Leichtathletik
Leistungsexplosion bei Benedikt Brem

09.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:28 Uhr
Bei Benedikt Brem darf man gespannt sein, wie er sich weiterentwickelt. −Foto: Kiefner

„Eigentlich wollte ich Homiyu Tesfaye auch noch packen. Ich musste im Rennen selbst viel zu viel agieren und dann sind mir auf den letzten fünfzig Metern ein wenig die Körner ausgegangen“, kommentierte Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg) seine knappe Niederlage gegen den Olympiateilnehmer und Lokalmatadoren über 1500m beim Pfungstädter Abendsportfest.In einem Rennen, das der 21-jährige Regensburger ab achthundert Metern fast ganz alleine bestimmte, dabei geradezu „explodierte“ und seine bisherige Bestleistung um mehr als fünf Sekunden auf für ihn tolle 3:43,69 min steigerte, stieß er in Dimensionen vor, die bei der LG Telis Finanz in den letzten zehn Jahren nur dem mehrfachen Deutschen Meister und Olympiateilnehmer Florian Orth vorbehalten waren. „Benedikt kann bestimmt noch ein bis zwei Sekunden schneller laufen, wenn er ein günstiges Rennen mit einem passenden Feld bekommt“, ist sich auch sein Trainer Kurt Ring sicher.

Dabei schlagen in der Brust des langen Schlacks eigentlich zwei „laufende“ Herzen. Schließlich ist er letzten Dezember bei den nationalen Crosslauf Titelkämpfen Meister in der U23-Klasse über satte vier Kilometer geworden und hat in diesem Frühjahr in Wien auch schon die 5000m in 14:08,98 min zurückgelegt. „Ein schneller 1500m-Lauf wäre am Ende der Saison schon noch schön, aber eigentlich wollte ich in Belgien auch meine erste Zeit unter 14 Minuten in Angriff nehmen“, hadert der junge Athlet ein wenig mit den Zielvorgaben. Man muss im Übrigen schon genau hinschauen, um ihn richtig beurteilen zu können.

Seine Leistungen unterliegen im Sommer großen Schwankungen. Der Grund ist ein ganz einfacher. Benedikt Brem leidet seit Jahren unter einer erheblichen Pollenallergie. „Das macht das Ganze in den Monaten von Mitte Mai bis Anfang Juli zu einem Vabanquespiel“, sagt er dazu und freut sich, „dass es jetzt wohl aufwärtsgeht. Jedenfalls war er in Pfungstadt beschwerdefrei.

In seinem Schatten steigerte sich auch Trainingskumpel Keyhan Hatami erheblich. Bei ihm blieben die Uhren bei 3:51,45 Minuten stehen, was ebenfalls eine persönliche Bestleistung war. Etwas Pech hatte Teamkollegin Loretta Flöte. Auf der Jagd nach ihrer ersten „Neuner-Zeit“ hatte das übrige Frauenfeld etwas dagegen. Die Erste, Jessica Keller von der TG Worms, war der Regensburgerin mit einer Zeit von 9:36,69 Minuten schon frühzeitig enteilt und das übrige Feld war zu schwach, als die Telis-Frau zu mehr als 10:05,44 Minuten als Zweite des Rennens zu treiben. Beim Karlsfelder Läufercup steigerten zwei Teils-Youngster ihre Hausrekorde: Die 14-jährige Rosali Baessler lief die 2000m in 7:18,30 Minuten und der 16-jährige Jonas Damm blieb mit 9:53,68 Minuten über 3000m erneut unter zehn Minuten. Lisa Lankes vom SWC Regensburg blieb über 800m als Zweite mit 2:08,07min zum ersten Mal unter 2:09 Minuten.

− orv