Fussball Triumphe mit großem Vorsprung
Aus dem Landkreis Regensburg steigen zwei Meister und zwei Vizemeister direkt in die Kreisliga auf. Alle sind guter Dinge.

Regensburg.Die Saison im Fußballkreis Regensburg ist beendet. Gerade an den letzten Spieltagen ging es noch einmal hoch her. Manche Teams machten frühzeitig alles klar, andere mussten bis zuletzt zittern. Wir liefern hier einen Überblick über jene Teams, die den Sprung in die Kreisliga geschafft haben.
Oberhinkofen sichert sich souverän den Titel
Letztmals spielte der FC Oberhinkofen in der Saison 2013/14 in der Kreisliga. Nach achtjähriger Abstinenz kehrt die Fahramand-Elf als Meister der Kreisklasse 1 zurück. In der Endtabelle hatte man 13 Zähler Vorsprung auf die Konkurrenz. 22 Siege und zwei Remis bei nur zwei Niederlagen und ein Torverhältnis von 70:34 sprechen eine klare Sprache. Der Coach ist zufrieden: „Wir punkteten konstant, arbeiteten konzentriert. Beim Remis gegen Labertal wurden wir in der ersten Partie nach der Winterpause dafür bestraft, dass wir das Spiel auf die leichte Schulter genommen haben. Dann starteten wir aber wieder durch.“ Kyros Farahmand schaffte mit dem FC übrigens schon den sechsten Kreisliga-Aufstieg. Drei Mal als Spieler und drei Mal als Spielertrainer oder Trainer. Bis zu seinem 41. Lebensjahr hütete er das Tor seines Heimatvereins. Anschließend avancierte der 54-Jährige zum Dauertrainer. Noch immer ist Fahramand mit Spaß und Freude dabei. Vor der Kreisliga fürchtet er sich nicht: „Wir nehmen die Herausforderung gerne an. Die Gegner werden etwas stärker sein als in der Kreisklasse, das Spiel wird etwas schneller. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass wir auch eine Liga höher durchaus mithalten können.“
Besonders freut sich Farahmand darüber, dass Jungs aus dem „Dorf“ fest zum Kader der Ersten gehören. „Christoph Huber, Jakob Blank, Felix Groda oder Jonathan Rieger haben als kleine Buben ihrem Heimatverein, dem FCO, in der Kreisliga zugeschaut. Nun dürfen sie sich dort selbst versuchen.“

Wild ist Mintrachings doppelter Aufstiegstrainer
Der FC Mintraching und die SG Oberndorf/Matting ergatterten in der regulären Saison jeweils 55 Punkte. Somit musste in Sanding vor 600 Zuschauern ein Entscheidungsspiel um die Vizemeisterschaft her. Nach 90 Minuten stand es 1:1, nach 120 Minuten 3:1 für Mintraching. Somit steigt „Minikin“ in die Kreisliga auf. Trainer Frank Wild verabschiedet sich mit dem zweiten Aufstieg nach 2019. Damals siegte sein Team in der Relegation gegen Töging. Wild (53) legt eine Pause ein und übergibt an Ilhan Capar einen Kreisligisten. „Das Entscheidungsspiel wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen. Wir haben aber mehrere Punkte leichtfertig gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte in der Schlussphase liegenlassen. Doch im Nachhinein hätte der Aufstieg über gar nicht schöner sein können“, erklärt Wild. In der regulären Saison holte sich der FCM 17 Siege und vier Remis bei fünf Niederlagen und einem Torverhältnis von 70:34. Der Kader bleibt zusammen, wird punktuell verstärkt. Sehr zur Freude der Stammvereine kann auch der FC immer wieder von der guten Jugendarbeit der JFG Haidau 08 profitieren. „Regelmäßig rücken gut ausgebildete Nachwuchsspieler nach“, sagt Wild. Der Vorsitzende der JFG ist übrigens Johannes Gerl, selbst ein absoluter Leistungsträger des Aufstiegteams. Letztendlich schaffte Mintraching die direkte Rückkehr in die Kreisliga, nachdem man in der Corona-Abstiegssaison 2019/21 aufgrund der Quotientenregelung hat absteigen müssen. „Wenn das Team vor größerem Verletzungspech verschont bleibt, traue ich ihm einiges zu“, so Wild.

