Fast zwei Jahre ist es her, dass über 10 000 Meter deutsche Meistertitel vergeben wurden. Mit Simon Boch gelang am 8. Juni 2019 einem Läufer der LG Telis Finanz mit Platz drei ebenso der Sprung aufs Treppchen wie seiner Regensburger Teamkollegin Miriam Dattke, die sich den U-23-Titel schnappte, was gleichbedeutend mit Frauen-Silber war. Beide gehen 2021 auf der längsten olympischen Bahndisziplin mit deutlich gestiegenen Ambitionen ins Rennen.
Simon Boch zählt bei der deutschen Meisterschaft am Samstag in Mainz mit seinen 28:01 Minuten vom 7. März in Berlin neben Samuel Sibhatu Fitwi (LG Vulkaneifel/28:00) und Nils Voigt (Wattenscheid/28:23) zum Kreis der Favoriten. „Für einen Start beim internationalen Rennen in Stockholm ist es nach meinem Marathon und den folgenden Regenerationswochen zu früh, um eine erste 27er-Zeit anzupeilen“, erklärt der Shootingstar der letzten Monate sein erst in der vergangenen Woche fixiertes Umdenken Richtung DM.
Eindeutige Favoritin ist Alina Reh (jetzt SCC Berlin), die in 31:26 die schnellste Vorleistung vorweist. Mit Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt/31:59) und Miriam Dattke, die im März in Berlin mit 31:38 Weltjahresbestleistung lief, werden die beiden anderen Läuferinnen mit Zeiten unter 32 Minuten voraussichtlich nicht am Start sein. Die Frankfurterin liebäugelt mit einem Halbmarathon-Angebot in Japan, Dattke will bei einem internationalen Rennen in Schweden auf Bestzeitenjagd gehen. „Dort sind in einem wesentlich besser besetzten Feld die Aussichten größer, erstmals auch auf der Bahn deutlich unter 32 zu bleiben“, setzt die 22-Jährige eher nicht auf die DM-Karte. Boch wie Dattke sind zudem heiße Anwärter auf einen Startplatz beim 10 000-Meter-Europacup am 5. Juni in Birmingham.
Mit Tim Ramdane Cherif (29:13,79) und Kevin Key (29:18) schickt die LG Telis Finanz zwei weitere Athleten zur DM, die Chancen auf die Top acht haben und Richtung erster 28er-Zeit schielen. Wenn Steinruck und Dattke fehlen, steigen zudem auch die Chancen von Telis-Frau Domenika Mayer für einen Medaillenrang.
Am vergangenen Wochenende hatten die Telis-Läufer Gelegenheit, unter strengen Hygienevorschriften Wettkampfluft auf der Bahn und über 3000 Meter zu schnuppern. Miriam Dattke gelang dabei in 8:59,24 ihr erster Lauf unter neun Minuten, Domenika Mayer lief in 9:22,11 ebenfalls persönliche Bestleistung. Bei den Herren dominierte standesgemäß Simon Boch (8:06,53). Im Nachwuchsbereich zeigte Emma Heckel in 9:34,48min nur knapp über vier Sekunden von der U-20-EM-Norm entfernt die beste Leistung.
Die Telis-Leichtathleten veröffentlichten auch den Sommer-Fahrplan ihrer Veranstaltungen. Das traditionelle Watter-Meeting, das für 8. Mai geplant war, soll jetzt am Samstag, 10. Juli, am Weinweg stattfinden. An selber Stelle sind davor für den 19./20. Juni Laufnacht und Sparkassen Gala geplant. Die verschobene 3000-Meter-Challenge geht gekoppelt mit dem Mittsommerlauf am Samstag, 3. Juli am Oberen Wöhrd über die Bühne. (orv/cw)
