Tennis
Der Aufstieg ist für Rot-Blau kein Thema

Die Herren waren Regionalliga-Dritter, müssen aber kürzertreten. Das Ziel sind drei Siege – und ein besserer Start als 2018.

04.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:40 Uhr

Für das rot-blaue Urgestein Christian Lichtenegger beginnt am Samstag die Regionalliga-Saison. Foto: Christian Brüssel

Kompakter, intensiver und spannender als Tennisligen konzipiert sind, geht es kaum: In sieben Spielen an vier Wochenenden wie in der Herren-Regionalliga kann nahezu alles passieren. Ein Lied davon singen kann das Team des TC Rot-Blau, das am Samstag ab 11 Uhr mit dem Heimspiel gegen den TC Augsburg-Siebentisch an der Dürerstraße in die Saison startet. Im vergangenen Jahr startete die rot-blaue Truppe mit drei 4:5-Niederlagen – und wurde am Ende doch Dritter.

Wer meint, das müsse doch bedeuten, dass die Regensburger heuer an den Aufstieg denken, der wird schnell eines Besseren belehrt. „Vom Aufstieg redet bei uns sicher niemand“, sagt Christian Lichtenegger, Mannschaftsführer und Team-Urgestein. Der 32-Jährige muss es wissen: Er geht in seine 17. Saison – „nur einmal, als wir abgestiegen waren, in der Bayernliga“, blickt der Lehrer am Gymnasium in München-Nymphenburg zurück. „Klar sind die Herren 30 für mich in Zukunft ein Thema. Aber momentan fühle ich mich fit, habe auch in Österreich und zweimal in der Landesliga gespielt und es lief ganz gut.“

Allerdings hat der Eckert-Ausstieg, der bei den Damen den Rückzug des dreifachen deutschen Meisters aus der Bundes- in die Regionalliga zur Folge hatte, natürlich auch Konsequenzen für die Herrenmannschaft. „Die Planung war dadurch etwas schwieriger, aber wir haben eine schlagkräftige Truppe zusammen“, sagt Lichtenegger.

Nummer eins ist „eine Macht“

Soll heißen: Wie es aussieht, spielt dieselbe Truppe „am besten sieben Mal durch“. Mit dem bewährten und kaum zu schlagenden Jules Marie an Position eins. „Er ist nach wie vor eine Macht“, sagt Christian Lichtenegger vor der vierten Saison über den Franzosen, „und hat genau eine Niederlage stehen“. Dazu kommt mit Marcel Stick-roth, Ralph Regus, Lichtenegger selbst, Christian Schmid und Bernard Wieand sowie den Doppel-Spezialisten Luis Chab oder Uli Vollath ein Schwung Spieler, der sich bestens kennt und rund um Regensburg beheimatet ist. „Wir trainieren meist untereinander. Bei den meisten anderen dürfte das nicht der Fall sein“, sieht Christian Lichtenegger einen Vorteil.

Dazu kommt mit Frederic Schlossmann ein vereinseigenes Talent des Jahrgangs 2002, das im vergangenen Jahr den internationalen BMW-Junior-Cup auf der Rot-Blau-Anlage gewann. Der Cup findet heuer von 17. bis 24. August statt, ob seiner Jugend wird Schlossmann aber noch nicht Stammspieler sein. „Der Freddy soll herangeführt werden“, sagt Lichtenegger. „Das Niveau in der Regionalliga ist ja an allen Positionen gut.“

Die anderen – auch das ist in Tennisligen wie der Regionalliga so ein Thema. „Es ist keiner da, der abfällt“, glaubt Lichtenegger. Auch nicht der öfter schwächer einzustufende Ost-Vertreter. „Nein, Dresden ist besser als die Leipziger Teams“, denkt Lichtenegger. Und oben? „Es ist auch keiner da, der unschlagbar ist. Landshut ist traditionell stark, aber die wollen meist auch nicht hoch.“ Kurzum: „Im vergangenen Jahr hatten wir ja noch zwei auf Sand sehr gute Spanier und waren wesentlich stärker aufgestellt.“ Von den in der Mannschaftliste gemeldeten Caio Zampieri (Brasilien), Maxim Forcin (Frankreich), Matthew Romios (Australien) oder Marco Vujic (Österreich) wird wohl allenfalls Marie-Landsmann Forcin ein Thema sein.

Drei „realistische Chancen“

Erst einmal aber sind die Startspiele ein Thema – und die in einer so flott über die Bühne gehenden, intensiven Liga notwendigen drei Siege für den Klassenerhalt. „Das ist unser Ziel“, sagt Lichtenegger. Die ersten drei Partien werden schon ein Schlüssel sein und sollen selbstredend anders laufen als in der vergangenen Saison. „Wir haben dreimal die realistische Chance, zu gewinnen“, sagt Lichtenegger mit Blick auf das Startprogramm mit den Aufsteigern Augsburg und Aschaffenburg sowie dem Gastspiel in Wolfratshausen. „Dort soll es finanzielle Probleme geben“, weiß Lichtenegger. Aber wie gesagt: In so einer kompakten Saison kann allerhand passieren. Siehe 2018.

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