Leichtathletik
Diese Telis-Laufshow machte Spaß

Die Lokalmatadoren Emma Heckel, Domenika Mayer und Benedikt Brem bieten bei der 3000-Meter-Challenge Topzeiten.

05.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:07 Uhr
Benedikt Brem lief sich auf dem RT-Gelände am Oberen Wöhrd auf Platz eins der deutschen U-23-Rangliste. −Foto: Theo Kiefner

Perfekte Bedingungen, perfekte Organisation, perfekte Läufe: Das Läuferherz schlug auf dem RT-Gelände am Oberen Wöhrd für Läufer aus ganz Deutschland mal wieder höher. Dabei wurde ein Feuerwerk von Leistungen abgeschossen, das die nationalen Bestenlisten gehörig durcheinanderwirbelte. Schöner Nebeneffekt für den Veranstalter LG Telis Finanz: Seine Lokalmatadoren ließen sich nicht lumpen und holten drei Siege auf den Hauptstrecken, jeweils mit überragenden neuen persönlichen Bestleistungen.

Dabei schnappte Domenika Mayer in 9:13,03 Minuten auf den letzten zehn der 3000 Meter ihrer Teamkollegin Kerstin Hirscher (9:13,38) Platz eins weg. Benedikt Brem, das männliche Telis-Pendant, verblüffte mit einer Steigerung von über zehn Sekunden auf nie erwartete 8:08,18 Minuten als Sieger und zog dabei den Dortmunder U-20-Mann Yassin Mohumed in 8:10,46 zur U-20-WM-Norm. Die Telis-Jugendliche Emma Heckel reüssierte über 1000 Meter mit 2:51,99min. Lediglich Keyhan Hatami von den „Blauen“ musste den Sieg über 1000 Meter trotz schöner 2:28,21 Brian Weisheit (Höchstadt/Aisch) überlassen (2:27,09).

Viel positive Resonanz

„Heute hat alles gepasst am Oberen Wöhrd. Wer nicht da war, hat etwas verpasst“, fasste Telis-Teamchef Kurt Ring das Geschehen beim Läuferabend begeistert zusammen und erhielt viel positive Resonanz. „Die Bedingungen konnten nicht besser sein, die Protagonisten rannten, was die Beine hergaben, die Stimmung auf der idyllisch im Schatten gelegenen Wiese oberhalb der Zielgeraden war großartig.“

Allen voran bei Männer-Sieger Beni Brem, eigentlich noch U23-Athlet. „Keine Pollen und schon geht’s“, sein Kommentar zu seiner fabelhaften Leistung, die ihn bis zur Poleposition der deutschen U-23-Bestenliste und auf Platz drei bei den Männern nach oben schwemmte. Nachdem Keyhan Hatami dreieinhalb Runden die Pace gemacht hatte, opferte sich Yassin Mohumed für die weitere Tempoarbeit, „weil der unbedingt die U-20-WM-Norm wollte“ und damit Brem in eine Superposition brachte. Auch der Telis-Jugendliche Tobias Prater versteckte sich nicht. Eine neue Bestzeit mit 8:43,69 war der Lohn.

Geballte Telis-Power herrschte bei den Frauen: Kerstin Hirscher gab das Tempo vor, Domenika Mayer hängte sich an ihre Fersen, unterstützt von Emma Heckel in Teil zwei ihres „verschärften Trainings“, in dem sich der Lauffloh „weit wohler fühlte“ als bei „ihrer Kilometer-Sprinteinheit“ eine Stunde vorher, dann aber laut „Trainerrat“ nach gut zwei Kilometern das Feld räumte. Der harte Zweikampf spülte Mayer und Hirscher auf Platz fünf und sechs der deutschen Bestenliste, die immer noch Teamkollegin Miriam Dattke mit der einzigen Zeit unter neun Minuten anführt.

Erstaunlich waren auch die die Steigerungen der beiden Telis-Läuferinnen Loretta Flöte, die mit 9:51,06 im ersten offiziellen Rennen auf dieser Distanz unter zehn Minuten blieb, und Luisa Mlinzk (10:13,91). Da ließ denn auch der „blaue“ Nachwuchs nicht lumpen. U-18-Mädel Magdalena Engl sah in 9:54,22 Minuten endlich die „Neun“ vor dem Doppelpunkt, gleichbedeutend mit Platz fünf in der deutschen U-18-Bestenliste. Hanna Müller schaffte die U-18-DM-Norm (10:44,62).

Talente:Pech:
Telis-U-18-Läuferin Sophia Endemann debütierte über 1000 Meter unter drei Minuten (2:58,48). Niko Berneburg schob sich über 3000 Meter auf Platz vier der deutschen M-14-Bestenliste (10:04,82).Der Fürther U-18-Athlet Ilias Boukechab packte die 3000-Meter-DJM-Norm mit 9:00,65 wie der Würzburger David Scheller (9:00,82), dem Regensburger Vincent Schäfer (SWC 46) fehlten in 9:10,46 26 Hundertstel.

Die überragende Nachwuchsleistung brachte jedoch die am Regensburger Stützpunkt mittrainierende, erst 15-jährige Franziska Drexler (LAC Passau), die mit 9:43,52 Minuten den bayerischen Rekord der W 15 gleich um elf Sekunden verbesserte.

Simon Boch glänzt in Belgien

Derweil klappte es für Telis-Vorzeigeathlet Simon Boch in Heusden endlich auch über 5000 Meter. In Belgien steigerte der DM-Dritte auf den zwölfeinhalb Bahnrunden um mehr als zwölf Sekunden auf eine neue Bestzeit von jetzt 13:34,97 Minuten und kam als bester Deutscher auf Platz zehn ins Ziel. „Endlich etwas Vernünftiges“, meldete er kurz nach dem Rennen via Whatsapp seinem Coach Kurt Ring.

Auch Teamkollege Konstantin Wedel blieb in 13:54,68 erstmals unter 14 Minuten. Nur bei Tim Ramdane Cherif lief es nicht. „Ich war im falschen Rennen und habe auf den ersten beiden Kilometern überzogen“, kommentierte der DM-Fünfte seine für ihn enttäuschenden 14:21,25. (orv)