Hallen-Fußball in Neumarkt
Möning/Rohr gewinnt gegen Seligenporten überraschend Benefiz-Cup

27.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:19 Uhr
Lothar Röhrl
Eva Gaupp (Bild oben), die Vorsitzende des Tagblatt-Hilfsvereins, freute sich mit dem BSC-Vorsitzender Peter Schnell (vorne l.) über ein bemerkenswert harmonisches Turnier. −Foto: Fotos: Röhrl

So sieht Zielstrebigkeit aus: Erst hatte die SG Möning/Rohr das allererste Spiel im Turnier mit dem höchsten Tagessieg (6:1 gegen Woffenbach) gewonnen, dann im Halbfinale den FSV Berngau geschlagen und als Krönung den SV Seligenporten im Endspiel besiegt.

Auf diese Weise hat die SG Möning/Rohr am 2. Weihnachtsfeiertag in der Halle West das Benefiz-Hallenturnier des BSC zugunsten des Tagblatt-Hilfsvereins Für Menschen in Not gewonnen. Der sportliche Ausgang war aber nicht die Hauptsache.

Zum zehnten Mal in Folge wollte der BSC nach den Worten seines Vorsitzenden Peter Schnell mit diesem Turnier etwas für unverschuldet in Not geratene Menschen tun, die im Landkreis Neumarkt leben. Um diese kümmert sich der Hilfsverein des Neumarkter Tagblatts. Sebastian Götz leitete die Vorbereitungen in der Halle West. Dafür stellten sich viele BSC-Mitglieder über die drei Weihnachtsfeiertage in den Dienst der guten Sache. Unter anderem wurde dazu ein umfangreicher Catering-Bereich eingerichtet.

Schiris verzichten auf Spesen

Schon bald am frühen Montagnachmittag zeigte es sich, dass diese selbstlosen Anstrengungen mit Erfolg belohnt werden sollten. Denn der Zuschauer-Zuspruch war enorm. Über weite Strecken des Turniers waren die Sitzplätze auf der Tribüne sowie im bewirtschafteten Bereich davor belegt.

Zum Gelingen dieser Benefiz-Veranstaltung wollten auch die drei aus dem Kreis Erlangen/Pegnitzgrund erschienen Schiedsrichter beitragen. Andreas Rolle (SpVgg Speikern), Onder Sanaydin (TSV Neunhof) und Thomas Ferstl (ASV Forth) verzichteten auf ihre Spesen. Sie stellten den Betrag dem karitativen Turnierzweck zur Verfügung.

Den drei Unparteiischen machten es die Akteure aus den acht teilnehmenden Mannschaften leicht. Alle 18 Paarungen mit jeweils zwölf Minuten Spielzeit gingen ohne Hektik und ohne üble Fouls über die Bühne. Diese 2022er-Ausgabe wurde von einer Flut an Toren gekennzeichnet. 75 Treffer fielen in der regulären Spielzeit. Hinzu kamen jene neun im Neun-Meter-Schießen des zweiten Halbfinalspiels zwischen Seligenporten und ASV.

Apropos ASV: Der Bayernligist nahm das Turnier sehr ernst. Ausnahmslos Feldspieler aus der ersten Mannschaft kamen zum Einsatz. Dem Team fehlten nur die etatmäßigen Torhüter. Dafür stellte sich der gelernte Offensivverteidiger Leon Schoen in den Kasten. Dort sorgte er für Furore: Denn Schoen gelang das allererste Tor des Turniers mit einem Weitschuss.

Im Turnierverlauf ragten zwei Partien heraus. Zum einen das Gruppenspiel zwischen dem ASV Neumarkt und dem FSV Berngau. Der ASV führte schon 2:0, als der FSV zum Jubel seiner zahlreichen Fans in die Partie zurückfand und diese mit 5:4 noch gewinnen konnte. Deshalb musste der ASV schon im zweiten Halbfinale gegen den SV Seligenporten ran.

Diese als Endspiel erwartete Partie wurde zur zweiten Attraktion. Dem 1:1 nach hin und her wogendem Verlauf in der regulären Spielzeit folgte ein Neun-Meter-Schießen.

Spezialisten aus Möning

Dieses wurde erst im Duell der beiden Torhüter entschieden: Seligenportens Maximilian Laub parierte dabei den Schuss von Leon Schoen.

Seligenporten traf damit im Endspiel auf die SG Möning/Rohr. Der Kreisligist unterstrich beim ungefährdeten 3:1 seine Hallenfußball-Fähigkeiten. Für SG-Spielertrainer Manuel Fersch kam der Erfolg denn auch nicht unerwartet: „Wir hatten auf das hier Wahnsinns-Bock. Im Training davor waren 25 Mann dabei, die alle mitspielen wollten.“