Was war da los?
Triathlon Ingolstadt: Finales Drama im Frauen-Rennen

22.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:58 Uhr
Bier für die Siegerin Elena Illeditsch. −Foto: Raithel

Wie nah Freud und Leid im Sport beieinander liegen – dafür war das Frauen-Rennen auf der Mitteldistanz ein ganz großes Beispiel. Da lieferte die gebürtige Allersbergerin Sophia Ibert (ehemalige Ramsauer) über insgesamt rund 96 Kilometer im Wasser, auf dem Rad und in den Laufschuhen einen superstarken Wettkampf ab.

Bestzeit auf den 1,9 km beim Schwimmen (29:41 Minuten), Bestzeit über 79 km im Sattel (1:55,54 Stunden), noch mehr als eine Minute Vorsprung auf die Konkurrenz, als sie nach rund 15 km beim Laufen das zweite Mal am Ziel auf dem Paradeplatz vorbeikommt – und dann in den Zielkanal biegt, statt wie eigentlich gefordert eine weitere Laufrunde zu absolvieren.

Als der 27-Jährigen und allen anderen im Zielraum der Fauxpas auffällt und Ibert weiterläuft, ist ihre schärfste Verfolgerin Elena Illeditsch uneinholbar vorbeigezogen. Statt eines spannenden Finales – mutmaßlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Ingolstadt-Siegerinnen des Jahres 2021 (Ibert die Olympische Distanz, Illeditsch die Mitteldistanz) –, sichert sich die 32-jährige Neumarkterin nach der finalen Innenstadtrunde letztlich ungefährdet den Tagessieg (4:10,06 Std.) – nach nicht minder starkem Rennen.

Kurz nachdem Illeditsch sich mit dem Inhalt eines des obligatorischen Bierstutzens für die Erstplatzierten übergossen hat, kommt Ibert als geschlagene Fünfte an – und muss ein paar Tränen der Trauer und Wut verdrücken. Logisch auch, dass Ibert den Zielraum schnell verlässt. „Sie war so brutal gut auf dem Rad. Da kam man einfach nicht ran“, würdigte die Siegerin Illeditsch ihre Kontrahentin. Das war sehr mitfühlend, aber an diesem Tag natürlich nur ein schwacher Trost.

Illeditsch freute sich über ihr eigenes Rennen, das die Selbstzweifel der Hawaii-26. und Halb-Profiathletin nach dem bitteren Ausstieg vor einigen Wochen beim Ironman auf Lanzarote weggeblasen hat. Leid und Freud auch hier ganz nah beieinander.

− reh