Tischtennis
Tischtennis-Elite schlug auf

Bei den bayerischen Meisterschaften in Neumarkt gab es herausragenden Sport zu sehen. Der ausrichtende ASV erhielt ein Lob.

09.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:28 Uhr
Erfolgreichste Oberpfälzer Teilnehmerin war Johann Dietrich (r.) von der DJK SB Regensburg, die mit Lea Fath den Vizetitel gewann. −Foto: BTTV

Titelverteidigerin Laura Tiefenbrunner (SV DJK Kolbermoor) und Matthias Danzer vom TV Hilpoltstein, der erst vor zwei Wochen Deutscher Meister der Jugend wurde, haben bei den 74. Bayerischen Tischtennis-Meisterschaften der Damen- und Herren-A-Klasse in der Halle der Mittelschule West in Neumarkt die Einzeltitel gewonnen.

Jeweils die besten 32 bayerischen Tischtennis-Cracks hatten sich in der Damen- und Herrenkonkurrenz für das ranghöchste Landesturnier am zurückliegenden Wochenende qualifiziert. Tiefenbrunner war außerdem im Mixed mit dem Vereinskollegen Luis Kraus (SV DJK Kolbermoor) nicht zu toppen. Im Doppel der Herren kam der lautstarke Titeljubel aus den Kehlen von Daniel Rinderer und Petros Sampakidis vom FC Bayern München nach einem hauchdünnen Finalerfolg über Danzer/Hegenberger (TV Hilpoltstein).

Im Damendoppel ging Gold an die unterfränkische Kombination Sophia Ott/Sophie Deichert (Vikoria Wombach/TV Hofstetten), Silber an Lea Fath/Johanna Dietrich (TV Hofstetten/DJK SB Regensburg). In der Damenkonkurrenz war das erst 12-jährige japanische „Tischtennis-Wunderkind“ Koharu Itagaki vom TSV Bad Königshofen die große Unbekannte.

Koharu verfügte als mit Abstand jüngste Teilnehmerin über eine unglaubliche Spielintelligenz, glich im Viertelfinale nach einem 0:3-Rückstand gegen die spätere Finalistin Felbermeier zum 3:3 aus und musste dann doch im siebten entscheidenden Satz ihrer Gegnerin gratulieren.

Laura Tiefenbrunner dominierte

Titelverteidigerin Laura Tiefenbrunner spielte derweil die erwartet dominante Rolle. Auch das Endspiel gegen die Überraschungsfinalistin Felbermeier vom TuS Fürstenfeldbruck war für die Favoritin mit einem glatten 4:0-Sieg eine eher lockere Angelegenheit. „Ich war mir meiner Favoritenrolle bewusst“, so die neue bayerische Meisterin, „aber ich bin super glücklich, dem Druck standgehalten zu haben“.

Für die einzige Starterin aus der Region Neumarkt, Evelyn Merkle-Wudi vom TSV Berching, war schon die Nominierung zum bayerischen Eliteturnier ein Riesenerfolg. Trotz guter Leistungen war gegen höherklassig spielende jüngere Konkurrenz aus Landshut, Schillingsfürst und Wombach in der Gruppe 5 kein Kraut gewachsen. Drei 0:3-Niederlagen bedeuteten für Merkle-Wudi das vorzeitige Aus.

Erfolgreichste Oberpfälzer Starterin bei der „Bayerischen“ war Johanna Dietrich von der DJK SB Regensburg, die im hart umkämpften Doppelfinale zusammen mit ihrer Partnerin Lea Fath vom TV Hofstetten bärenstark aufspielte.

Im Finale des Herren-Einzels traf der deutsche Jugendmeister Matthias Danzer vom TV Hilpoltstein auf Mike Hollo vom SV Riedering, der sich im Halbfinale über den an Position eins gesetzten Topfavoriten Daniel Rinderer vom FC Bayern München behauptet hatte.

Danzer wirkte bei seinem 4:1-Finalerfolg selbstbewusst und voll fokussiert, behielt auch in kritischen Situationen die Nerven, während Hollo sein knallhartes Angriffsspiel nicht wie gewohnt auf die Platte bringen konnte.

ASV präsentierte sich meisterlich

Einmal mehr meisterlich nach der Premiere im Jahr 2020 präsentierte sich nach Meinung der Verbandsleitung des BTTV der ASV Neumarkt als Ausrichter. Abteilungsleiter Stefan Hoffmann und sein eingespieltes Organisations- und Helferteam ernteten einhelliges Lob für einen reibungslosen Turnierablauf und ein angenehmes Umfeld in der Mittelschule West. Auch der erneut angebotene Livestream wurde gut angenommen.

ASV Neumarkt-Abteilungsleiter Stefan Hoffmann gab sich bescheiden: „Ich bin dann zufrieden, wenn die Sportler zufrieden sind. Aber ich weiß auch, dass ich mich auf mein ASV-Team verlassen kann“. Die bayerischen Tischtennis-Titelkämpfe in Neumarkt boten letztlich großartigen Sport, der eine größere Zuschauerresonanz verdient gehabt hätte.