Motorsport
Neumarkter enttäuschten am Norisring

Das Team Partl-Motorsport fuhr beim DTM-Saisonfinale in Nürnberg. Die Fahrer hatten mit Kollisionen und Strafen zu kämpfen.

13.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:57 Uhr
Hans Danner
Das Team Partl-Motorsport fuhr auf dem Norisring die letzten Rennen der Saison. −Foto: Patrick Danner

Seit vielen Jahren sind die Begriffe Norisringrennen und heisses Sommerwetter fast unzertrennlich miteinander verbunden. Diesmal war es mal ganz anders. Der Motorsportclub Nürnberg als Veranstalter des Norisringrennens wollte es nicht wie im Vorjahr wieder auf eine Corona-bedingte Absage des Traditionsrennens ankommen lassen und sagte deshalb den ursprünglichen Termin am ersten Juli Wochenende von vornherein ab. Dass die DTM Organisation dem Veranstalter dafür den Termin für das DTM Saisonfinale 2021 am vergangenen Wochenende angeboten hat, war ein Glücksfall.

Und so fand am vergangenen Wochenende bei strahlendem aber kühlen Herbstwetter rund um die Steintribühne vor zahlreichen Zuschauern unter Einhaltung der 3G Regeln ein Mega-Event für alle Freunde des Automobilrennsports statt. Das Team Partl-Motorsport aus Neumarkt, mit Rainer, Felix und Max Partl während der Saison 2021 vor allem im Langstreckensport erfolgreich unterwegs, nutzte die Möglichkeit zusammen mit ihrem Partner Team Bonk Motorsport das während der gesamten Saison für die Vorbereitung und Einsatz des Partl-Autos verantwortlich war, in das Norisringwochenende etwas „Lokalkolorit“ zu bringen.

Schwierige Vorbereitung

Die beiden BMW M 4 GT 4 Rennwagen in der DTM Trophy (eine Klasse unter der DTM ) wurden in Nürnberg zusammen vorbereitet und betreut. Gefahren wurden die Boliden vom Stammfahrer Michael Schrey, der noch mit Meisterschaftsambitionen nach Nürnberg anreiste und vom italienischen Profirennfahrer Gabriele Piana, der sozusagen als „Unterstützung“ für Michael Schrey aufgeboten wurde.

Da der Norisring ja keine permanente Rennstrecke ist, sondern aus öffentlichen Straßen besteht, ist es nicht möglich durch vorherige Testfahrten die Autos für das Rennen im Vorfeld aufzubauen und vorzubereiten. Aufgrund der zahlreichen Bodenwellen wurden die Fahrwerke zu Beginn relativ weich abgestimmt. Nach Rückmeldung der beiden Fahrer wurden die Autos immer besser, je härter man Federn und Dämpfer abstimmte – Hochbetrieb für alle Mechaniker im Team.

Rechtzeitig zum ersten Qualifying für das Samstag-Rennen waren die Autos fertig und es wurde um jede hundertstel Sekunde gekämpft. Michael Schrey kam auf Rang fünf und Gabriele Piana war mit seinem Platz zwölf bei 0,4 Sekunden Rückstand überhaupt nicht zufrieden. Sicher lag es auch daran, das bereits im Qualifying überaus hart gefahren wurde und zahlreiche „Blechkontakte“ mit den Konkurrenten ihre Spuren an den Autos hinterließen.

Am Samstagnachmittag dann beim Start sah es schon wesentlich besser aus. Michael Schrey hatte einen Bombenstart erwischt und ging gleich in der ersten Kurve in Führung. Auch Gabriele Piana machte deutlich Boden gut. Die Erfolge hielten nur kurze Zeit: Beide Fahrer verloren ihre Positionen und wertvolle Zeit durch „Feindkontakte“. So kam Michael Schrey auf Platz acht und Gabriele Piana auf Platz neun ins Ziel – das hatte man sich anders vorgestellt.

Hartes Rennen am Sonntag

Einige Schäden durch die zahlreichen Rempeleien mussten über behoben werden, bevor es am Sonntagvormittag in die Qualifikation für das Rennen zwei ging. Michael Schrey war mit seinem vierten Platz doch recht zufrieden, während Gabriele Piana mit Platz elf haderte. Die Geschehnisse vom Samstag wiederholten sich auch am Sonntagnachmittag: Wieder ein Superstart von Michael Schrey, der sich bereits in der Grundig-Kurve die Führung holte und auch vier Runden lang verteidigen konnte. Dann ging es wieder sehr heftig zur Sache und das Safety Car musste auf die Strecke.

Schade, dass kein besseres Ergebnis zustande gekommen ist.Max Partl über das Rennwochenende

Nach einer Pause für Aufräumarbeiten erfolgte der Neustart. Michael Schrey bekam für von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe für ein Startvergehen. Durch diesen „Drive Through Penalty“ war die Führung dahin und Michael Schrey fand sich auf dem letzten Platz wieder. Durch seine beherzte Fahrweise gelang es ihm noch, bis auf Platz acht vorzukommen. Gabriele Pianas Auto wurde durch einen Konkurrenten derart massiv getroffen, dass er vorzeitig die Segel streichen musste.