„Dabei sein ist alles“ lautete das Motto beim 27. Freystädter Volksfestlauf. Und während das an die 400 Läufer am Sonntag in die Tat umsetzten, musste Gerhard Fritsch, Organisator und Abteilungsleiter der TSV Leichtathleten, dem sportlichen Großereignis wegen Krankheit fernbleiben.So übernahm 2. Abteilungsleiter Roland Mößler das Mikrofon, und dank des bestens eingespielten Teams der zahlreichen Helfer, darunter auch einige Feuerwehren zur Streckensicherung, war auch diesmal für beste Rahmenbedingungen gesorgt.
Kurz nach 9 Uhr starteten die Bambini- und Schülerläufe. Mit dabei waren der achtjährige Anton und die siebenjährigen Zwillinge Valerie und Leonard. „Das war schon anstrengend“, sagt das Trio. Doch als Fußballer war Anton natürlich gut in Form, „und Laufen macht mir sowieso Spaß“.
Eine gute Stunde waren die mehr als 100 Nachwuchssportler in den unterschiedlichen Altersklassen auf den 500-, 1000- und 2200-Meter Strecken auf dem Marktplatz unterwegs, ehe im Anschluss der Hauptlauf über 5000 und 10 000 Meter startete.
Wie immer war die Startlinie gute 100 Meter von der Bühne des Sprechers entfernt, doch schon kurz nach dem Startschuss musste das Rennen abgebrochen werden und sich die Läufer erneut aufstellen. Nun zählte Roland Mößler den Countdown herunter und alles lief glatt. „Eigentlich geben wir per Winken das Zeichen zum Feld, dass der Start erfolgen kann“, sagt Mößler und fügt lachend hinzu: „Vielleicht haben diesmal einfach zu viele der begeisterten Fans gewunken und das hat zum verfrühten Startschuss geführt.“ Alle Ergebnisse wurden schließlich von Patrick Burger und René Marschner erfasst. Die Pokale gab es dann auf dem Volksfestplatz.
Musikalische Unterstützung
Während des sportlichen Events war beste Stimmung Trumpf. Lautstarke Unterstützung gab es von Sambengo und Choco Delas unter Leitung von Ivan Ivanchenko. „Wegen der langen Pause fehlen uns Mitglieder“, sagt Doris Distler. Daher habe man sich zusammengeschlossen. „Und neue Mitglieder sind willkommen.“ Interessenten können sich bei Distler unter Telefon (0172) 8241261 melden.
Im Starterfeld war auch Bürgermeister Alexander Dorr zu finden, der über 5000 Meter antrat. „Ankommen ist das Wichtigste“, sagt er und lacht. „Mein Ziel ist es, unter 30 Minuten zu bleiben. Das Wetter zu unserem Volksfest heuer ist ja super – zum Laufen aber fast schon ein wenig zu heiß.“ Gute 27 Minuten später überquert er die Ziellinie. „Es war dann doch anstrengend“, sagt er, ein wenig außer Atem. „Ich bin einfach viel zu schnell losgelaufen, und hab mich von der Gruppendynamik mitreißen lassen.“ Mit seinem Ergebnis ist er vollauf zufrieden; und um den Akku wieder aufzuladen, geht es für ihn nach einer Dusche natürlich auf den Festplatz zum Volksfestausklang und einer kühlen Maß Bier. Auch BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann ging über die 5000 Meter an den Start. „Für mich heißt das laufen und genießen“, sagt er. Für Notfälle war die Rot-Kreuz-Bereitschaft aus Berngau vor Ort, und angesichts der heißen Temperaturen war ihr Einsatz auch gefragt.
Zwei erste Plätze über 10000 Meter
Christoph Sturm aus Postbauer-Heng war der Schnellste über 5000 Meter. „Die Zeit war heute nicht so wichtig, für mich. Das war ein weiteres Training zum Roth-Challenge, bei dem ich in der Staffel laufe“, sagt Sturm. Platz zwei belegte Bastian Walter aus Freystadt vor Josef Graf aus Velburg. „Die Wasserduschen auf der Strecke waren super“, sind sich die drei einig. Bei den Damen war Franziska Walter vom TSV Mörsdorf Erste über 5000 Meter. „Für mich die beste Bestätigung meines Trainingserfolgs“, sagt die Fußballerin. Platz zwei belegte Viktoria Schulz aus Neumarkt vor Gisela Kerler aus Mühlhausen. „Im Oktober will ich beim Marathon in Frankfurt mitlaufen – da ist es sicher nicht so heiß wie heute“, sagt Kerler. Ihr Fazit: „Der Lauf heute war eine super Sache.“
Gleich zwei erste Plätze gab es über 10 000 Meter, als Michael Lang und Stefan Böllet (Pavelsbach) gemeinsam übers Ziel liefen vor Bruno Günes aus Erlangen, der erstmals in Freystadt dabei war. Lang hat heuer noch Großes vor. So ist er bei der WM in Finnland für vier Wettkämpfe gemeldet. „Heute ging es aber nicht um Bestzeiten, heute ging es nur ums Laufen“, sagen die beiden Erstplatzierten.
Die Letzten werden die Ersten sein: Dieser Spruch bewahrheitete sich beim Fehlstart, als das große Feld der Läufer zurück an die Startlinie musste. Die Sportler nahmen es mit Humor.
Gut beschirmt: Für den erkrankten TSV-Leichtathletikchef übernahm Roland Mößler das Mikrofon.
5000 Meter Frauen: Gisela Kerler (3.), Franziska Walter (1.) und Viktoria Schulz (2.) (v.li.) waren die Schnellsten.
10000 Meter Männer: Bruno Günes wurde Dritter. Den ersten Platz teilten sich Michael Lang und Stefan Böllet (v.li).