Totopokal
Prüfening stürmt zum Sieg

Gegen eine C-Elf des FC Kosova Regensburg gewinnt der Kreisligist deutlich. Das Endergebnis von 7:0 ist wenig aussagekräftig.

06.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:21 Uhr
Florian Würthele
Der FSV Prüfening (in blau, Miro Sosic) gerät zu keinem Zeitpunkt des Pokalfinales ins Straucheln. −Foto: Würthele/Würthele

Der FSV Prüfening darf sich zum ersten Mal in seiner Geschichte Totopokalsieger im Kreis Regensburg nennen. Schon in den vorangegangenen Pokalrunden torhungrig gewesen, setzte die Mannschaft von Serkan Aygün am Freitagabend noch einen drauf. Den klassenhöheren FC Kosova wies der Kreisligist auf der neutralen Spielstätte an der Alfons-Auer-Straße nämlich mit einem satten 7:0 (2:0) in die Schranken.

Ohne die Leistung der Prüfeninger schmälern zu wollen: Der eigentlich favorisierte Gegner von Kosova hatte mit dieser Partie seinen Höhepunkt in Sachen Spielerausfälle erreicht. Und so war der Bezirksligist kaum im Stande, eine schlagkräftige erste Elf ins Rennen zu schicken. Nur die Spitze des Eisbergs: Nach einer gespielten Stunde machte Durim Tatani seine Aufwartung auf dem Platz – mit sage und schreibe 60 Jahren. „Das primäre Ziel“, hieß es aus dem Mund von Nicole Seidl aus der sportlichen Kosova-Leitung, „war heute, nicht zweistellig zu verlieren. Das haben wir geschafft.“ Klingt fast ein wenig wie Galgenhumor.

Das andere Ziel des FC, ohne Verletzungen aus dem Spiel zu gehen, ging nicht ganz auf. 20 Minuten vor Spielschluss musste Torwart Andi Xhixha nach einem Zusammenprall humpelnd vom Platz begleitet werden. Als ernstere Sache entpuppte es sich glücklicherweise nicht. Für die vorangegangene Aktion sah Xhixha, der zu spät kam, allerdings die rote Karte.

Spielerisch überzeugend

Die gegnerische Personalsituation hin oder her, der FSV Prüfening, selbst ohne acht Spieler angetreten, wusste spielerisch durchaus zu überzeugen. „Wir haben schönen Fußball gespielt, Ball und Gegner laufen lassen und uns mit Toren belohnt“, sagte Trainer Serkan Aygün. Natürlich habe das Endergebnis letztlich wenig Aussagekraft, dennoch: Die Leistung seiner Spieler sei sehr gut gewesen, so der FSV-Coach.

Prüfenings Dreiersturm Maxi Röhrl, Christian Holzapfel und Sebastian Chlebik ging torhungrig in die Partie. Gegen die Drei schien kein Kraut gewachsen. Gerade, weil die Abwehrkette Kosovas so noch nie zusammengespielt hatte. 200 Schaulustige, darunter eine große Delegation des Fußballverbandes, sahen so, wie der Kreisligist schon zu Beginn das Geschehen an sich riss. Die Prüfeninger Führung schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Nach 17 Minuten und 20 Sekunden war der Bann gebrochen, als Maxi Röhrl Gegenspieler Didmar Duro, seines Zeichens Ex-Fußballprofi, nahe der Grundlinie austanzte und ins lange Eck vollstreckte.

Allmählich fand auch der FC besser rein ins Spiel und hatte nun seine beste Phase. Der mögliche Ausgleich, den Elijon Tatani (22.) oder Besmir Arifaj (28.) hätten herbeiführen können, blieb ihm allerdings verwehrt. Stattdessen war zum Ende des ersten Abschnitts wieder Prüfening am Drücker. Die Konsequenz: Eine scharfe Röhrl-Hereingabe köpfte Sebastian Chlebik fast mit dem Pausenpfiff ungehindert ein – das 2:0.

Ersatztorwart hält Elfmeter

Nach dem Seitenwechsel ging es dahin mit dem FC Kosova. Röhrl netzte in Folge eines Eckstoßes trocken ein (49.), Anton Illner versenkte einen Querpass neben den rechten Pfosten (64.) und Holzapfel war mit einem direkt verwandelten Freistoß erfolgreich (67.). Als Kosovas Torwart Andi Xixha wenig später Platz flog, schien auch ein zweistelliger Sieg des Kreisligisten noch möglich. Der wurde es nicht mehr. Stattdessen besorgten „lediglich“ der eingewechselte Jonas Aschenbrücker (77.) und wieder Holzapfel (79.) den Endstand von 7:0. Der FSV konnte es sich zwischendrin noch leisten, einen Elfmeter zu verschießen. Kosovas Ersatztorwart, der zunächst als Feldspieler ranmusste, hatte mit einer Parade sein ganz persönliches Erfolgserlebnis.

Einen Wermutstropfen könnte es für den frischgebackenen Pokalsieger geben. Weil der SV Breitenbrunn gegen die Wertung des Halbfinals Einspruch einlegte, könnte Prüfening „umsonst“ gewonnen haben. Denn entscheidet das Verbandssportgericht zugunsten des SVB, müssten Halbfinale und Finale wiederholt werden.