Relegation
Schwacher SVS verliert in Neudrossenfeld

Die Klaus-Elf ist mit der 0:1-Pleite im Relegationshinspiel noch gut bedient. Den Klosterern gehen die Offensivspieler aus.

26.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:50 Uhr
Udo Weller
Neudrossenfeld hatte den schwachen SVS meist gut im Griff. −Foto: Weller

Der SV Seligenporten unterliegt im Relegationshinspiel dem TSV Neudrossenfeld mit 0:1 (0:0) und braucht am kommenden Samstag (16 Uhr) zu Hause einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, um sich die Aussichten auf einen Verbleib in der Bayernliga zu erhalten.

Noch viel schwerer wiegt die äußerst schwache Vorstellung des SVS in der ersten Hälfte einer sowieso auf recht bescheidenem Niveau befindlichen Begegnung zweier Teams, die nach Aussage von SVS-Trainer Gerd Klaus „in dieser Verfassung beide nichts in der Bayernliga verloren haben.“ Abgesehen von den Verletzten Fatih Boynuegrioglu und Leon Rukiqi, für die Christian Reisig sowie Manfred Strobel aufliefen, brachte Klaus die gegen Cham und Ammerthal noch so überzeugend auftretende Formation.

Freistoß statt Elfmeter

Eine dunkle Ahnung, dass es für die Klosterer kein guter Abend werden sollte, umwehte schon nach nicht einmal zwei Minuten den hervorragend bespielbaren und von 550 Zuschauern umrahmten Kunstrasenplatz. Nach einem Foul direkt auf der Strafraumlinie des TSV Neudrossenfeld versagte Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger den Klosterern den eigentlich fälligen Elfmeter, indem er den Tatort vor die Linie verlegte und lediglich auf Freistoß entschied.

Fortan machte die Mannschaft den Eindruck, als wüsste sie nicht um die Bedeutung der Partie. Statt den Gegner zu bearbeiten und ihre spielerischen Fähigkeiten zur Geltung zu bringen, leistete sie sich eine Unkonzentriertheit nach der anderen. Neudrossenfeld nutzte dies und spielte sich eine Vielzahl an Chancen heraus. So musste SVS-Keeper Tim Pager nach sechs Minuten gegen Tim Majczyna in höchster Not klären und auch kurz danach im Duell mit Baas Peters all sein Können aufbieten. Das Glück des Tüchtigen hatte Pager, als ein Freistoß von Nico Böhmer an den linken Pfosten knallte (19.) und Baas‘ scharfe Hereingabe an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum flog (27.).

Der SVS verzeichnete bis dorthin lediglich eine erwähnenswerte Szene, nachdem TSV-Torhüter Tobias Grüner dem zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselten Giuliano Nyary die Kugel vom Fuß pflückte (12.). Nach einer knappen halben Stunde konnte Bernd Rosinger nicht mehr weitermachen. Weil kein weiterer Offensivspieler auf der Bank saß, schickte Klaus den eigentlichen Innenverteidiger Fabio Deuerlein ins Spiel und beorderte ihn auf die Spielmacherposition. „Ich wollte nicht mitten im Spiel komplett umbauen. Außerdem ist Fabio jemand, der den Ball halten kann“, begründete der Coach seine Entscheidung.

TSV:SVS:Tor:Zuschauer:Rückspiel:
Grüner – Möckel, Majczy, Hahn, Seiter (80. Zagel) – Gareis, Dengler – Böhmer (78. Kolb), Pauli (78. Hermsdörfer), Schelenz – BaasPager – Strobel (85. Turgut), Kussmann, Vidovic, Luft – Bajic (88. Dougalis), Opcin – Misic, Rosinger (29. Deuerlein), Knorr – Nyary (46. Reisig)1:0 Pauli (65.)550Der SV Seligenporten empfängt den TSV Neudrossenfeld am Samstag, 27. Mai, um 16 Uhr zum Relegationsrückspiel. Die Klosterer brauchen einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, um die Klasse zu halten.

Das Spiel selbst behielt seinen vorherigen Charakter bei. Während die Gäste nichts Konstruktives zustande brachten, scheiterte die Heimelf entweder an Pager – dem einzigen in Normalform befindlichen Klosterer – oder am eigenen Unvermögen. Just in der Phase, in der der SVS endlich etwas stabiler wirkte, netzte Levin Pauli zum längst fälligen 1:0 (65.) ein. Die Klosterer hatten nach einem Zuspiel von Mikel Seiter fälschlicherweise auf Abseits spekuliert. Der deshalb völlig alleingelassene Pauli durfte mühelos abschließen.

Extrem kompliziertes Rückspiel

Wenig später verpassten sowohl Baas als auch Daniel Gareis nur um Haaresbreite das 2:0. In der Absicht, dass Offensivspiel zu forcieren, stellten die Gäste nun auf ein 4-3-3 um. Der Effekt: sehr bescheiden bis komplett unsichtbar. Nicht zuletzt deshalb, weil mit Christian Knorr nur noch ein echter Stürmer zur Verfügung stand.

Und weil sich an dieser Situation kaum etwas ändern wird – bestenfalls kann Bojnuegrioglu wieder mitwirken – steht dem SVS an diesem Samstag ein extrem kompliziertes Rückspiel bevor. Mutet die Herausforderung, mindestens zwei Tore zu erzielen, ob des noch vorhandenen Personals und seiner bescheidenen jüngsten Vorstellung schon recht ambitioniert an, muss Seligenporten auf der anderen Seite auch die gegnerischen Konter eliminieren. Gelingt dies nicht, ist der Abstieg in die Landesliga beschlossene Sache.