Eishockey
Ice Tigers vergeben zu viele Chancen

Nach der Niederlage gegen Augsburg rutschen die Nürnberger in der Tabelle weiter ab. Jetzt kommt der Tabellennachbar.

11.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:04 Uhr
Tyler Sheehy lief für die Nürnberger Ice Tigers auf. −Foto: Eibner Pressefoto / Heike Feiner/Eibner Pressefoto / Heike Feiner

Die Nürnberg Ice Tigers haben ihr Auswärtsspiel bei den Augsburger Panthern am Sonntagabend mit 1:3 verloren. Die Franken haderten einmal mehr mit ihrer Chancenverwertung, Fehlern und mit einem Phantomtor. In Augsburg erhielt Nürnbergs eigentlicher Ersatzmann Ilya Sharipov den Start. Außerdem kehrte Mittelstürmer Charlie Jahnke (nach Krankheit) zurück und verdrängte Dennis Lobach.

Im Curt-Frenzel-Stadion entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften mit aggressivem Forechecking agierten. Den Unterschied auf der Anzeigetafel aber machte eine Einzelaktion von Vincent Saponari, der sich vor dem Ice-Tigers-Tor um 360 Grad drehte und Sharipov zum 1:0 tunnelte (16.). Die Panther hatten daraufhin in Überzahl die eine oder andere Möglichkeit, doch Sharipov zeigte tolle Saves und verhinderte damit Schlimmeres.

Erhöhte Schlagzahl

Im zweiten Abschnitt erhöhte Nürnberg die Schlagzahl, hatte zwischenzeitlich lange Drangphasen, entwickelte daraus aber keinerlei Durchschlagskraft. Gleichzeitig blieb der AEV mit punktuellen Angriffen gefährlich und hatte damit sogar die besseren Chancen. Sharipov musste mehrfach ran, einmal rettete auch die Latte. Kurz vor der Pause leisteten sich die Ice Tigers dann zwei Puckverluste in der eigenen Zone innerhalb von 23 Sekunden. Erst arbeitete Chad Nehring die Scheibe zum 2:0 ins Tor, dann tauchte Adam Payerl frei vor Sharipov auf und versenkte den Puck zum 3:0 (38.). „Es waren individuelle Fehler in der eigenen Zone. Augsburg hat das gut ausgenutzt“, haderte Nürnbergs Stürmer Marko Friedrich bei Magenta Sport. Der letzte AEV-Treffer aber hätte gar nicht zählen dürfen, denn der Puck sauste durch ein Loch im Netz von außen ins Tor. Die Schiedsrichter aber bemühten den Videobeweis nicht – ein Phantomtor war perfekt. Die DEL will den Fall nachträglich prüfen. Gleich zu Beginn des dritten Drittels kamen die Ice Tigers wieder heran: Blake Parlett stand sträflich frei und jagte die Scheibe präzise zum 1:3 in den rechten Winkel (43.). Auch danach verbuchte Nürnberg reihenweise Möglichkeiten, ließ diese aber ungenutzt. Trotz 33:20 Torschüssen fuhren die Franken mit leeren Händen nach Hause.

Spiel gegen Krefeld ruft

„Beide Teams haben hart gespielt. Wir waren in drei, vier Minuten im zweiten Drittel nicht da und sie haben davon profitiert. Sie haben unsere Fehler ausgenutzt. Deswegen haben sie das Spiel gewonnen“, analysierte Parlett. „Wir müssen volle 60 Minuten Eishockey spielen. Wir haben das in jedem Spiel, dass wir ein paar Minuten nicht da sind, und die Gegner treffen. Wenn wir das tun, werden wir nicht viele Spiele gewinnen.“ Das sah auch Sportdirektor und Interimscoach Stefan Ustorf so: „Wenn du 30 Sekunden einschläfst, verlierst du in dieser Liga. Im Endeffekt fehlen die Ergebnisse.“

Nach drei Niederlagen in Serie sind die Ice Tigers wieder auf Rang 13 abgerutscht. Am Freitag (19.30 Uhr) geht es in Nürnberg gegen den Tabellen-14., die Krefeld Pinguine. Ob Kapitän Patrick Reimer dann fit sein wird, ist noch offen: Der Flügelstürmer fehlte bereits im Schlussdrittel. Der neue Trainer soll diese Woche präsentiert werden.