Bayernligist Donaustauf
Trainer Richard Slezak braucht ein paar Ideen

06.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:07 Uhr
Donaustaufs Trainer Richard Slezak muss in sich gehen bei der Aufstellung. −Foto: Christian Brüssel

Richard Slezak ist ein an sich entspannter Trainer beim Fußball-Bayernligisten SV Donaustauf (1., 13 Punkte). Bisweilen verfällt er in Galgenhumor – auch vor dem Heimspiel am Samstag (15 Uhr) gegen den SC Eltersdorf.

Angesichts von bisher drei Fahrkarten seiner Schützlinge bei der Ausführung am Elfmeterpunkt kündigte der Slowake kürzlich augenzwinkernd an, er werde wohl selbst zur Tat schreiten müssen. „So habe ich das noch nicht erlebt, normal ist das nicht. Übung macht den Meister“, fügte der Coach süffisant an.

Nun vor dem Heimspiel gegen den Regionalliga-Absteiger SC Eltersdorf (9., 7) beweist der 49-Jährige neuerlichen Sinn für schwarzen Humor. Infolge der plötzlich angespannten Personalsituation stellt Slezak flapsig in Aussicht, „dass ich mich halt selbst auf die Sechs stellen muss.“ Um den Flachs abzurunden: Wie es um seinen Fitnessstand steht, ist nicht überliefert, die Statur sieht sportlich aus.

Zu Wochenbeginn durfte sich der Trainer berechtigte Hoffnungen machen, dass am sechsten Spieltag das komplette Spitzenpersonal an Bord ist. Laufen alle Ex-Profis, Lucas Hufnagel, Paul Grauschopf (beide SpVgg Unterhaching), Kevin Hoffmann (FSV Zwickau) und Rico Rinderknecht (Preußen Münster), sowie die weiteren, für die Bayernliga als Topkräfte zu wertenden Lukas Dotzler, Cigi Özlokman, Martin Tiefenbrunner und Mario Baldauf auf, dürfte kaum jemand im 18er-Feld in der Lage sein, Donaustauf über 90 Minuten Paroli bieten zu können.

Doch die Lage änderte sich. Kevin Hoffmann hat sich vom Urlaub plus einhergehenden muskulären Problemen für das gestrige Abschlusstraining zurückgemeldet, sitzt naturgemäß zunächst (bestenfalls) auf der Bank. Beim Aufwärmen entscheidet sich, ob ein Einsatz zu riskieren ist. Unterdessen forderte der 4:1-Erfolg am Mittwoch in Gebenbach Tribut. Abwehrchef Paul Grauschopf (Verdacht auf Innenbandanriss) und Flügelflitzer Cigi Özlokman (Schulterprellung) schieden vorzeitig aus. Wie bei Hoffmann zeigt sich bei Özlokman beim Warmmachen, ob es geht. Überdies hat sich kurzfristig Lucas Hufnagel (verhindert) abgemeldet.

Kränkelt der mittlerweile gesetzte Marcel Onwudiwe weiter, müsste Richard Slezak vier Stammkräfte ersetzen. Beim Improvisieren kann der SVD-Coach zudem nicht mit Tobias Lotter (Bauchmuskel-Zerrung), Martin Sautner (Leistenzerrung) und Enis Saramati (Sprunggelenk) planen.

Aufgrund der Widrigkeiten rutschte Juli-Neuzugang Ndzemdzela Langwa in Gebenbach in die Startelf. „Ndzemdzela braucht noch zwei Wochen Mannschaftstraining“, hatte Slezak im Vorfeld noch gesagt. Während des einwöchigen Probetrainings überzeugte der kanadische Linksfuß: „Er hat ein großes Spielverständnis, eine gute Dynamik - genau das, was ich wollte.“

Erste Nachrücker für einen Platz in der Defensive sind wohl Alexander Stierstorfer und Andrea Nocerino. Beide fügten sich in Gebenbach nach ihren Einwechslungen nahtlos ein. Herrscht indes ein Vakuum in der Offensive, könnte Neuzugang Morris Adelabu zum Startelf-Debüt kommen. Gleichzeitig steht der Ex-Ammerthaler Jannik Grader nach auskurierter Muskelbeschwerden vor seinem Einstand. Egal, ob zwei, drei oder vier Ausfälle, Trainer Slezak hat „Ideen im Kopf, um das zu lösen.“