Bayernliga
SVS verliert und geht in die Relegation

Seligenporten unterliegt zwar bei Vatan Spor, muss aber nicht direkt absteigen, weil Karlburg gegen Sand gewinnt.

15.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:09 Uhr
Udo Weller
Den Klosterern (v.) glückte bei Vatan Spor nur wenig. −Foto: Udo Weller

Seligenporten Der SV Seligenporten unterliegt beim SV Vatan Spor Aschaffenburg mit 1:2 (0:1), sichert sich aber dank der Schützenhilfe des TSV Karlburg, der den 1. FC Sand mit 2:1 niederhielt, die Relegation.

Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Ammerthal veränderte SVS-Trainer Gerd Klaus sein Team auf zwei Positionen. Für den an einem Muskelfaserriss laborierenden Fatih Boynuegrioglu durfte Damian Opcin ran und Giuliano Nyary ersetzte Bernd Rosinger (Wadenprobleme). Die Vakanz des Ex-Profis Rosinger schlug sich extrem negativ auf die Spielstruktur der Klosterer nieder. Insbesondere im ersten Durchgang wirkte Seligenporten teilweise planlos und brachte gegen seinen keineswegs furchterregenden Gastgeber nur wenig Konstruktives zu Stande.

Rosinger wird arg vermisst

„Bernd hat uns heute sehr gefehlt, er lenkt mit das Spiel und gibt uns Sicherheit“, begründete Torhüter Tim Pager den schwachen Auftritt. Ganz ähnlich äußerte sich Klaus, der Rosingers großen Wert auch darin sieht, dass „er sehr viel spricht und seine große Erfahrung weitergibt.“

Auf dem zwar relativ kleinen, jedoch gut gepflegten Platz verbuchte Vatan Spor von Beginn an die größeren Spielanteile, vermochte dies aber nur sporadisch in gelungene Offensivaktionen umzusetzen. Weil es den Gästen ebenfalls an Ideen mangelte, dauerte es fast 20 Minuten, ehe die 140 Zuschauer die erste halbwegs gefährliche Aktion serviert bekamen.

Die ging auf das Konto des SVS, als Drazen Misic aus spitzem Winkel abzog, Keeper Tobias Aulbach aber souverän parierte. In der Folge tauchte Seligenporten fast komplett ab und überließ Vatan Spor das Zepter. Wäre an diesem sonnigen Nachmittag ein anderes Kaliber als der im Angriffsspiel arg limitierte Tabellenfünfzehnte auf dem Platz gewesen, die Klosterer wären wohl mit einer Packung in die Pause gegangen.

So fand Ünal Noyan freies Schussfeld vor, brachte aber nur ein Kullerbällchen zustande (23.). Wenig später zielten sowohl Adin Ferizovic, als auch Hendrick Ehmann knapp am SVS-Gehäuse vorbei. Der forderte dann mit einem 16-Meter-Knaller Pagers ganzes Können heraus.

Überfällige Führung für Vatan Spor

In der 33. Minute dann die längst überfällige Führung der Aschaffenburger: David Vidovic brachte Numan Altin im Strafraum zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ferizovic zum 1:0. Der Treffer spornte Vatan Spor noch mehr an, so dass Pager erst gegen Jan Faidl zur Ecke klärte (40.), um schließlich auch in den Duellen mit Heron Miranda Spellon (41.) sowie Ferizovic (44.) die Oberhand zu behalten.

So ging es also mit einem für den SVS sehr schmeichelhaften 0:1 in die Pause. Und weil der 1. FC Sand in Karlburg mit 1:0 vorne lag, tauchte am Klosterhimmel wieder das Gespenst „Direktabstieg“ auf.

Klosterer wachen spät auf

Nun dazu gezwungen, die Umstände irgendwie zu verbessern, zeigten die Gäste endlich mehr Offensivdrang. Dessen ungeachtet nutzte Gökhan Aydin einen Konter, um aus 14 Metern auf 2:0 (56.) zu erhöhen. Zwei Minuten später hatte Nyary nach einer Vorlage von Knorr den Anschluss von den Fuß, drosch den Ball aber am Kasten vorbei.

SVS: Vatan Spor: Tore:
Pager - Reisig, Vidovic, Kussmann, Luft - Bajic, Opcin (46. Buzimkic/71. Dougalis) - Turgut (46. Deuerlein), Misic, Knorr - NyaryAulbach - Güvenc (61. Marchese), Spelleken, Faidi (61. Duran), Ehmann - Sandicki (46. Sevim) - Lerch, Ferizovic, E. Noyan - Altin, (46. Aydin) Ü. Noyan (83. Yalcin)1:0 Ferizovic (33./FE), 2:0 Aydin (56.), 2:1 Knorr (74.). Schiedsrichter: Maximilian Ziegler.

Knorr selbst scheiterte an Aulbach, der mit einem Reflex klärte (66.). Kurz nachdem der Klosterstürmer Pech hatte, als ihm Spelleken die Kugel weggrätschte, netzte er zum mittlerweile verdienten 1:2-Anschlusstreffer (74.) ein. Dass dem SVS der Ausgleich versagt blieb, sollte ohne weitere Konsequenzen bleiben, drehte doch gut 60 Kilometer weiter östlich der TSV Karlburg seine Partie in einen 2:1-Sieg um und verbannte Sand somit in die Abgründe der Landesliga.

„Der erste Durchgang war von uns überhaupt nicht gut, danach hat zumindest die Einstellung gestimmt. Das wichtigste war heute aber, dass wir mit der Relegation unser Ziel erreicht haben“, nahm der Coach die Dinge von der pragmatischen Seite.