Nach 1:5 gegen Jahn II
Schwachem ASV Neumarkt droht die Relegation

07.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:11 Uhr
Lothar Röhrl
Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, hätte hier Leon Gümpelein das 1:0 erzielt. −Foto: Röhrl

Einen Rückschlag im Rennen um den Verbleib in der Bayernliga Nord ohne Relegation hat der ASV Neumarkt hinnehmen müssen. Mit 1:5 (0:2) hat es am Samstag eine auch in dieser Höhe verdiente Heimniederlage gegen Jahn Regenburg II gegeben.

Immerhin durfte sich die Mannschaft nach dem Schlusspfiff sogar noch etwas freuen. Denn dem ASV Cham gelang in Hof in der 90. Minute der Ausgleich zum 1:1. Damit ist die Chance zum direkten Ligaerhalt aus eigener Kraft bestehen geblieben. Jetzt muss aber in den letzten Spielen mindestens ein Sieg her. Allerdings kämpfen zwei dieser drei Gegner um die Meisterschaft.

Gümpelein vergibt die Großchance

Die jetzt entstandenen Sorgen gäbe es vielleicht nicht, wenn der ASV in der 19. Minute in Führung gegangen wäre. Die Chance dazu war riesig: Leon Gümpelein hatte sich von Linksaußen in den Strafraum gedribbelt, ehe er in Mittelstürmer-Position abzog. Doch Regensburgs auch sonst tadellos haltender Torwart Philip Böhm lenkte den Ball über die Latte.

Kamen die Gäste sonst über die linke Seite, änderte sich das entscheidend in der 26. Minute. Da tankte sich Regensburgs kräftiger Mittelstürmer Kelvin Onuigwe von rechts unwiderstehlich in die Mitte durch und jagte den Ball unhaltbar zur Führung der Gäste ins Netz.

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Das war für den ASV der Schock-Moment Nummer eins. Nummer zwei folgte nur vier Minuten später: Dieses Mal gab es von Linksaußen aus eine mustergültige Ballstafette mit vier Stationen hinüber auf die rechte Angriffsseite und Benedikt Fischer erzielte für den Jahn das 2:0.

Noch aber war für die Hausherren genug Zeit zur Reaktion. Selim Mjakis Flachschuss (32.) zeigte, dass sich die Neumarkter noch nicht aufgegeben hatten. Aber wieder war Böhm auf dem Posten.

Nach 40 Minuten wollte Trainer Rühl mit einem Doppelwechsel (David Meyer und Niklas Schell für Raphael Heimisch und Michael Winter) frischen Wind ins zunehmend einfallslos gewordene Angriffsspiel zu bringen. Prompt wäre mit Fabian Pözl einem Aufbauspieler das 1:2 gelungen. Doch mehr als eine Ecke sprang nicht heraus. Den endgültigen Knock-Out seiner Mannschaft verhinderte Guttenberger (44.).

Nach dem Seitenwechsel verriet ASV-Trainer in einer Szene mit lauten „Druck, Druck, Druck“-Rufen, wie seine Mannschaft zum ersehnten Anschlusstreffer kommen sollte. Der wäre dem nach der Pause gekommenen Jannis Hampl fast in der 60. Spielminute gelungen. Doch der Ball wollte nicht ins Tor: Er strich über dieses in Aus.

Hatte Guttenberger in der 64. Minute mit einer weiteren großen Tat das 0:3 noch verhindern können, fiel dieser Treffer nur 120 Sekunden später: Regensburgs „11er“ Jonas Meier tanzte von Rechtsaußen her drei Abwehrspieler aus, sein Querpass fand den mutterseelen alleine gelassenen Christian Schmidt – und der sagte „Danke“.

Knacks bei ASV-Spielern

Unübersehbar verursachte dieses 0:3 den Knacks in der Psyche der Gastgeber. Diesen nutzte Onuigwe in der 70. Minute zum 4:0. Zwar besorgte Selim Mjaki in der 73. Minute nach einer sehenswerten Ballannahme das 1:4. Noch viel schöner war aber Regensburgs fünfter Treffer (82.): Einen Eckball beförderte Nick Lockermann per Direktabnahme ins Tor. Dafür kam dem Stadionsprecher zu Recht die Note „Traumtor“ über die Lippen.

ASV-Trainer Dominic Rühl ärgerte sich nach der Partie über das „körperlose Spiel“ seiner Viererkette. Und darüber, dass drei Gegentore nach Ballverlusten passiert waren. Seinem Resümee („Wie wir heute aufgetreten sind, gewinnen wir kein einziges Spiel mehr“) kann niemand widersprechen, der das ernüchternde Auftreten des ASV verfolgt hat.