SSV Jahn II
SSV Jahn II sucht nach Fan-Unterstützung

Das harte Los der zweiten Mannschaften von Profiklubs: Die U 21 startet durch, kaum einer kriegt es mit. Wie wird es diesmal?

02.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:09 Uhr
Gerd Winkler
Gerade mal 62 Zuschauer fanden sich beim Spiel des SSV Jahn II gegen Ismaning ein. −Foto: Christian Brüssel

Seit dem souverän wie unterhaltsam herausgespielten 3:1-Heimerfolg am Mittwoch über den FC Ismaning ist die U 21 des Fußball-Bayernligisten SSV Jahn (6., 45 Punkte) getrost als die Mannschaft der Stunde zu bezeichnen. Mit dem dritten Dreier am Stück hat sich der Profi-Unterbau, noch dazu mit zwei Spielen weniger als die Konkurrenz, in Sachen Relegationsplatz zwei nun so richtig in Stellung gebracht. Ein Wermutstropfen stellt vor dem Heimspiel am Samstag um 16 Uhr gegen den TSV Wasserburg (16., 28) die Zuschauerresonanz dar. Gerade mal 62 Unentwegte wurden gegen Ismaning auf der Tribüne gezählt.

In den bisher 14 Begegnungen am Kaulbachweg kommt die U 21 laut dem FußballPortal FuPa auf einen Schnitt von 135 Zusehern. Bereinigt um die Familienmitglieder der Youngster verringert sich die Zahl wohl auf eine zweistellige. Selbst in den Topspielen vor zwei Wochen gegen den SV Donaustauf (260) sowie im September gegen Spitzenreiter SV Hankofen (220) war die Tribüne nicht ausgelastet.

Dabei hätten die Vereinsmitglieder bei den U-21-Spielen freien Eintritt! „Wir sind sehr offensiv ausgerichtet, spielen einen sehr attraktiven Fußball“, findet Trainer Christoph Jank das schade: „Das ist aus meiner Sicht für jeden Jahn-Fan interessant, unsere jungen Spieler in ihrer Entwicklung zu sehen.“ Das mangelnde Publikums-Interesse sei bei seinen Schützlingen kein Thema, berichtet der Coach.

Ähnlich stellen sich übrigens die Verhältnisse bei den U-21-Kollegen 1860 München II (176) und FC Ingolstadt II (101) dar. Für Christoph Jank ist das Phänomen kein neues. In seinem Heimatland Österreich dürfen die zweiten Mannschaften der Erstligisten sogar in Liga zwei aufsteigen, „aber dort ziehen nicht mal Traditionsvereine wie Rapid und Austria Wien“.

Am Samstag misst sich die Jahn-U-21 mit dem Abstiegskandidaten TSV Wasserburg auf dem Kunstrasenplatz. Während im Stadion die Laufbahn Tribüne und Spielfeld trennt, sind dort die Zuschauer hautnah am Geschehen dran, kriegen die Kommunikation unter den Spielern mit. Weil tags darauf um 11 Uhr die U 19 in der Aufstiegsrunde zur A-Jugend-Bundesliga den vermeintlichen Hauptrivalen 1860 München erwartet, ist Mika Habel dort im Einsatz – und diesmal bei der U 21„nur“ Zuschauer.