Schwimmen
SCR-Nachwuchs feiert seine DM-Höhepunkte

Die männliche C-Jugend wird deutscher Vizemeister. Die D-Mädchen trotzen Corona und bauen das Team erfolgreich um.

11.02.2022 | Stand 11.02.2022, 18:41 Uhr
Bei Schwimmteams haben bei Teamwettbewerben und Staffeln Verkleidungen Tradition: Claus Ludwigs (Mitte) Jungs betonten mit dem Trachtenhut die bayerische Herkunft und freuten sich über DM-Platz zwei. −Foto: Claus Ludwig

Die deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend (DMSJ) sind für den Schwimm-Club Regensburg (SCR) stets ein Höhepunkt. Auch diesmal wieder. Die männliche C-Jugend wurde deutscher Vizemeister. Die von Corona gebeutelten D-Mädchen mussten das Team umbauen und konnten ihre Ausgangslage eines zwölften Platzes nicht mehr verbessern. Eines seiner besten Ergebnisse erzielten die Regensburger Schwimmer schon zuvor auch bei den bayerischen Langstrecken-Meisterschaften, wo sie im Medaillenspiegel auf den vierten Platz kamen.

Bis zum 16. Januar galt es zu warten: Dann erst stand fest, dass die SCR-Jungs im Bundesfinale und auf Platz eins liegend nach Wuppertal anreisten. Allerdings hatte sich Konkurrent Magdeburg verstärkt und den deutschen Jahrgangsmeister über die Bruststrecken verpflichtet.

Magdeburg zeigt seine Stärke

Bei den DMSJ-Wettbewerben werden Staffeln über alle Lagen, also sowohl Freistil und Brust als auch Rücken, Delphin und Lagen geschwommen. Los ging es mit 4 x 100 Meter-Freistil, wo David Cicero, Jan Krause, Sascha Gießbrecht und Luis Lengfellner mit sieben Zehntel Vorsprung vor Magdeburg gewannen. In der 4 x 100-Meter-Bruststaffel rückte Caspar Wilke ins Team. Magdeburg zeigte seine Stärke und drehte den Spieß mit 5,9 Sekunden Vorsprung um.

Tag zwei wurde dennoch zu einem Krimi der besonderen Art. Weil das SCR-Team unbedingt versuchen wollte, Magdeburg abzufangen, war in der 4 x 100-Meter-Delphinstaffel Risiko beim Staffelwechsel Trumpf. Doch der Mut wurde nicht belohnt. Ein nicht korrekt durchgeführter Wechsel wurde als „Frühstart“ eingestuft und bedeutete ein „Nachschwimmen“, welches nur einmal möglich ist.

Coach Claus Ludwig gab deswegen auch die Anweisung, auf Risiko zu verzichten und Wert auf sichere Wechsel zu legen. Die 4 x 100-Meter-Lagenstaffel wurde auch dadurch ungewohnt langsam absolviert: Der Schock über die Disqualifizierung saß zu tief. Und prompt und plötzlich wurde es im Rennen um Platz zwei mit den Mittelfranken noch einmal eng, weil der Kontrahent eine sehr gute Staffelleistung zeigten. Der SCR durfte sein Delphin-Nachschwimmen nicht langsamer als 4:24,10 schwimmen.

Wuppertal:Würzburg:
Das SCR-Quintett der Jungs hatte sich viel vorgenommen. Vier davon waren vor zwei Jahren bereits einmal deutscher Meister geworden. Qualifiziert hatte sie sich wie die D-Mädchen bereits im November und Dezember in Regensburg und Bayreuth bei den Oberpfalz-Titelkämpfen und den bayerischen Meisterschaften.Bei den bayerischen Meisterschaften sammelte ein SCR-Trio die meisten Medaillen: Nika Benkler (Jahrgang 2010) kam bei bei Starts zu dreimal Gold. Aus seinen drei Auftritten machte Albert Ackbarow (Jahrgang 2011) zwei Titel und einmal Silber. Maximilian Albrandt (Jahrgang 2006) kam seinerseits bei drei Starts zu zweimal Gold und einmal Bronze.

Die Spannung bei den Betreuern Heike Oehlert und Claus Ludwig sowie der mitgereisten Eltern war sehr groß und die Endzeit von 4:20,60 Minuten reichte für Rang zwei.

Dass sich die Mädchen D qualifiziert hatten, war eine große Überraschung gewesen. Zwei positive Coronatests hatten jedoch dafür gesorgt, dass die Mannschaft komplett umgebaut werden musste. Trotz vieler neuer Bestzeiten ließ sich aber die Ausgangslage von Platz zwölf im Finale nicht mehr verbessern. Aber für das junge Team mit Mia Mahl, Maya Orth, Julia Grau, Eva Rauscher, Theresa Stanglmayer und Betreuerin Heike Oehlert war die deutsche Meisterschaft dennoch ein tolles Erlebnis.

In Würzburg war der SCR einer von 24 teilnehmenden Vereinen aus Bayern und stellte unter den insgesamt 229 Startern 16 Schwimmerinnen und neun Schwimmer. Schon über die 1500 Meter am Starttag gab es fünf Podestplätze für die Meister Nika Benkler, Albert Ackbarow und Maximilian Albrandt sowie den zweitplatzierten Marc Rohrmüller (Jahrgang 2011) und die drittplatzierte Lena Gerl (2006).

Bronze in der offenen Wertung

Über 400 Meter Lagen (je 100 Meter Schmetterling, Rücken, Brust und Kraul) legten Noelle Benkler (Jahrgang 2007) als Siegerin und drittbeste Schwimmerin der offenen Wertung, Nika Benkler mit Gold sowie Ackbarow mit Silber und Albrandt mit Bronze nach. Weitere Medaillen kamen über 800 Meter Freistil für die Titelträger Nika Benkler, Ackbarow und Albrandt sowie den zweitplatzierten Rohrmüller noch dazu.