Radsport
Henri Uhlig gewinnt Prestigerennen

Der U-23-Nationalfahrer aus Hagelstadt feiert als erst dritter Deutscher einen großen Erfolg. Linus Rosner feiert mit.

28.04.2022 | Stand 28.04.2022, 15:06 Uhr
Jubel: Als erst dritter Deutscher gewann Henri Uhlig den GP Liberazione in Rom. −Foto: BIT&LED Fotografica

Henri Uhlig hat den Turbo gezündet und sein erstes prestigeträchtiges Rennen des Radsport-Weltverbandes UCI gewonnen. Der 20-jährige Hagelstädter und U-23-Nationalfahrer setzte sich in Rom beim Gran Premio Liberazione, einem der wichtigsten italienischen Nachwuchsrennen, nach 138 Kilometern im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe vor dem Italiener Martin Marcelussi durch. Das Podium komplettierte dessen Landsmann Carlo Favretto.

„Uhlig hat heute zu Recht gewonnen. Er war extrem stark. Er hat einen super Leistungssprung gemacht“, freute sich der U23-Bundestrainer Ralf Grabsch gegenüber dem Internet-Fachportal radsport-news.com. „Er war den Winter viel krank und ist in diesem Jahr noch nicht allzu viele Rennen gefahren, aber es zahlt sich aus, dass er hart an sich gearbeitet hat. Hier zu gewinnen muss man erst mal schaffen.“

Das Rennen sei für die Italiener, aber auch für die BDR-Auswahl „eine inoffizielle Frühlingsweltmeisterschaft“ gewesen, erklärte Grabsch weiter. „Die ersten 20, 30 Kilometer waren entsprechend sehr hektisch auf dem kurvenreichen, anspruchsvollen Rundkurs.“ Zur Einordnung: Dieses Rennen hatten in der Vergangenheit zahlreiche Fahrer gewonnen, die später World-Tour-Profi wurden, zuletzt Michele Gazzoli (2021), der nun für Astana fährt. In der Siegerliste stehen mit Bernd Gröne (1988) und Uwe Winter (1990) erst zwei Deutsche.

Der erste Gratulant war mit Linus Rosner ein langjähriger Wegbegleiter und Freund, der ebenfalls beim RSC Kelheim groß wurde: Der 21-jährige Regensburger fährt für das KT Team Tirol-KTM und zahlte zuletzt bei der Tour de Alps, einer Vorbereitungsrundfahrt zum Giro d’Italia, bei widrigsten Bedingungen mit Kälte und Regen mit seiner U-23-Mannschaft viel Lehrgeld. Von dort ging es zum 75. Liberazione, wo man der frischeren Konkurrenz nichts entgegensetzen konnte (von 170 Fahrern kamen 72 ins Ziel). Dafür war Zeit, um sich gemeinsam mit Henri Uhlig über den Sieg zu freuen.