Ringen
ACR-Ringer sind nun in Aufstiegsgefahr

Der ungewohnte doppelte Heimkampf gegen Nürnberger Klubs glückt: Zwei Siege bringen Platz zwei in der Bayernliga-Tabelle.

03.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:32 Uhr
Ein Schlüsselkampf: ACR-Ringer Maximilian Anthofer (Rot) besiegte Johannis-Mann Nico Baumeister. −Foto: Christian Brüssel

Das hatten die Ringer des 1. AC Regensburg nicht gedacht. „Wir hatten gerechnet, vielleicht einen der beiden Kämpfe zu gewinnen“, berichtet Vorstand Jens Heinz. Dann überraschte sich der Bayernligist trotz der ungewöhnlichen und ungewohnten Doppelbelastung mit Auftritten am Samstagabend und Sonntagvormittag selbst und gewann erst gegen den SC 04 Nürnberg mit 15:13 und dann auch gegen die Bundesligareserve von Johannis Nürnberg III mit 20:14. Den Lohn drückt die Tabelle aus, in der ACR jetzt als Zweiter geführt wird.

Auswärtskampf:Heimkampf:
Der nächste Bayernliga-Halt für die ACR-Ringer ist am Samstag der Kampf in Neumarkt. Der ASV ist zwar das Schlusslicht, doch in der engen Liga ist kein Gegner zu unterschätzen.Der nächste Heimauftritt in der Halle an der Prüfeningerstraße findet am 13. November gegen den ASV Hof statt, einen Konkurrenten auf Augenhöhe.

Coronabedingte Ausfälle in der Vorrunde hatten das Programm so verschärft. Im ersten Nürnberg-Duell wurden in den zehn Gewichtsklassen zwar nur vier Kämpfe gewonnen, aber die höheren Bewertungen sorgten für einen ACR-Erfolg. „Der Vorkampf ging unentschieden aus. Es war klar, dass es knapp wird“, ordnet Jens Heinz ein. „Wir haben auch gut gefeiert, aber unter der Prämisse, dass wir am Sonntagmorgen gleich wieder rausmüssen.“

Der ACR, der nach 35 Jahren sein Domizil in der Gerhardinger Schule in Stadtamhof räumte und nun in der städtischen Halle in der Prüfeninger Straße (ehemalige Posthalle) seine Wettkampfstätte hat, wechselte nur auf zwei Positionen Kämpfer aus und bot ein Team mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren auf. „Normal haben wir eine Woche Pause“, erklärt Jens Heinz, „aber die Kampfzeit zehrt doch, auch wenn es vermeintlich nur sechs Minuten sind.“ Das eingewechselte ACR-Duo mit Anton Stiglmaier und Oliver Schmidt hatte nichts zu bestellen („Die Gegner waren zu stark“), doch die Regensburger profitierten von einer unbesetzten Klasse der coronageplagten Johannis-Ringer und einer Aufgabe eines zwar freigetesteten Athleten nach einer Minute im Kampf von Anton Roth, dem die Kraft ausging. „Er hat keine Luft mehr bekommen“, berichtet Heinz.

Die Abstiegsgefahr hat der ACR, der sich von März 2020 bis Juli 2021 mit Onlinetraining fit und das Team zusammenhielt, jetzt gebannt, dafür besteht jetzt Aufstiegsgefahr, weil neben dem souveränen Spitzenreiter Oberölsbach noch ein zweites Team aufsteigen darf. Vom letzten Oberliga-Gastspiel vor drei Jahren aber ist der voll auf Jugendarbeit und Eigengewächse setzende ACR immer noch ein gebranntes Kind. „Damals wurde uns vier Mann weggeholt“, sagt Heinz. (cw)