Schiedsrichter
SV Möning sagt Danke: Nicht nur an der Pfeife engagiert

21.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:25 Uhr
Hans Peter Gleisenberg
Geehrt: Hans Grad (links) und Josef Bauer sind Vorbilder als Schiedsrichter und im Ehrenamt. −Foto: Gleisenberg

Die Schiedsrichter-Gruppe Neumarkt hat einen großen Ehrenabend abgehalten. Hier wurden mit Josef Bauer für 40 Jahre und Hans Grad, 25 Jahre, zwei Schiedsrichter geehrt, die sich auch in ihrem Heimatverein SV Möning große ehrenamtliche Sporen verdient haben. Entsprechend sind sie auch dort jeweils Ehrenmitglied.

Hans Grad wurde dabei die Würde zuteil, das erste Ehrenmitglied der Möninger Vereinsgeschichte zu sein. Sein Kollege Josef Bauer war darüber hinaus von 2002 bis 2014 Vorstand im Verein, 24 Jahre Kassier, firmierte als Abteilungsleiter Fußball und war 28 Jahre als Jugendtrainer von der F- bis zu den A-Jugend. Auch war er in der ersten Mannschaft aktiv und hat hier seine Zeit zwischen Spieleinsätzen und als Schiedsrichter geteilt.

Beide haben die Ehrenamtsgene an ihre Söhne vererbt, die ihren Vätern nacheifern und sich ebenfalls den Belangen des SVM annehmen. Was in Möning in den letzten Jahren geleistet wurde, zeigt das neue, moderne und großzügig gestaltete Sportheim, welches unter der Federführung des Vorsitzenden Christian Muschaweck und vieler freiwillig helfender Sportkameraden geschaffen wurde. Auch Bauer und Grad haben hier nach Kräften mitgeholfen und ihre Erfahrung eingebracht.

Eine Namen über die Grenzen seines Vereins hat sich Grad im Besonderen als Platzwart des Vereins gemacht. Viele Teams der Kreisliga freuen sich, wenn sie auf dem Möninger Rasen antreten dürfen, der wie ein Teppich gepflegt und gehegt ist.

Aktuell ist Grad dabei, einen jungen Rasenfachmann in die Geheimnisse des grünen Geläufs einzuführen. Zu seiner Karriere als Schiedsrichter befragt, erklärte der Möninger, dass seine 700 gepfiffenen Spiele alle im normalen Rahmen verlaufen seien: „Natürlich gab es die ein oder andere Reiberei. Recht machen kann man es bekanntlich nicht allen, aber ich habe bei Meinungsverschiedenheiten, immer versucht, ohne große Gesten für Ruhe und Ordnung zu sorgen“. Grad leitet mit seinen 73 Jahren heute noch Spiele bis zur A-Klasse.

Ähnliches war von Josef Bauer zu hören, der 66 Jahre zählt und der um die 800 Mal als Schiri auf dem Platz stand. Bei einem Jugendspiel habe er zwar mal einen Spielabbruch gehabt, aber der sei einem Zuschauer geschuldet gewesen, der auf dem Feld nachdrücklich gegen vermeintliche Fehlentscheidungen demonstriert habe und den Rasen nicht mehr verlassen haben wolle.

Bauer sagte, dass während seiner Amtszeit Möning eine Hochburg der Schiedsrichter gewesen sei. Neun aktive Schiedsrichtern habe der SV 2009 gehabt. Die beiden engagierten Ehrenamtsmänner appellierten in diesem Zusammenhang an alle Sportkameraden, sich nach Kräften in ihren Vereinen zu engagieren, denn vor allem die Schiedsrichter bräuchten neue Aktive, damit es im Fußball auch weiter gehe.

Denn es gehe beim Sport nicht nur um die körperliche Betätigung, sondern auch um das gesellschaftliche Leben im Ort und vor allem um die Nachwuchsförderung, so ihr gemeinsames Statement. Hier sei, so die beiden Ehrenamtspreisträger, auch die Förderung von Tugenden wie Respekt und Fairness die Aufgabe in den Vereinen. Abschließend machten sie dann noch deutlich, dass das Wichtigste bei allem Engagement die Ehefrauen oder die Partner seien.

„Wer diese zeitaufwendige Arbeit, egal in welchem Verein und welche Tätigkeit ausübt, braucht die Rückendeckung in der Familie“, sagten Grad und Bauer. Nur wenn man den Rücken frei habe, könne man auch die geforderte Leistung abrufen.

− ngl