Kirchweihtriathlon
Preissl gewinnt Velburgs Jubiläums-Triathlon

17.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:21 Uhr
Wolfgang Schön
Mit 150 Athleten waren diesmal knapp 100 Teilnehmer weniger am Start als noch vor Corona 2019. Der Schwimmstart war dennoch erneut ein Spektakel. −Foto: Fotos: Schön

Immer wenn Ralf Preissl in der Vergangenheit bei einer Sportveranstaltung des TV 1897 Velburg für die Teilnahme gemeldet hatte – ganz gleich ob Oster- oder Burgberglauf, Duathlon- oder Triathlonveranstaltung – dann gewann er diesen Wettbewerb auch.

So auch am Samstag beim Jubiläums-Kirchweihtriathlon anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes des Turnvereins Velburg. Dort war der Ausnahmeathlet der bayerischen Triathlonszene, einer der Besten seiner Altersklasse AK45, erneut siegreich.

Doch so spannend wie diesmal war es zuvor nie bei den Preissl-Siegen in Velburg. Wie der mittlerweile 46-Jährige im Siegerinterview verriet, musste er diesmal seinen ganzen Willen und die Routine aus mehr als 20 Jahren Triathlonsport aufbieten, um doch wieder als Schnellster über die Ziellinie zu laufen.

Diebische Freude bei Preissl

„Ich wusste um die Konkurrenz bei diesem Wettbewerb, aber ich wollte diesen Velburger Jubiläumstriathlon nach zwei Jahren der Corona-Pause unbedingt gewinnen, das war ich mir und meinen vielen Fans und Freunden hier einfach schuldig“, sagte Preissl und freute sich diebisch, dass im dieser Cup gelang.

Die Konkurrenz entwuchs ihm in dem vor Corona 2019 mit Bestzeit siegenden Marchelo Kunzelmann-Loza (Tristar Regensburg) und dem sich derzeit in absoluter Bestform befindlichen Velburger Lokalmatador Roland Ziegaus.

Schon im Wasser des Naturbadesees lieferten sich die drei Topfavoriten über die Olympische Distanz (1200 Meter schwimmen) ein Kopf-an-Kopf-Rennen und waren nur wenige Sekunden voneinander entfernt, als es aufs Rad ging. Auch hier setzte sich der Dreikampf zunächst mit aller Konzentration und Härte fort, bis dann zur Hälfte der 38 Kilometer langen Raddistanz der Jüngste der drei, Marchelo Kunzelmann, etwas abreißen lassen musste. Er blieb zunächst aber weiterhin auf Sichtweite.

Preissl und Ziegaus kamen unter dem Jubel der vielen Triathlon-begeisterten Velburger Zuschauer nahezu Rad an Rad ins Ziel und machten sich dann auch direkt hintereinander auf die Laufstrecke. Die 9,6 Kilometer Laufen mussten die Entscheidung bringen. Die Führung wechselte hin und her, bei Anstiegen war Preissl schneller, bergab und auf der Ebene Ziegaus, doch keiner der Beiden konnte sich entscheidend absetzen. Ralf Preissl wollte einen Zielsprint unbedingt vermeiden, wie er sagte, sah er hier doch den deutlich jüngeren Roland Ziegaus im Vorteil, also unternahm der Routinier etwa einen Kilometer vor dem Ziel noch einmal einen Ausreißversuch und hatte damit Erfolg, Roland Ziegaus konnte nicht mehr aufschließen und musste sich geschlagen geben – aus war es mit dem Traum, den Velburger Jubiläums-Triathlon zu gewinnen.

Ralf Preissl (1:45;42 Stunden) hatte ihn dank seiner größeren Routine ausgekontert, wie Roland Ziegaus (1:46;17 Stunden) als fairer Verlierer anerkannte und dem Sieger Ralf Preissl dann auch aufrichtig gratulierte. Marchelo Kunzelmann kam mit rund drei Minuten Rückstand (1:49;11 Stunden) ins Ziel.

Es wird nicht das letzte Aufeinandertreffen der drei Topsportler bei einem Kirchweihtriathlon in Velburg gewesen sein, das sicherten sie schon jetzt zu. Dafür war es einfach ein zu schöner Wettkampf, wie auch der Präsident des Bayerischen Triathlonverbandes, Gerd Rucker, fand, der anlässlich des Jubiläums nach Velburg gekommen war. „Allen meine höchste Anerkennung, mein Dank und mein Lob für diese Veranstaltung, die eine Werbung für den Triathlonsport ist, gerade für Einsteiger“, sagte Rucker, der auch in seiner Funktion als Bundes-Wettkampfrichter Triathlonsport beim 35. Velburger Kirchweihtriathlon mit dabei war. Der Austragungsort Velburg hat nun mit Kallmünz aufgeschlossen, was das Ausrichten von Triathlon-Veranstaltungen in der Oberpfalz anbelangt.

Wechselnde Führung

Bei den Frauen war es auf der Kurzdistanz nicht ganz so spannend wie bei den Männern, aber auch hier wechselte die Führung. Letztlich siegte Justine Jendro vom TV 1875 Burglengenfeld (2:05,15) vor Ines Bradshaw von Tristar Regensburg (2:08;36) und Christiane Steger TriP.Coaching (2:14;21). Ihr selbstverschuldeter Fauxpas, eine Seelänge zu viel zu schwimmen, raubte ihr alle Siegchancen.

Beim Volkstriathlon über die verkürzten Distanzen siegte bei den Männern Michael Fuchs vom TV Burglengenfeld in 57;45 Minuten vor Robert Gößwein vom Team twenty.six e.V. Roth (59;02 Minuten) und Alfred Schwabl vom TV Vohenstrauß, der Dritter wurde (59;51 Minuten). Schnellster Velburger Triathlet war hier nach großem Kampf Josef Graf (1:01;50 Stunden), der sich gegen Konrad Panzer durchsetzte, der in seiner Altersklasse AK60 ein überragendes Rennen ablieferte.

Bei den Frauen setzte sich Milena Kölbl-Lorecik von TWin Neumarkt durch (1;08:41Stunden), vor Paula Leipold, TV Burglengenfeld (1:09;37), und Franziska Meinl, Triastar Regensburg, die in 1;11:16 finishte. Ulrike Schön vom TV Velburg kam als Viertplatzierte ins Ziel (1;12:25), lange Zeit lag sie mit in der Spitzengruppe, musste dann aber auf der anspruchsvollen Laufstrecke etwas abreißen lassen.