Fussball
Seligenporten holt den ersten Saisonsieg

Der SVS lässt sich gegen Großbardorf auch von einem Rückstand nicht aus der Bahn werfen. Giuliano Nyary trifft doppelt.

22.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:54 Uhr
Udo Weller
Auch Damyan Opcin (r.) rackerte, was das Zeug hielt. −Foto: Weller

Es war die Woche der Premieren beim SVS. Nachdem am vergangenen Dienstag in Feucht der erste Zähler der Saison ergattert wurde, ließen die Klosterer vier Tage später mit einem 4:2 (3:2) gegen den TSV Großbardorf den ersten Sieg folgen. Maßgeblich herfür war, dass sich die junge Elf von Trainer Gerd Klaus von einem frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen ließ, sondern den Rivalen in der Folge mit viel Kampf und noch mehr Herz niederrang.

Im Vergleich zur Partie beim 1. SC Feucht spielten Fabio Deuerlein und Leo Kettlitz für Drazen Misic (angeschlagen) und Fatih Boynügrioglu (krank). Im Sturm durfte Giuliano Nyary für Leon Rukiqi (Bank) ran.

Josip Bajic, Spieler SVS:Gerd Klaus, Trainer SVS:
„Ich glaube, dass wir es mittlerweile verinnerlicht haben, geordnet gegen den Ball zu arbeiten. Nach dem Rückstand haben wir eine gute Reaktion gezeigt, zudem hat auch das Umschaltspiel gut geklappt.“„Wir mussten den englischen Wochen Tribut zollen, deshalb war es für uns heute richtig schwere Arbeit. Aber die Spieler haben ihre Sache gut gemacht. Das war wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.“

Der Gast aus dem Grabfeld startete forsch, strahlte jedoch zunächst nur wenig Gefahr aus. Dies änderte sich in der 10. Minute, als Tim Strohmenger in den Strafraum eindrang, den weit vor seinem Gehäuse stehenden SVS-Torhüter Herbert Schötterl umspielte und zum 1:0 abschloss.

Nyary hat Chance auf Hattrick

Der SVS aber bewies, dass er mittlerweile mit Rückständen umzugehen weiß und verstärkte fortan seinen Offensivdrang. Nachdem Nyary noch an Torhüter Justin Reichert scheiterte (14.), machte es Kettlitz den entscheidenden Tick besser. Der 19-Jährige reagierte nach einem abgewehrten Schuss von Christian Knorr umgehend und drückte die Kugel zum Ausgleich über die Linie (16.). Nur vier Zeigerumdrehungen später schickte Josip Bajic per Steilpass Giuliano Nyary auf die Reise, der erst seinen Bewacher Sertan Sener abschüttelte und mit einem Flachschuss rechts unten ins Netz traf.

Nun beruhigte sich das Geschehen ein wenig, wenngleich die Kugel etwas öfter durch die Reihen der Klosterer lief. In der 35. Minute nahm Nyary einen Pass aus der Tiefe des Raumes auf, rannte der überrumpelten Gästeabwehr davon und auf den Keeper zu. Der erwischte Nyarys Lupfer nur mit den Fingerspitzen, was dem Stürmer die Gelegenheit verschaffte, nachzusetzen und aus kurzer Distanz auf 3:1 zu erhöhen. Kurze Zeit später hätte Nyary beinahe einen Hattrick vollbracht, musste aber den mit einer Glanzparade auftrumpfenden Mangold beugen.

Wäre dies wohl schon die Entscheidung gewesen, setzte es für den SVS vor dem Pausenpfiff der hervorragenden Schiedsrichterin Annette Hanf jedoch einen herben Dämpfer. Valentin Reitstetter war es, der bei einem Freistoß von Benjamin Kaufmann am höchsten stieg und zum 2:3 verkürzte.

Schötterl zeigt sein Können

Deshalb wieder von Hoffnung beseelt, machten die Großbardorfer im zweiten Durchgang mächtig Druck. Schötterl, der beim 0:1 nicht eben eine Heldentat vollbrachte, zeigte nun sein ganzes Repertoire. Blieb er gegen den auf ihn zustürmenden Manuel Leicht wie ein Fels in der Brandung stehen, um ihn dann den Ball weg zu pflücken (53.), lenkte er kurz danach einen Knaller von Strohmeyer elegant wie ein Panther über das Gebälk. Auch seine Vorderleute stemmten sich, angeführt vom keineswegs fehlerfreien, wohl aber unermüdlich kämpfenden Josip Bajic, mit Macht gegen den in der Sommerluft liegenden Ausgleich.

Angesichts dieser undurchdringlichen Wand verlegte sich der Gast zunehmend auf lange Bälle, die mangels Präzision den Klosterern Gelegenheiten zu Kontern boten. Zunächst rutschte Knorr an einer Flanke von Kettlitz knapp vorbei (78.)., bevor der eingewechselte Leon Rukiqi ein Zuspiel des ebenfalls in die Partie gekommenen Bernd Rosinger auf das Tor, aber eben nicht hinein beförderte (81.). Die 150 Zuschauer honorierten das Bemühen ihrer Mannschaft, indem sie jeden Ballgewinn lauthals bejubelten.

Schwang darin stets eine unterschwellige Spannung mit, wich diese in der Nachspielzeit echter, befreiender Freude, als Rosinger den Ball in seiner unnachahmlichen Art abschirmte, ihn zum sich freilaufenden Knorr weiterleitete, der dann in aller Ruhe und mit viel Überlegung von der Strafraumkante aus den 4:2-Endstand besorgte.