Leichtathletik
Emma landet den Bronze-Coup mit Köpfchen

Die Regensburger Telis-Läuferin Heckel behält im 5000-Meter-Rennen bei der U-20-EM in Tallinn stets den Überblick.

19.07.2021 | Stand 19.07.2021, 16:54 Uhr
Strahlend mit der Deutschland-Fahne unterwegs: Bronze-Läuferin Emma Heckel −Foto: Kurt Ring

„Emma Heckel holt sich mit Kampf und Köpfchen 5000-Meter-Bronze“: So überschrieb Silke Bernhard auf leichtathletik.de das Rennen der 19-jährigen Läuferin von der LG Telis Finanz Regensburg bei den europäischen U-20-Titelkämpfen am Schlusstag im estnischen Tallinn. Am Ende von aufregenden zwölfeinhalb Runden lief Heckel völlig überraschend auf Rang drei ein und verfehlte nach extrem langsamem Beginn ihre persönliche Bestzeit in 16:20,18 Minuten nur um eine Hundertstelsekunde.

Besonders Favoritin Carla Dominguez aus Spanien machte nach gemächlichen zwei Kilometern auf dem nächsten Kilometer mächtig Druck. Emma Heckel verlor nie die Übersicht, und war 450 Meter vor dem Ziel hellwach, als die spätere Goldmedaillengewinnerin aus Spanien zum wilden Halali blies. Schnell löste sich die vorher so kompakte Achtergruppe auf, voraus mit einem Höllentempo die Spanierin, zehn Meter dahinter die Regensburgerin und überraschend auch die erst 17-jährige Agate Caune aus Litauen, die so keiner auf dem Zettel hatte. Am Ende standen 16:16,57 für Carla Dominguez auf der Anzeigentafel, die Litauerin rannte in 16:17,56 Minuten zu einer neuen europäischen U-18-Jahresbestzeit und Emma Heckel vollzog ihren Bronzerang mit einem furiosen Schlussspurt mit „Kampf und Köpfchen““ in 16:20,18 Minuten.

Heckel-Trainer Kurt Ring war begeistert. Nach der Siegerehrung konnte er seinen über das ganze Gesicht strahlenden Schützling beim Gang zum Mannschaftsbus noch einmal richtig herzen.„Das Rennen war echt hart“, sagte Emma Heckel, die als Nummer sechs der Meldeliste angetreten war. „Ich musste ziemlich kämpfen, die letzten 1500 Meter gingen dann aber wieder.“ Für ihren Coach war es die elfte Einzelmedaille bei europäischen Titelkämpfen. „Emma reiht sich würdig in die Reihe einer Susi Lutz, Corinna Harrer oder Miriam Dattke ein.“

Für die Regensburgerin, die sich zudem beste deutsche Läuferin endgültig für die U-20-WM vom 17. bis 22. August in Nairobi qualifizierte, stehen in 14 Tagen die 3000 Meter bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock an. Ob Deutschland zur U20-WM fliegt, ist noch nicht sicher. (orv)