Handball Nach dem Ligaerhalt etablieren
Von drei Aufsteigern hält nur die SG Regensburg die Handball-Bayernliga. Adler machen für neue Saison Nägel mit Köpfen.

Regensburg.Sicherer, als es das Abschlussklassement der Handball-Bayernliga aussagt, hat Neuling SG Regensburg, firmierend als „Regensburg Adler“, den Klassenerhalt eingetütet. Vier Spieltage vor Ultimo war für die Adler der Verbleib in der Liga perfekt, so dass drei abschließende Niederlagen nicht mehr ins Gewicht fielen. Somit spielte es auch keine Rolle, dass die Last-Minute-Verpflichtungen Cosmin Libert und Marko Rase erst in den beiden letzten Partien das Spielrecht hatten. Den Tabellensiebten trennt nach 26 Runden ein Zähler vom Elften TSV Haunstetten, einem von vier Absteigern. Die Mitaufsteiger Eichenauer SV und HSG Würm-Mitte landeten abgeschlagen am Ende des 14er-Feldes.
„Es war Licht und Schatten dabei, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, bilanziert der sportliche Leiter Simon Dillinger die 23:29 Punkte in der Endabrechnung. „Es waren Spiele dabei, in denen wir mannschaftlich geschlossen gezeigt haben, zu was wir imstande sind“, erläutert Dillinger und ergänzt: „Und wir hatten Spiele, wo wenig gepasst hat.“ Dass die Rückrunde (10 Punkte) eine geringere Ausbeute als die Vorrunde (13) brachte, war unter anderem Verletzungspech geschuldet. „Das lag an der geringen Breite des Kaders“, erklärt Dillinger.
Forderungen zu hoch
Nach der Trennung von Halblinks Lászlo Ujvári und Halbrechts Ranko Dzolic ging viel Flexibilität verloren. „Der Anspruch, was die Forderungen angeht, war höher als das, was sie auf die Platte gebracht haben“, begründet Dillinger die Demission. Es wäre nicht fair gegenüber den anderen Spielern gewesen, das so laufenzulassen. Die Adler rutschten nach einem Tief zum Jahresauftakt dennoch nicht einmal auf einen Abstiegsplatz ab. Was in der Hinrunde nicht gelang, klappte aber nun – mit HaSpo Bayreuth ein Team aus dem oberen Tableau zu schlagen.
Für das zweite Jahr in der Bayernliga haben die Verantwortlichen schon Nägel mit Köpfen gemacht: Von Drittligisten wechseln Steffan Meyer (TV Erlangen-Bruck) und Marvin Wunder (HC Erlangen II) an die Donau, vom frisch gebackenen Bayernligameister HSC Bad Neustadt kommt Konstantin Singwald, von Bayernligist HaSpo Bayreuth kommt Stephan Klenk zurück und vom Süd-Landesligisten TSV Ismaning läuft künftig Tobias Stoiber im Adler-Trikot auf. „Die Kaderplanung ist abgeschlossen, wenn sich nicht einer in der Vorbereitung eine langwierige Verletzung zuzieht“, sagt Dillinger. Schmerzhaft ist die studienbedingte Pause von Rechtsaußen Florian Uhl.
Ab September müssen die Adler mit einer stärkeren Bayernliga rechnen. Aus der 3. Liga stoßen die Absteiger HSC Coburg II und Erlangen-Bruck hinzu, dazu kommt der in höhere Sphären strebende Landesliga-Meister TG Heidingsfeld. Ziel für die Adler sei, sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren, so Dillinger.
Vor knapp einem Jahr wurde die Adler-GmbH auf die Beine gestellt – nach einer vierjährigen Vorgeschichte. Zunächst habe es „vereinsneutral“ Gespräche gegeben, „inwieweit Sichtweisen und Perspektiven übereinstimmen“. Mit dem TSV Neutraubling bahnte sich das Projekt „höherklassigen Handball zu fördern und zu stärken“ an, es platzte allerdings auf der Zielgerade.
Mit offenen Armen
Bei der SG Regensburg um Vorstand Helmut Meichel wurde man dagegen mit offenen Armen aufgenommen. Zunächst engagierte sich die „Handvoll Handballverrückter“ (Dillinger) unter dem Deckmantel der SG. Um dem Hauptverein und der Abteilung wegen des höheren Budgets das Risiko abzunehmen, sei dann die GmbH gegründet worden, mit Hermann Reiß an der Spitze. „Das ist auch zum Wohle der Spieler geschehen, alle sind krankenversichert und bei der Berufsgenossenschaft gemeldet“, stellt Dillinger klar.
In der Bayernliga sind drei Absteiger Standard. Weil heuer zwei Drittligisten den Fahrstuhl nach unten nehmen mussten, steigt der Bayernliga-Elfte in die Landesliga ab. Scheitert Meister Bad Neustadt in der erstmals auszutragenden Aufstiegsrelegation, muss auch der Zehnte absteigen.
Aktuell läuft bei der SG Regensburg bereits der Kartenvorverkauf für die kommende Saison. Für 50 Euro (Erwachsene) und 35 Euro (Jugendliche) sind Dauerkarten zu haben.
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