Arena Meeting
Ein Schwimmfest mit bekannten Namen

Endlich wieder Arena-Meeting: Im Westbad ist von Freitag bis Sonntag Hochbetrieb. Für den SCR sind Ukrainer am Start.

29.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:31 Uhr
Brustschwimmer Fabian Schwingenschlögl verpasste 2021 bei Olympia in Tokio das Finale knapp. Jetzt hat er seinen Lebensmittelpunkt in Regensburg und startet auch beim Arena-Meeting. −Foto: Uwe Anspach/picture alliance/dpa

Endlich wieder Arena-Meeting: Nach drei Jahren Veranstaltungspause freut sich der Schwimm-Club Regensburg von heute Nachmittag an zwei Tage lang auf Hochbetrieb im Westbad. „Wir mussten die Meldungen wieder 14 Tage vorher schließen“, vermeldet SCR-Chef Claus Ludwig mit über 4000 Starts neuen Rekord für das Arena-Meeting. „Wir hätten auch 5000 bekommen.“ Am Samstag werden sich über 1000 Personen im Westbad tummeln, der Verein bewältigt die Mammutaufgabe in bewährter Form mit rund 100 Helfern, die Melanie und Christian Bauer koordinieren.

Zeitplan:Starter:
Am Freitag wird im Westbad ab 16 Uhr geschwommen, am Samstag und Sonntag jeweils ab 9 Uhr. Am Samstag ist das Westbad für die Öffentlichkeit gesperrt.812 Starter aus 64 Vereinen absolvieren insgesamt 4081 Starts. Vertreten sind neben deutschen Schwimmern auch Teilnehmer aus Österreich, Ungarn, Tschechien, Italien und der Ukraine.

Für die besten SCR-Talente von Ludwig und den scheidenden Cheftrainer Olaf Bünde, der wieder nach München geht (die Nachfolgersuche läuft), ist das Heimspiel noch einmal ein guter Test. Denn in vier Wochen steht für bis zu einem Dutzend Regensburger die Jahrgangsmeisterschaft in Berlin als Höhepunkt an. Eine Besonderheit gibt es auch beim Arena-Meeting: Sechs Sportler aus der Ukraine werden für den SCR ins Wasser gehen, die bei Eltern und im Hotel Götzfried unentgeltlich untergebracht sind. Die Flüchtlingswelle hat auch den Schwimm-Club ein klein wenig überrollt. „Darunter sind drei Teilnehmer an den Paralympics, einer hat sogar eine Medaille gewonnen“, berichtet SCR-Trainerin Heike Oehlert. „Wir sind ja bereit zu helfen. Aber da stoßen wir auch an unsere Grenzen.“

Denn in Pandemie-Zeiten ist der Bedarf an Wasserzeiten groß geworden. „Unsere Wasserflächen sind durchgestylt“, sagt Claus Ludwig und beschreibt das alleine ausgefallene Programm für Kinder-Schwimmkurse drastisch. „Im Kindergarten sind die Schwimmschulen bis Ende 2023 ausgebucht. Die Rechnung ist einfach: In einem Jahr werden in Deutschland 800 000 Kinder geboren – und denen müssen wir das Schwimmen beibringen. Alleine wir haben von letzten Oktober bis Februar 800 Schulkinder bei uns durchgeschleust.“

Beim SCR hat man auf allen Gebieten gut zu tun – zumal die ukrainischen Paralympics-Spitzenschwimmer hohe Trainingsumfänge gewohnt sind und sich wünschen. „Die trainieren 14 Mal die Woche, jeden Tag früh und abends“, berichtet Heike Oehler. Das stellt auch die Trainer vor Herausforderungen. „In dieser Form können wir die Betreuung gar nicht leisten. Wir arbeiten ja Vollzeit.“

Natürlich sind unter den Startern auch bekannte Namen. Einer davon hat sich in Lappersdorf niedergelassen und es laufen Gespräche, wie sich Fabian Schwingenschlögl beim SCR am besten einbringen kann. Der 30-jährige Brustschwimmer verpasste zuletzt bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio nur knapp den Endlauf über 100 Meter, schwamm vergangenes Jahr deutschen Rekord auf dieser Strecke und gewann in der Lagenstaffel 2018 EM-Bronze. „Unser Ziel ist es, die eigenen Leute zu stärken“, sagt Ludwig. „Meine Zeit geht zu Ende.“

Auch das Meeting wird umgebaut. Künftig soll es Vorläufe und Endläufe wie bei großen Meisterschaften geben – und einem kompletten Schwimm-Freitag. „Das muss sein. In Luxemburg, Rom oder Berlin ist das seit Jahren so.“