Fussball
Desillusionierte Reise zum Rückspiel

Nach dem bösen 0:6 im Hinspiel der Relegation fährt Donaustauf hoffnungslos nach Fürth.

26.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:49 Uhr
Eine Bauchlandung – wie hier Kapitän Maxi Zischler – legt Donaustauf beim Heimspiel gegen Greuther Fürth II hin. −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Von Trübsal bei Fußball-Bayernligist SV Donaustauf keine Spur, sondern eine Portion Galgenhumor: Der „Alleinschuldige“ der 0:6-Heimklatsche – das Rückspiel geht an diesem Freitag um 18.30 Uhr im Sportpark Ronhof über die Bühne – gegen die übermächtige U23 von Greuther Fürth war schnell gefunden. Die Führungsetage ließ nach dem Relegationshinspiel zur Regionalliga den denkwürdigen Abend im Nebenraum des Vereinsheims ausklingen. Das tief gebräunte Urgestein Hans Melzl wurde auf die Schippe genommen.

„Wir waren die letzten zwei Wochen auf einem so guten Weg – und dann kommst du vom Urlaub zurück“, warf Unterstützer Alexander Zandt einen Schmunzler in die Runde. „Hans, wir schicken dich wieder in den Urlaub nach Rhodos“, scherzte GmbH-Chef Matthias Klemens.

Auch Trainer Richard Slezak bekam eine Breitseite von Klemens verpasst, die für Grinsen sorgte: „Wir hatten Trainer, die hätten ein 4:0 nicht überlebt, aber jetzt ein 6:0?“ Derweil fiel Klemens‘ ernst gemeintes Fazit kurz und bündig aus: „Das war eine Lehrstunde!“ Seine rechte Hand, Michael Fischer, stellte klar: „Von diesem einen Spiel lassen wir uns nicht runterziehen, insgesamt hat die Mannschaft eine gute Saison gespielt.“

Unterdessen war Coach Slezak im Abschlusstraining am Donnerstagvormittag damit beschäftigt, der gedrückten Stimmung seiner Schützlinge mit einer lockeren Einheit entgegenzusteuern. Einen kurzen Rückblick ersparte er seiner Truppe nicht, berichtete der Slowake von seiner Ansprache: „Oben in der Regionalliga wird jeder Fehler bestraft. In der Bayernliga ist das nicht die Regel, dass du jedes Mal eine Quittung kriegst.“ Auf den Spielverlauf angesprochen, sagte Richard Slezak: „In der ersten Hälfte hatten wir zwei Topchancen. Wenn ein Tor fällt, kann ein Ruck durch die Mannschaft gehen.“ Überdies wäre interessant gewesen, wie Fürth darauf reagiert hätte, ob deren klare Dominanz gelitten hätte.

Nun im Training fehlte ein Trio aus der Startelf, dessen Einsatz in Fürth fraglich ist: Mike Grimm krank, Lucas Hufnagel kränkelnd und Cigi Özlokman nach einem Schlag auf das Knie mit Schmerzen. Angesichts der Aussichtslosigkeit, in der Relegation zurückzukommen, hat Slezak die Devise ausgegeben: „Zum Abschluss der Saison das Spiel im Stadion zu genießen. Aber ernst nehmen.“ (owi)