Jugend-DM Leichtathletik
Drei Laufmedaillen für Regensburg

19.07.2022 | Stand 19.07.2022, 14:08 Uhr
Erst auf den letzten Metern ging SWC-Läuferin Lisa Lankes (in Rot) der 800-Meter-Titel bei der Jugend-DM durch die Lappen. −Foto: Kiefner

Regensburg ist eine Läuferstadt. Eine Garantie für die Zukunft legte der Nachwuchs bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm ab. Lisa Lankes vom SWC Regensburg dominierte mit ihrem mutigen U-20-Auftritt das Finale über 800 Meter bis zur Zielgerade das Rennen und musste sich nur knapp mit erneut bestleistungsnahen 2:08,74 Minuten der neuen Meisterin Cosima Ermert (Mainz/2:08,36) geschlagen geben.

Auch Franziska Drexler von der LG Telis Finanz ergriff etwa bei Streckenhälfte im zunächst verbummelten U-18-Endlauf über 3000 Meter die Initiative. Am Ende lag nur die hohe Favoritin Adia Budde (Altenholz/

9:54,50) vor der Regensburgerin, die mit 9:57,33 Minuten auch noch unter zehn Minuten einkam. Edelmetall Nummer drei steuerte Teamkollegin Karla Hiss in einem dramatischen Finish bei. Mit 4:43,80 Minuten sprintete sie auf den letzten Metern des 1500-Meter-Finales als Dritte auf das Podest.

Eine weitere Finalplatzierung gelang Caroline Pöppl (SWC) als jüngerer Jahrgang mit Platz acht über 400 Meter Hürden der U18 bei ihrer DM-Premiere. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, wobei es schön gewesen wäre, die im Vorlauf erzielte Zeit im Finale nochmal zu verbessern", unterstreicht die Athletin ihre hohen Ambitionen. Nach dem bayerischen Meistertitel vor zwei Wochen in Erding drückte ihre Marke erneut um eine knappe Sekunde auf jetzt 64,98.

Fortschritte im Kopf

„Entscheidend über 400 Meter Hürden ist die Einstellung im Kopf. Hier hat sich Caroline im letzten Jahr sehr stark weiterentwickelt“, sagt ihr SWC-Trainer Markus Stilp. Mit der "Süddeutschen" steht noch ein weiterer Höhepunkt vor der Tür, bevor sie die erfolgreiche Saison Anfang August in Andorf (Österreich) über die Kurzsprintstrecken ausklingt.

Aller Ehren wert ist auch Platz neun von Hanna Ackermann (LG Telis): Die U-20-Athletin steigerte sich in ihrem erst zweiten Lauf über 2000 Meter Hindernis auf beachtenswerte 7:09,99 Minuten.

Trotz Abiturstress kam Lisa Lankes in den Wochen vor der DM immer besser in Schwung. Zuerst bei der Bayerischen mit Gold und Silber auf der Über-, (1500 Meter) und Unterdistanz (400 Meter) und zuletzt in Pfundstadt. Dort lief sie mit 2:08,07 Minuten über die 800 Meter neuen Hausrekord und reihte sich in der deutschen Bestenliste ganz vorne mit ein.

Im 800-Meter-Finale von Ulm ging sie von Anfang konsequent in die Führungsposition, führte das übrige Achterfeld mit flotten 62 Sekunden über die erste Runde, konterte einen Angriff der späteren Fünften Nele Göhl (Eckental) eingangs der letzten Kurve erfolgreich und musste auf den letzten 50 Metern nur die neue Meisterin aus Mainz ziehen lassen. „Alle Vorgaben glänzend umgesetzt,“ strahlte Trainer Hans Merkl danach.

Für Franziska Drexler war das Unternehmen Gold eine „mission impossible“. Gegen die Vize-Europameisterin über 2000 Meter Hindernis von Jerusalem war im Endspurt erwartungsgemäß kein Kraut gewachsen. Dennoch war die erst 16-jährige Regensburgerin „auch mit Silber hochzufrieden“. Unmittelbar nach der Siegerehrung ging’s zum Flughafen. Eine Woche Klassenfahrt nach London stand auf dem Programm.

Konkurrentin strauchelte

Auch für Teamkollegin Karla Hiss ist die Bahnsaison vorbei. Das „Traumziel DM-Medaille“ hat sie in einem äußerst spannenden, von Taktik geprägten Rennen erreicht, wenn auch Bronze erst auf den letzten fünf Meter feststand, weil die 300 Meter vor dem Ziel nach vorne stürmende Theresa Andersch (Bamberg) ins Straucheln kam und so ihre Medaillenchance verspielte.

Für Hanna Müller (LG Telis Finanz) reichte es über 2000 Meter Hindernis der weiblichen U18 diesmal zu Platz zwölf und LG-Sprinter Advait Nair verpasste das U-20-Finale über 100 Meter trotz zweier tollen Sprints im Vorlauf und Halbfinale (10,90/10,93).

Celia Spieß vom SWC 46 sammelte im Speerwurf als U-18-Zwölfte mit 39,91 Metern erste Meisterschaftserfahrungen. Die Mehrkämpferin aus der Trainingsgruppe von Günter Bösl schlug sich auch sonst wacker im Feld der Spezialistinnen: Mit 14,59 Sekunden nahe an ihrer Bestleistung verpasste sie nur knapp den Einzug ins Finale über 100 Meter Hürden. Für den nächsten Mehrkampf ist sie topgerüstet.

Beim Flanderscup im belgischen Ninove steigerten sich derweil die beiden Telis-Läufer Benedikt Brem und Keyhan Hatami erneut zu neuen Hausrekorden. Brem lief die 5000 Meter in 14:06,92 Minuten, Hatami blieb über 1500 Meter mit 3:49,78 erstmals unter 3:50. Neue Oberpfalz-Berglaufmeisterin wurde in Premberg Telis-Läuferin Eva Haberl.