Nürnberg Treutle: „Peinlich und beschämend“
Der Goalie der Ice Tigers spricht nach Niederlagen gegen Ingolstadt Klartext. Gelingt die Wende im Heimspiel gegen München?

Nürnberg.Die zweite Klatsche in Ingolstadt binnen sechs Tagen hat für eine Menge Enttäuschung bei den Nürnberg Ice Tigers gesorgt. Torwart Niklas Treutle sprach Klartext. Gibt es Besserung gegen München?
Am Donnerstag der vergangenen Woche gingen die Ice Tigers mit 0:8 baden. Am darauffolgenden Dienstag reisten sie erneut nach Ingolstadt und holten sich eine 0:7-Klatsche ab. Torwart Niklas Treutle fand nach dem erneuten Debakel deutliche Worte bei Magenta Sport: „Da fällt mir nicht viel dazu ein. Es ist peinlich, es ist beschämend. Ich glaube, jeder einzelne Spieler in dieser Mannschaft sollte in der Kabine sitzen und sich schämen.“
Angesichts von 0:15 Toren in zwei Spielen beim ERC mit kaum erkennbaren Lerneffekt holte der gebürtige Nürnberger zur Generalkritik aus: „Es ist inakzeptabel, aber es hilft jetzt auch nichts, mit dem Finger zu zeigen. Wir sind zur Zeit in allen Mannschaftsteilen schlecht. Wir verteilen Shutouts. Wir sind in der eigenen Zone viel zu weit weg von den Spielern. Die gegnerischen Stürmer können sich die Scheibe noch fünfmal zurechtlegen, bevor sie schießen.“ Doch auch sich selbst nahm Treutle nicht aus: „Wir Torhüter müssen das Team auch mit mehr Saves unterstützen. Es ist von allen Mannschaftsteilen nicht genug.“
Schon seit dem 10. Januar sind die Ice Tigers sieglos und verloren die letzten sieben Spiele allesamt. „Das Schlimmste ist“, so Treutle, „dass Einsatz und Wille da sind. Da kann man uns keinen Vorwurf machen. Wir müssen uns zusammensetzen und die einfachen Dinge wieder richtig machen. Wir verlieren in der eigenen Zone jeden Zweikampf. So gewinnen wir in diesem Jahr kein Spiel mehr.“
Vor allem nicht gegen den EHC Red Bull München, der am Samstag (17.30 Uhr) in Nürnberg gastiert: Das letzte Treffen liegt genau eine Woche zurück. Damals setzte sich München knapp mit 4:3 durch. Zum „Mann des Tages“ avancierte EHC-Stürmer Patrick Hager mit drei Scorerpunkten (ein Tor, zwei Assists). Der Hoffnungsträger bei den Ice Tigers heißt Brett Pollock, dem ein Doppelpack gelungen war.
Steigerungsbedarf hat Nürnberg in allen Bereichen: Die Franken haben die schlechteste Offensive (25 Tore), die schlechteste Defensive (56 Gegentreffer), die schlechteste Bully-Quote (44,12 Prozent), das zweitschlechteste Powerplay (9,3 Prozent Erfolgsquote) und das schlechteste Penalty Killing (77,2 Prozent Erfolgsquote) in der Süd-Staffel. Die beiden Torhüter Treutle (89,2 Prozent) und Ilya Sharipov (86,8 Prozent) wirken genauso überfordert wie Kapitän Patrick Reimer (ein Tor, ein Assist) und die noch immer punktlosen Neuzugänge Marcel Kurth und Timo Walther.
Die Ice Tigers sind nach den Ingolstadt-Pleiten auf Wiedergutmachung aus, gehen aber als krasser Außenseiter in das Duell mit München. Danach hat Nürnberg sieben spielfreie Tage für tief gehende Analysen. (nru)
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