Deutsche U-10-Auswahl Zwei kleine Baseballer auf dem Weg zum großen Turnier

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Regensburg.Was sie mal werden wollen? Der siebenjährige Jakob Schellkopf und der zwei Jahre ältere Tim Strobel aus Regensburg müssen da nicht lange überlegen. Sie wollen als Profis in der Major League Baseball (MLB) spielen.

Baseball gehört in den USA neben American Football, Eishockey und Basketball zu den Big4, den ganz großen Sportarten und gewinnt auch in Deutschland an Beliebtheit. „Da spielt man, wenn man richtig gut ist“, wissen sie.

Um dieses Ziel zu erreichen, trainieren sie seit ihrem vierten Lebensjahr mehrmals die Woche in den Mannschaften der Guggenberger Legionäre. Einen kleinen Schritt näher sind sie ihrem Traum gekommen. Die Grundschüler qualifizierten sich für die Auswahlmannschaft der Deutschen Baseball Akademie und dürfen im Sommer im Team der Future Stars in der Mannschaft der unter Zehnjährigen im Super Cup in Hlubokà in Tschechien antreten. Es ist das größte Turnier für die Altersklasse in Europa und Höhepunkt der Saison.

Tränen der Freude

Auf dieses Ziel wird nun fleißig hintrainiert. Es fordert viel von den jungen Sportlern und ihren Familien, die im Jahr zuvor schon erste Erfolge in der Bayern-Auswahl feierten. „Als die E-Mail kam, dass Tim dabei ist, musste ich vor Freude weinen“, sagt Darina Strobel, die Mutter von Tim. Er und Jakob mussten sich in verschiedenen Auswahlrunden in ganz Deutschland mit mehreren Hundert anderen Spielern messen. Sie kamen unter die besten 50 Spieler, um dann in Mainz ihr Können zu zeigen. „Schon das war ein riesiger Erfolg“, sagt die Mutter.

Nach einem weiteren Camp im November in Paderborn, wo die endgültige Mannschaft von 24 Kindern ausgewählt wurde, waren die beiden Regensburger Teil der Future Stars. Nun stehen für das Duo Trainingscamps in ganz Deutschland an, um sich auf das große Spiel in Tschechien vorzubereiten.

Ein besonderes Highlight ist ein anstehendes Camp in Italien. „Die Kinder bekommen dafür eine Schulbefreiung“, sagt Holger Schellkopf, der Vater von Jakob. „Das macht es für sie noch mehr zu etwas Besonderem.“

Für die Familien der jungen Sportler bedeutet der Erfolg auch, dass sie viel unterwegs sind. Pro Trainingscamp müssen sie mit mehreren hundert Euro rechnen, die sich durch die Fahrt zum Spielort, die Übernachtungen im Hotel und die Gebühren für das Training ergeben. Insgesamt vier Camps durchlaufen die jungen Sportler bis zum großen Turnier. „Wir müssen die Kosten allein tragen“, erklärt Darina Strobel.

Stipendien gibt‘s erst ab zwölf

Erst ab 12 Jahren gibt es Stipendien für den Baseball-Nachwuchs. Die Eltern nehmen die Kosten in Kauf und reisen begeistert mit. „Wir kennen uns inzwischen alle und es macht großen Spaß, sich zu treffen“, sagen sie.

Auch die Jungs haben es schätzen gelernt, Freunde in ganz Deutschland zu finden, mit denen sie sich austauschen können. „Meine Schulfreunde spielen alle Fußball“, sagt Tim. Daher ist er froh um seine Teamkollegen vom Fach, mit denen er sich über seine Leidenschaft Baseball austauschen kann.

Der Druck, der auf den jungen Spielern lastet, ist groß. Denn die Qualifizierung für die Auswahlmannschaft der Deutschen Baseball Akademie gilt nur für ein Jahr. Dann muss man sich wieder neu beweisen.