Bundesliga in Regensburg
Prominenz sieht ein bayerisches Futsal-Derby voller Kampf

16.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:03 Uhr
Derby pur: Gustavo (in Rot, hier gegen Emil Maximilian Freiherr von Werthern) und die Jahn-Futsaler taten sich gegen Bundesliga-Schlusslicht Penzberg wie immer schwer. −Foto: Christian Brüssel

Die Verbandsoberen des Bayerischen Fußball-Verbandes empfanden es als „Werbung für Futsal“. Beim SSV Jahn 1889 war man weniger angetan: Das 4:4 (1:2) gegen FC Penzberg vor 150 Zuschauern in der Clermont-Ferrand-Halle brachte dem Tabellenletzten der Futsal-Bundesliga beim Neuling und Tabellendritten einen verdienten ersten Saisonzähler ein.

„Ich hasse diese Penzberg-Spiele“, verdrehte Abteilungsleiter Oliver Vogel hinterher die Augen. Denn gegen die Oberbayern sehen die Oberpfälzer aus Tradition schlecht aus – und taten das auch diesmal. Jede Menge Unkonzentriertheiten im Passspiel und der Ballübernahme erschwerten den Hausherren das Spiel.

Zwei Bundesliga-Debütanten

BFV-Präsident Christoph Kern, wie Bezirks-Boss Thomas Graml ein Debütant auf der Tribüne bei einem Spiel der Futsal-Bundesliga, hatte trotzdem seinen Spaß: „Das war bis zuletzt spannend und in keiner Sekunde langweilig. Das Spiel war überraschend kampfbetont, aber nicht so technisch, wie ich es erwartet hätte“, analysierte Kern treffend.

So ließ sich ausdrücken, was sich in einer aus Regensburger Sicht vogelwilden Partie abspielte, in der die Gäste mit guter Taktik und engagiertem defensivverhalten massiv Gegenwehr leisteten und die sonst so spielstarken Jahn-Futsaler einmal mehr aus dem Konzept brachten. Dazu kam ein vor allem in der ersten Hälfte so unglücklich wie der Jahn 1889 agierendes Schiedsrichter-Duo Max Alkofer/Tobias Szombati, das zum Beispiel beim Führungstor der Penzberger uneins ein Regensburger und Penzberger Foul gesehen hatte. Letztendlich gab es Sechsmeter für Penzberg, den David Luksch verwandelte (5:05).

Der folgende Spielverlauf würde viel Raum einnehmen. Die wesentlichsten Stationen: Nach einer Auszeit glich Marquinhus zwar aus (10:27), besser wurde das Spiel der 1889er aber nicht. Den Zehnmeter nach dem sechsten Regensburger Teamfoul verwandelte erneut Luksch (18:56) und vergab 14 Sekunden später sogar noch einen zweiten.

Fazlican Verep (23:45) und Samir Neziri (37:11) beließen es bei einer Zwei-Tore-Führung der Gäste nach dem zwischenzeitlichen zweiten Jahn-Treffer durch Gustavo (31:18). Mit fliegendem Torwart retteten Alberto (37:18) und Marquinhus (38:03) mit zwei Treffern binnen 45 Sekunden wenigstens einen Punkt. „Danach hat es lange nicht ausgesehen“, befand Verbandsspielleiter Josef Janker. „Das war eben ein typisches Derby.“ Derweil ist der Bezirksvorsitzende Thomas Graml „froh, dass wir so ein Aushängeschild wie Jahn-Futsal in der Region haben“.

Vorführung bei Trainer-Fortbildung

Am Montag, 23. Januar steht ab 19 Uhr in Schwandorf ein besonderer Termin an: Dort wollen die Bundesliga-Futsaler ihren Sport den Trainern bei der Fortbildung der Oberpfälzer Trainergemeinschaft (GFT) näherbringen). Am 28. Januar wartet bei Meister und Tabellenführer Stuttgarter FC dann das nächste Bundesligaspiel.

Übrigens: Unentschieden spielte auch das U-19-Team der Jahn-Futsaler, das nach einer 7:1-Pausenführung gegen Tabellenführer Heimatkicker in Oberhaching mit dem 7:7 am ersten Saisonsieg in der Bayernliga vorbeischrammte. Dort ist der Futsal-Club nach seinem 11:1 beim MTV Ingolstadt II weiter Dritter.

Statistik:SSV Jahn 1889 – Penzberg 4:4 (1:2)SSV Jahn 1889:Raul – Gustavo, Kruel, Halison, Marquingus, Alberto, Simao, Günter, Herterich

Tore:0:1 (5:05) Luksch (Sechsmeter), 1:1 10:27) Marquinhus (Gustavo), 1:2 (18:56) Luksch (Zehnmeter), 1:3 (23:45) Verep, 2:3 (31:18) Gustavo (Kruel), 2:4 (37:11) Neziri, 3:4 (27:18) Alberto, 4:4 (38:03) Marquinhus;Besonderes:Luksch (Penzberg) verschießt Zehnmeter (19:10)