Fussball
SV Donaustauf gliedert die „Erste“ aus

Die SV Donaustauf Fußball GmbH & Co. KG ist verantwortlich für die Landesliga-Kicker. Der Hauptverein begrüßen den Schritt.

12.01.2017 | Stand 16.09.2023, 6:29 Uhr
Gemeinsam am Spielfeldrand: Coach Klaus Augenthaler und Matthias Klemens, Geschäftsführer der neuen GmbH & Co. KG −Foto: Archiv

Der SV Donaustauf hat nun endgültig seine Landesliga-Fußballer ausgegliedert. Nachdem das Vorhaben im Juli auf der Mitgliederversammlung bereits mehrheitlich beschlossen worden war, wurde es nun notariell und vertraglich fixiert. Geschäftsführer der SV Donaustauf Fußball GmbH & Co. KG ist Matthias Klemens. „Die Perspektive des SVD soll mit diesem Schritt weiter nach oben gehen“, erklärt er.

Etat im sechsstelligen Bereich

Die Hauptaufgabe der GmbH und Co. KG sei es, den Spielbetrieb der 1. Mannschaft zu finanzieren, beispielsweise durch die erfolgreiche Suche weiterer Werbepartner. Genaue Zahlen möchte Klemens nicht nennen, aber „der aktuelle Etat der Mannschaft liegt im sechsstelligen Bereich und entspricht dem einer Bayernliga-Spitzenmannschaft“, sagt er. Sponsoren sei es jederzeit möglich, Anteile an der ausgegliederten Mannschaft des SV Donaustauf zu erwerben. Aktuell hält der SV Donaustauf e. V. 51 Prozent der Anteile, während die anderen 49 Prozent der Campus Immobilien GmbH gehören. Klemens ist dort ebenfalls Geschäftsführer. Wenn weitere Investoren gefunden werden, würde Campus Immobilien Anteile abtreten. „Der SV Donaustauf e. V. behält die vorgeschriebenen 51 Prozent“, erklärt Klemens.

Wolfgang Vogel, 1. Vorsitzender des SV Donaustauf, sieht die Ausgliederung durchwegs positiv. Der ehrenamtliche Vorstand des Hauptvereins soll so vor einem möglichen Haftungsrisiko geschützt werden. „Die Maßnahme war wichtig, um den Hauptverein SV Donaustauf finanziell aus der Verantwortung zu nehmen.“ Der Schritt ist eine „optimale Lösung für den gesamten SV Donaustauf“, erklärt auch Abteilungsleiter Lothar Rengsberger. Die GmbH & Co. KG ist aber laut Klemens auch in sportliche Belange involviert, beispielsweise bei Trainerentlassungen oder ähnlichen Dingen. Teammanager bleibt weiterhin Mario Stieglmair.

Von der Ausgliederung soll auch die Donaustaufer Jugend profitieren. Damit die 1. Mannschaft die Plätze des SVD, die dieser vom Markt gepachtet hat, weiter nutzen darf, zahlt die GmbH und Co. KG jährlich 14 000 Euro Miete an den SVD, die in den Nachwuchsbereich gesteckt werden. Bislang musste die Jugend mit jährlich 3000 Euro auskommen.

Verein und die neugegründete KG sollen eng verbunden bleiben. Als Bindeglied zwischen Hauptverein und KG fungiere zum Beispiel der Sportliche Leiter Hans Melzl. „Er ist sehr gut informiert im regionalen Sport. Er vermittelt uns die Talente aus der Region für die 1. Mannschaft“, erklärt Klemens.

Die 2. Mannschaft, derzeit in der A-Klasse, soll nicht – wie oft bei Ausgliederungen üblich – zu einer Nachwuchsmannschaft gemacht werden. „Die 2. Mannschaft wird weiterhin als Anlaufstelle für Spieler aus der Region dienen. Donaustaufer sollen weiterhin die Möglichkeit haben, für den SVD zu spielen“, sagt Klemens. „Auch die A-Jugendlichen sollen in der 2. Mannschaft an den Herrenfußball herangeführt werden“, sagt Rengsberger.

Auch sportlich rüstet der SV Donaustauf weiter auf. Zur Winterpause verstärken weitere vier Spieler den Landesligisten. Für die Offensive holten sie das niederbayerische Talent Tobias Lermer. Auch in der Defensive hat sich der Tabellenzweite verstärkt. Der Ex-Spieler von Wacker Burghausen, Walter Kirschner, bringt zusätzliche Erfahrung in der Verteidigung.

Neuzugang Roger aus Brasilien

Der wohl interessanteste Neuzugang ist aber Roger Luiz da Silva Teixeira Alves. Der brasilianische Defensiv-Spezialist durchlief die brasilianischen Jugendnationalmannschaften bis zur U18. „Donaustauf ist für Roger wohl nur eine Durchgangsstation in den europäischen Profifußball“, vermutet Geschäftsführer Klemens. Er geht davon aus, den Brasilianer höchstens zwei Jahre halten zu können.

Ein weiterer Brasilianer ist auf dem Weg zum SVD. Sein Berater kommt diese Woche zu einem Gespräch nach Deutschland. Diese Neuzugänge untermauern die Ambitionen der Donaustaufer, in die Bayernliga aufzusteigen. Nach anfänglicher Zurückhaltung gibt das auch der Geschäftsführer zu: „Wir wollten der Mannschaft am Anfang als Aufsteiger keinen zu großen Druck machen. Es ist aber ganz klar, dass es mit diesem Kader nur ein realistisches Ziel geben kann – und das ist der Aufstieg.“

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