Bayernliga
Neue Zuversicht beim SV Seligenporten

Die Klosterer wollen gegen den TSV Großbardorf nachlegen. Die Abläufe klappen bei der Klaus-Elf schon immer besser.

20.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:07 Uhr
Josip Bajic (r.) ist einer der wenigen Klosterer, die schon beim bisher letzten Duell gegen Großbardorf (1:1) auf dem Rasen standen. −Foto: Weller

Nach sechs Anläufen fuhr der SV Seligenporten beim torlosen Remis in Feucht endlich seinen ersten Zähler ein. Grundlage hierfür war eine von Beginn an konzentrierte Leistung. „Die Mannschaft hat es gut gemacht und über die gesamte Spielzeit alles gegeben“, zollt deshalb Trainer Gerd Klaus seinem Team ein verdientes Lob. Freilich hatte die junge Kloster-Elf ein wenig das Glück auf ihrer Seite und zudem mit Herbert Schötterl einen Torhüter, der „uns im Spiel gehalten hat“, so Klaus.

Das Thema Abspielfehler war auch in Feucht eines. Doch diese wurden meist so schnell wie möglich und nicht selten im Duett bereinigt. Damit dies gelingt, bedarf es natürlich einer gewissen Kommunikation. Für das neu zusammengewürfelte Team gerade am Anfang ein echtes Problem: „In der Vorbereitung und zu Saisonbeginn war es auf dem Platz vollkommen still. Die Spieler waren es einfach nicht gewohnt, Verantwortung zu übernehmen“, ist sich der Coach über die Hintergründe im Klaren. Mittlerweile feuern sich die Kicker gegenseitig an und unterstützen sich gegenseitig.

Mannschaft wächst zusammen

Überhaupt ist es deutlich zu sehen, dass die Mannschaft allmählich zusammenwächst und die Abläufe immer besser klappen. Exemplarisch für den derzeitigen Entwicklungsstand mag eine Szene aus dem Spiel gegen Feucht stehen. Es war die 77. Minute, als Josip Bajic einen gegnerischen Querpass geschickt unterband und ohne aufzublicken, aber wohlwissend, dass am rechten Flügel Giuliano Nyary durchstartet, den nun in seinem Besitz befindlichen Ball umgehend dorthin beförderte. Den legte sich Nyary aber etwas zu weit vor, so dass die Aktion wirkungslos verpuffte.

Ein Umstand, den auch der Coach kritisiert: „Wir haben in der Offensive manchmal ein wenig schlampig gespielt.“ Ist es hier die Ballannahme, hapert es zuweilen auch mit der Weiterleitung des Spielgerätes, wobei insbesondere der finale Pass des Öfteren keinen Abnehmer findet. Immerhin befindet sich der SVS nun in der Lage, Torchancen zu erarbeiten, ein bis vor kurzem gravierendes Problem.

Steigerung dank Systemumstellung

Besonders auffällig war dies in der Partie bei Don Bosco Bamberg, wo in der gesamten Spielzeit kein ernstzunehmender Schuss auf das gegnerische Gehäuse ging. Die jüngste Steigerung ist nicht zuletzt ein Produkt der seit dem Spiel in Hof erfolgten Systemumstellung von bisher einer auf nunmehr zwei Spitzen. „Die Doppelspitze und ein Vierer-Mittelfeld kommen unserem Spiel entgegen“, äußert sich Klaus mit Zufriedenheit über diesen vom ihn getätigten Schachzug.

Allerdings ist es noch ungewiss, ob diese Marschroute auch in der an diesem Samstag (14 Uhr) anstehenden Partie gegen den TSV Großbardorf praktiziert werden kann. So plagen sich einige Spieler mit Blessuren herum und Mittelfeldmann Fatih Boynügrioglu hatte unter der Woche Fieber.

Fast ausgeglichen:Große Differenzen:
Bislang standen sich beide Teams in der Bayernliga zwölfmal gegenüber. Dabei gab es aus Sicht des SVS drei Siege, fünf Remis sowie vier Niederlagen, bei insgesamt 19:21 Toren.Von ihren sechs Heimauftritten haben die Klosterer keinen verloren (drei Siege, drei Remis). In Großbardorf aber warten sie noch immer auf ihren ersten Sieg (zwei Remis, vier Niederlagen).

Ähnlich wie der SV Seligenporten muss auch der TSV Großbardorf einen erheblichen Umbruch verkraften. Insbesondere die Abschiede von Sascha Piecha und Simon Snaschel wiegen extrem schwer. Piecha stand in über 300 Partien für den TSV auf dem Feld und Snaschel stand mit insgesamt 39 Treffern in den vergangenen beiden Spielzeiten für die personifizierte Torgefahr.

Überwiegend junge Spieler

Auffangen wollen die „Grabfeldgallier“ diesen Aderlass mit überwiegend jungen Spielern. Dass dem Team um Trainer Andreas Brendel hierfür noch der richtige Zaubertrank fehlt, zeigt die Bilanz mit vier Zählern aus fünf Partien und Platz 15. Als Beispiel mag das Geschehen bei der 1:2-Niederlage in Sand dienen:

In der ersten Halbzeit überlegen, aber mit der Chancenverwertung hadernd, verlor Großbardorf nach dem 1:0 der Sander den spielerischen Faden und handelte sich somit eine überflüssige Pleite ein. „Großbardorf hat sicher an Qualität verloren, wird sich aber nicht auf Dauer so weit unten aufhalten“, schätzt Klaus die derzeitige Situation des TSV als Momentaufnahme ein. Was sein Team angeht, fordert er, dass „wir ähnlich gut stehen und konzentriert spielen wie in Feucht“.