Leichtathletik
Das ungleiche Rennen des Simon Boch

Das Telis-Aushängeschild und Maria Kerres sichern sich bei Top-Bedingungen die Bayern-Titel über 10 000 Meter.

28.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:09 Uhr
Zu Trainingszwecken bayerischer Meister: Simon Boch −Foto: Christian Brüssel

Der Läuferplan ging auf: Der Obere Wöhrd zeigte sich bei den offenen Bayerischen Meisterschaften über 10 000 Meter von seiner besten Langstreckenseite: Ideale äußere Bedingungen waren die Basis für ein erstes Lauffestival der noch jungen Saison. Die Teilnehmer bedankten sich mit hervorragenden Leistungen. Die Hauptwertungen der Frauen und Männer gewannen die Lokalmatadoren Maria Kerres (33:53,42 Minuten) und Simon Boch (29:05,56) vom Veranstalter LG Telis Finanz Regensburg. Die U-23-Titel holten Anna Drexler (LG Passau/36:37,89) und Tobias Ritter (LG Telis Finanz/31:03,92).

5000 Meter: Aussichten:
Hinter der neuen bayerischen U-20-Meisterin über 5000 Meter, Linda Meier aus Passau (16:40,51) verbesserte die erst 15-jährige Telis-Läuferin Franziska Drexler den 18 Jahre alten bayerischen U-18-Rekord von Susi Lutz um etwas mehr als fünf Sekunden auf jetzt 16:41,30 Minuten.Die 17-Jährige Meier deutete ihre Ambitionen für die U-20-WM in Cali/Kolumbien an. Drexler hat zwar noch keine internationalen Zielpunkte, sollte aber durchaus für die U-20-Europameisterschaften in Jerusalem/Israel eine Anwärterin auf einen Startplatz über 3000 oder 2000 Meter Hindernis sein.

Organisationsleiter Kurt Ring bewies mit dem Zeitplan, die Meisterschaftsläufe in die Abenddämmerung des letzten Tages der Winterzeit zu legen, ein goldenes Händchen. „Nach einer 200-Kilometer-Woche hatte das Rennen für mich nur Trainingszwecke“, erklärte Simon Boch hinterher zu seinem ungleichen Rennen. „Laut meinem Coach sollte ich nur die letzten vier Kilometer Gas geben. Ich denke, das ist mir gut gelungen.“Die erste Hälfte hatte er noch in verhaltenen 14:50 Minuten innerhalb einer Viergruppe zurückgelegt, die zweite Hälfte bewältigte er in deutlich flotteren 14:15 Minuten.

Teamkollege Dominik Notz als Meisterschaftszweiter verfehlte die 30-Minuten-Schallmauer nur um 4,17 Sekunden. Etwas schneller als er waren der Tscheche Vladimir Marcik (29:38,78) und Julian Großkopf vom LAZ Ludwigsburg in der offenen Klasse ( 29:50,14).

Nachdem Telis-Aushängeschild Miriam Dattke auf Grund einer Muskelverspannung ihr „Trainingsrennen“ vorsichtshalber nach vier Kilometern abgebrochen hatte, war der Weg frei für ihre Teamkollegin Maria Kerres. Auch sie begann verhalten, setzte aber bei sechs Kilometern zur Jagd auf eine neue Bestzeit an. „Ich kann es noch gar nicht recht glauben – unter 34 Minuten kann ich mir so recht nicht vorstellen“, sagte sie überglücklich strahlend nach dem Lauf. Die persönliche Bestleistung steigerte sie damit auf der Rundbahn um fast drei Minuten, auf der Straße war sie bis dato 34:44 Minuten gelaufen.

Die Plätze zwei und drei hinter ihr belegten Antonia Schiel (LAV Stadtwerke Tübingen/35:06,00) und Theresa Ortenreiter (LG Stadtwerke München/35:13,87). Ein kleines Ausrufezeichen setzte die noch Jugendliche Cordula Lassacher (ATSV Knittelfeld) aus Österreich mit für ihr Alter ausgezeichneten 35:17,41 Minuten. Im Rahmen des 5000-Meter-Rennens qualifizierten sich überdies gleich sieben bayerische Mädels mit Zeiten unter 19 Minuten für die Langstrecken-DM am 7. Mai in Pliezhausen. Darunter war mit Karla Hiss in 17:55,16 Minuten als Vierte auch eine Telis-Starterin. Ihre Teamkollegin Hanna Müller, wie Hiss U-18-Athletin, steigerte sich auf 19:21,16 Minuten. (orv)