Türk Gencliks dritter Anlauf
Bereits in den Spielrunden 2012/13 und 2016/17 schaffte der SV Türk Genclik den Aufstieg in die Kreisliga. In der aktuellen Saison hat es mit der Meisterschaft in der Kreisklasse 1 geklappt. Somit geht es für das Team von Trainer Bogdan Bonev und seinem Co-Trainer Yordan Todorov ein drittes Mal in der Vereinsgeschichte hoch in die Kreisliga. Und das 35 Jahre nach der Gründung des Vereins. Mit 13 Punkten Vorsprung wurde Türk Genclik mit 65 Zählern Meister. Es gelangen 21 Siege und zwei Remis bei einer einzigen Niederlage. Und das bei einem Torverhältnis von 72:23. Trainer Bogdan Bonev ist zufrieden. „Vor zwei Jahren habe ich übernommen. Es gab viel zu tun. Umso mehr freue ich mich, dass wir den Aufstieg jetzt gepackt haben.“ Er schaffte es, den Trainingseifer der Mannschaft zu wecken und die zuvor vielen roten und gelb-roten Karten deutlich zu reduzieren.
Einzigartig in der Vereinsgeschichte waren die zehn Siege zu Saisonbeginn. Zwölf Dreier und ein Remis standen am Ende der Vorrunde zu Buche. „Eine Spielrunde zuvor haben wir im August alle vier Spiele verloren. Es ist halt so, dass viele unserer Spieler einen längeren Urlaub während der Sommerferien in ihren Heimatländern durchführen. Im Sommer 2021 haben wir die Ausfälle sehr gut kompensieren können.“
Bei Türk Genclik freut man sich auf die neue Saison in der Kreisliga. Insgesamt spielte der Verein dort vier Jahre. „Diesmal wollen wir uns dort etablieren, und zwar auf längere Sicht.“ Gerne denkt Bonev an das Winter-Trainingslager in Antalya zurück. „Eine tolle Erfahrung und ein ganz wichtiger Mosaikstein in Bezug auf die Meisterschaft.“ Der Kader bleibt vollständig beisammen. Aus der Jugend rücken ein paar Talente nach. Auch mit externen Neuzugängen ist man in Kontakt. Bonev ist überzeugt, dass man sich in der Kreisliga behaupten kann.

Holzheim erkämpft sich die Vizemeisterschaft
Zum zweiten Mal nach 2005 schaffte der ASV Holzheim am Forst den Sprung in die Kreisliga. In der Kreisklasse 2 wurde man Vizemeister mit 52 Punkten. Dicht dahinter folgten der VfR Regensburg (51) und der TSV Oberisling (50). Im Vereinsheim des ASV Holzheim hängt ein gerahmtes Bild von der Aufstiegsmannschaft der Saison 2004/05. Inmitten der Aufstiegshelden steht ein kleiner Bub. „Das bin ich“, erklärt Felix Igl, dessen Traum es war, gleich neben diesem Foto selbst als Spieler zu hängen. Das hat er nun geschafft. Igl ist aber nicht nur einer der Akteure, sondern zugleich auch der Abteilungsleiter beim frisch gebackenen Kreisliga-Aufsteiger. Der Mittelfeldspieler kam heuer auf 19 Spiele, in denen ihm zwei Tore und sechs Assists gelangen. Der 28-Jährige ist glücklich. Am letzten Spieltag zurrten die Holzheimer den zweiten Rang fest. Und zwar gelang vor 300 Zuschauern ein 6:0-Auswärtssieg im Derby bei der SpVgg Wolfsegg.
Bereits vor der Saison wussten die Holzheimer, dass sie eine gute Rolle in der Liga spielen könnten. „Auch die Jahre zuvor hatten wir eine gute Truppe, aber irgendwie haben wir die PS einfach nicht konstant genug auf den Platz bringen können“, erklärt Igl, dessen Team die meisten Tore der Kreisklasse 2 hat erzielen können. Nach 24 Spieltagen war es 99. Top-Angreifer war Manuel Götzfried mit 34 Treffern und zehn Assists – und das in nur 17 Spielen.
Die Endphase der Saison war turbulent. Nach der Trennung von Trainer Willi Petz standen noch vier Spieltage an. „Wir rückten noch enger zusammen, holten aus den verbleibenden vier Partien neun Punkte. Mein Dank gilt Julian Karl und Tobias Meier, die mit Fabian Stegerer das Team bis zum Aufstieg geführt haben“, so Igl.
Die Kreisklasse 3
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Liga:
In der Kreisklasse 3 hatten letztlich Mannschaften aus den Nachbarlandkreisen das bessere Ende für sich.
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Meisterschaft:
Der Titel ging mit dem SV Töging (24 Spiele, 50 Punkte, 60:22 Tore) an ein Team aus dem Landkreis Neumarkt. Platz zwei sicherte sich in der Endabrechnung die SG Painten (24, 42, 64:34).
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