„Schwierige zwölf Monate immer unter dem Damoklesschwert Corona-Pandemie“, konstatiert Kurt Ring, der Sport-Chef der LG Telis Finanz, für seine Leichtathleten. Und doch waren es 2021 wieder elf deutsche Meistertitel und drei EM-Medaillen. Das Ziel, die Erfolge zu erhalten und das Team zu verjüngen, gehen Ring und Co. mit drei neuen Läufern und vier neuen Läuferinnen an.
Prominentester Neuzugang ist zweifellos Filimon Abraham (29) von der LG Festina Rupertiwinkel, der vor Jahren schon einmal für die LG gestartet war. „Unter Anleitung des ehemaligen Bundestrainers Thomas Dreißigacker ist Filimon inzwischen zu einem Spitzenmann auf den längeren Distanzen gereift. Als dessen telefonische Anfrage kam, ob wir Interesse hätten, gab’s von unserer Seite sofort positives Feedback“, sagt Ring zu „relativ unverhofften“ Wechsel. Abraham bringt unter anderem eine 14:07,21 über 5000 Meter mit, gelaufen bei der Sparkassen Gala in Regensburg. Die 1:03:37 Stunden im Halbmarathon sind noch besser. Im Frühjahr will er einen Marathon laufen. „Sub 2:13 Stunden ist das Ziel, vielleicht reicht es noch zu mehr“, sagt Abrahams Coach und denkt dabei durchaus an internationale Ziele.
Vom Alter her ist Franziska Drexler, vom LAC Passau kommend, genau das Gegenstück. Die 15-Jährige, die seit gut einem Jahr unter Regensburger Fittichen trainiert, hat sich seitdem großartig entwickelt. Auf der Langstrecke ist das Laufküken in der weiblichen Jugend U 16 von 1500 Meter bis 10 Kilometer Straße einschließlich der Hindernisse die Nummer eins in Deutschland. Kaum älter ist Karla Hiss, die vom MTV Pfaffenhofen in die Domstadt wechselt und gerade 16 geworden ist. Auch sie trainiert über ein Jahr innerhalb der Regensburger Nachwuchstruppe. Die Gymnasiastin überraschte 2021 mit deutlichen Steigerungen über 1500 (4:33,26) und 3000 Meter (9:57,33) und schob sich mit Platz sechs bei den deutschen U-18 Meisterschaften in die nationale Spitze.
Zwei Altersklassen höher in der U 23 sorgte Hanna Bruckmayer, vom TSV Mühldorf kommend und in Wien studierend, für Furore über 1500 und 3000 Meter. Steigerungen auf 4:26,31 und 9:25.82 hatte man der 20-jährigen Junioren-DM-Fünften über 5000 Meter vor einem Jahr noch nicht zugetraut.
Zwei Tage vor Wechselfrist meldete sich Maria Kerres, die vor Jahren schon mal für die LG startete und sich dann beim SWC 46 weiterentwickelte. „Ich muss mich verändern, um wirklich weiter zu kommen.“ Ihr erklärter Wunsch ist zunächst „eine 10-Kilometer-Zeit unter 34 Minuten“. Dazu stieß vom FC Ebershausen mit Tobias Ritter ein erst 21-jähriger Langstreckler „mit gehörig Potenzial“ ebenso wie Shahab Rahmanpour (Hersbruck) hinzu. „15 Läuferinnen unter zehn Minuten über die 3000 Meter und neun Langstreckler mit Leistungen unter 1:06 auf der Halbmarathon-Distanz sorgen für gehörig Konkurrenz“ sagt Ring. „Ich freue mich riesig auf 2022.“ (orv)
