Lesung
Zeitreise lässt Jahn-Fans schwelgen

16.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:57 Uhr
Autor Meinrad Hirschmann (Mitte) mit Torhüter Alexander Weidinger (l.) und Jahn-Archivar Wolfgang Otto −Foto: Jahn/Liedl

In Donaustauf aufgewachsen, in Tegernheim von 2008 bis 2014 Bürgermeister – und nun Buchautor: Meinrad Hirschmann stellte im „Jahnwirt“ am Kaulbachweg sein Werk „Jahnfan bleibe ich mein Leben lang“ vor.Zweitliga-Profi Alexander Weidinger war zugegen – und ein besonders neugieriger Zuhörer: Das Eigengewächs, Jahrgang 1997, räumte hernach ein, viel Neues gehört zu haben. „Bisher habe ich viel von meinem Papa und Opa erzählt bekommen, aber nicht alles“, brachte der Torhüter den Saal zum Schmunzeln.

In der Chronik versteht es der 68-jährige Meinrad Hirschmann, die mit einer Unmenge von Anekdoten durchsetzte Geschichte des Traditionsvereins mit charmanten Ausschnitten aus seinem Leben zu verbinden. 1966 hatte ihn sein Vater an die Prüfeninger Straße kutschiert. Von da an sei er regelmäßiger Zuschauer gewesen, sagte (und schreibt) der pensionierte Gymnasiallehrer.

Erinnerung an „Bimbo“ Binder

Zum Einstieg der Lesung zitierte Hirschmann: „Zwischen 1949 und 1961 spielte der Jahn sieben Jahre in der fünfgleisigen Oberliga. Das war damals die höchste Klasse.“ Der Vater des Erfolgs war Franz „Bimbo“ Binder, schwelgt der Autor auf der Seite 35 in Nostalgie: „Der legendäre Trainer wurde 1954 vom damaligen Rekordmeister 1. FC Nürnberg abgeworben – keine Überraschung bei seiner Erfolgsbilanz.“

Im Kapitel „Ein Jahrzehnt voller Glanzpunkte, 1966 – 1977“ wird der Abstieg in die Viert- bis hin zur Rückkehr in die Zweitklassigkeit erörtert. Wurstfabrikant und Hauptsponsor Franz Ostermeier verpflichtet Binder erneut, gegen den TSV Straubing herrschte unter den 12000 Zuschauern Großkampfstimmung, in Weiden trugen 6000 Jahnfans zur dortigen Rekordkulisse von 15000 bei. Im DFB-Pokal macht der FC Bayern vor 25000 Besuchern seine Aufwartung: 1:4 nach Verlängerung ging die Partie verloren, Münchens Torschützen waren Gerd Müller (2), „Bulle“ Roth und ein Eigentor von Horst Eberl. Zudem lebte 68/69 und 70/71 der unerfüllte Traum von der Bundesliga.

Auch trübe Zeiten

In Kapitel 3 beschäftigt sich Hirschmann mit „Tiefschlägen und Hoffnungsschimmern, 1977 bis 1999“: unter anderem mit den 500 Zuschauer gegen Augsburg, dem Ausbleiben der Gehälter, Rumdümpeln in der Landesliga. Ein Auszug aus Kapitel 4 („Der „Aufschwung zur Jahrtausendwende, 1999 – 2004“): Aufstieg unter Karsten Wettberg in die drittklassige Regionalliga, Fusion mit der SG Post/Süd, einjähriges Gastspiel in der 2. Liga.

Kapitel 5 („Auf Dauer 3. Liga? 2004 – 17“) beinhaltet u. a. „Hoffnungsträger“ Mario Basler, vorläufige Insolvenz, Verhindern von Augsburgs Aufstieg, abgedrehten Strom, Aufstieg mit Markus Weinzierl in die 2. Liga, Aufstellen der Stahlrohrtribüne, Umzug ins neue Jahnstadion, Start der Ära von Geschäftsführer Christian Keller.

Weitere Lesungstermine

Kapitel 6 („2. Liga: Der Jahn etabliert sich, ab 2017“): Skandalspiel bei 1860, Zweitliga-Aufstieg unter Heiko Herrlich, 5:0-Sieg beim HSV unter Achim Beierlorzer, die Reise im DFB-Pokal, Geisterspiele, Rückennummer 17 von Oliver Hein wird nie wieder vergeben, „Faktor Finanzkraft“, Jahn-Neugeborenenset…

Die Zeitreise ist im Buchhandel, im Jahn-Fanshop und auf der Verlagsseite (www.forum-verlag-otto.de) erhältlich. Weitere Lesungen finden am Donnerstag (17. November) in Donaustauf (19 Uhr) im Historischen Armenspital und am 24. November in Tegernheim (19 Uhr, Gaststätte Götzfried) statt.

− owi