Handball
Stolperstart für Mintraching

19.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:36 Uhr
Gerd Winkler
Zwei Treffer erzielte Jasmin Lehner für die Mintrachingerinnen. Für einen Sieg reichte es dennoch nicht. −Foto: Brüssel

Basti Simbeck acht Feldtore, sein Bruder Johannes deren sechs: Vorige Saison spielte das Rückraum-Duo zwei Klassen tiefer für den ESV 1927 Regensburg in der Bezirksoberliga, nun zum Saisonauftakt der Handball-Bayernliga Nord mutierten beide zu den Matchwinnern für die SG Regensburg.Die Adler feierten beim TSV Rothenburg einen 30:28 (14:14)-Sieg.

Damit trotzten die Gäste der undankbaren Aufgabe, gegen einen zu diesem Zeitpunkt für gewöhnlich besonders euphorisierten Aufsteiger, noch dazu in dessen Halle, antreten zu müssen. Überdies steckten die Regensburger den Ausfall der etatmäßigen Kreisläufer Tim Vasold (krank) und Armin Kiener (verletzt). Halblinks Konstantin Singwald sprang in die Bresche.

Bei 0:4 (8.) zog Trainer Kai-Uwe Pekrul eine Auszeit, um die Abwehr von einer 4:2-Formation auf eine 5:1 zu korrigieren. Am eigenen Kreis bekamen die Adler nun einen besseren Zugriff, der dennoch unter Absprachefehlern litt. Basti Simbeck egalisierte zum 6:6 (12.), neun Minuten später erzielte der Neuzugang mit seinem bereits sechsten Tor die 12:8-Führung. Bis zum 14:14 zur Halbzeit konnte Rothenburg allenfalls ausgleichen. Anschließend lebte der Neuling bei angezeigtem Zeitspiel von mehreren „Kullertoren“, lag 23:22 und 24:23 in Front. Bevor es in die Schlussminuten ging, sorgte Linksaußen Valentin Deml mit den Treffern zum 24:24, 27:25 und 28:25 für die Vorentscheidung. Coach Pekrul sprach hinterher von einem „glücklichen, aber verdienten Erfolg“ und freute sich über „einen guten Einstieg in die Saison“.

Derweil blieben die Bayernliga-Frauen der SG Mintraching/Neutraubling in den Startlöchern hängen. An der Schmiedgasse unterlag die Truppe von Jürgen Heubeck dem VfL Günzburg 26:32 (9:16). „In der Abwehr haben wir einfach keinen Zugriff gekriegt und in der Vorwärtsbewegung fehlte das Tempo“, begründete der Trainer den Fehlstart. Egal, welches Abwehrsystem inklusive kurzer Deckung, Günzburgs Fünffach-Torschützin sowie Strafwürfe ziehende Halbrechts Alena Harder war nicht zu kontrollieren.

Im eigenen Positionsangriff biss sich Mintraching in der ersten Hälfte die Zähne aus. „Günzburg ist früh auf die Ballbesitzende raus, hat oft unseren Spielfluss unterbrochen. Wir hätten den Ball schneller laufen lassen müssen“, monierte Heubeck. In der Pause reagierte der Coach, Steffi Mühlbauer (auf Linksaußen), Magdalena Streit (Halbrechts) und Lucia Mauerer (Kreis) machten ihre Aufgabe besser als die Vorgängerinnen. Weniger als vier Tore Rückstand waren aber nicht drin.

Tags zuvor wiesen die Bunkerladies des ESV 1927 Regensburg II an der Dechbettener Brücke den Aufsteiger HSG Pleichach mit 27:24 (13:14) in die Schranken. „Nach der durchwachsenen Vorbereitung wussten wir nicht, wo wir stehen. Die beiden Punkte sollten uns Selbstvertrauen geben“, bilanzierte Trainer Daniel Kessler. Sechs unterschiedliche Torschützen sorgten für das 6:0 (8.), nach 4 katastrophalen Fehlpässe verkürzten die Gäste zum 6:7 (15.). Bis zur Pause fand der ESV nicht mehr den Rhythmus, unmittelbar vor dem Seitenwechsel gingen die Franken erstmals in Front und blieben bis zum 18:16 (40.) vorne. Ballgewinne hinten, schnelles Umschalten, konsequente 2. Welle sowie gute Entscheidungen im Positionsangriff führten binnen sieben Minuten zu einem 5:0-Lauf zum 21:18 (47.). Annalena Kesslers Tor zum 25:22 (54.) stellte die Weichen endgültig auf Sieg.