Bezirksoberliga Frauen
9:0 gegen Rettenbach: Damen des SV Leonberg steigen vorzeitig in die Landesliga auf

22.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:59 Uhr
Norbert Wanner
Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Nach dem 9:0-Schützenfest gegen die DJK-SV Rettenbach steht die Frauenmannschaft des SV Leonberg bereits nach 16 Spielen als Meister der Bezirksoberliga fest. −Foto: Fotos: Norbert Wanner

Nächster Halt: Landesliga: Mit einem Kantersieg gegen DJK-SV Rettenbach steht die Frauenmannschaft des SV Leonberg vorzeitig als Meister in der Bezirksoberliga fest und löst damit das Aufstiegsticket. In der Geschichte des Vereins hat bisher kein Erwachsenenteam höher gespielt.

Alles war für die vorgezogene Meisterschaftsfeier angerichtet. Shirts lagen bereit, samt Transparent. Das Bier war gekühlt, der Sekt wartete, rund 120 Zaungäste waren gekommen. Blieb nur die Frage, welche Gäste hatten sich die Damen des SV Leonberg eingeladen? Würde die DJK-SV Rettenbach die Party crashen oder bei der vorzeitigen Meisterfeier in Sachen Bezirksoberliga mitspielen?

Die Frage war schon mit dem Zwischenergebnis nach dem pünktlichen Pausenpfiff von Schiedsrichter Siegfried Netterer, der mit der Partie keine Mühe hatte, beantwortet. 8:0 hieß der Spielstand da für den SV Leonberg und damit war der Aufstieg in die Landesliga perfekt. Völlig überforderte Gästespielerinnen waren der Spiellaune des SVL weder mental noch körperlich gewachsen in diesen 45 Minuten.

Leibl schnürt Viererpack

Bereits in der fünften Minute fiel mit dem ersten Torschuss das 1:0 durch Veronika Leibl, die sich damit zu einem Viererpack aufmachte. Denn Leibl erzielte in der Folge auch das 4:0 in der 24. Minute, das 5:0 in der 26. Minute und das 6:0 in der 31. Minute. Das 2:0 steuerte zwischenzeitlich Astrid Zirkelbach (9.) bei und das 3:0 erzielte Lena Feldmeier nach einem Strafstoß in der 18. Minute. Das 7:0 ging auf das Konto von Karina Wunderle (35.). Das 8:0 fiel durch ein Eigentor nach einer Ecke in der 39. Minute durch Laura Pinzinger.

Die zweite Halbzeit lässt sich zusammenfassen mit: Leonberg musste an diesem Tag nichts mehr tun und Rettenbach konnte einfach nicht. Ein schönes direktes Freistoßtor von Christina Betz in der 81.Minute stellte den 9:0-Endstand her und setzte den Schlusspunkt für einen gebrauchten Tag für die Gäste, während sich die Gastgeberinnen wahrhaft meisterlich gezeigt hatten.

Mannschaft soll gezielt verstärkt werden

Perfekte 45 Minuten krönten eine Saison, bei der in der Hinrunde kein einziges Spiel verloren gegangen war. Insgesamt heißt die Bilanz aktuell nach 16Spieltagen 13 gewonnene Partien, zwei Niederlagen und einmal ein Remis.

Das führt dazu, dass die Damen kommende Saison mit der Landesliga in einer Spielklasse antreten werden, so hoch wie noch kein Team des SVL aus dem Erwachsenenbereich vor ihnen. Das heißt für das Trainerteam Robert Rödl und Karl Faderl, wie für die Spielerinnen, es wartet eine große Herausforderung. Kurz nach dem Spiel freute sich Rödl nicht nur über eine großartige Leistung seiner Elf, sondern zeigte sich auch optimistisch, dass diese das Projekt Landesliga erfolgreich gestalten könnten. Die Mannschaft bleibe komplett zusammen und man halte Ausschau, um sich gezielt zu verstärken. Er habe Hoffnung, so Rödl, „in der Landesliga drin zu bleiben“.

Kein Frauenteam im Landkreis Schwandorf spielt höher

SV-Vorsitzender Matthias Huber sprach von einem „geschichtlichen Ereignis“. „Der ganze Verein steht voll und ganz hinter der Mannschaft.“ Die Damen hätten bewiesen, dass auch in einem „kleinen Dorfverein der Frauenfußball ganz groß gelebt wird“. Kein Damenteam im Landkreis Schwandorf werde in der kommenden Saison in einer höheren Spielklasse sein.

Huber hoffe, dass dieser Erfolg insgesamt einen „Schub“ beim Fußball für den SVL auslöse und den Nachwuchs motiviere. Der offizielle Schlusspunkt kam mit der Gratulation von Georg Müller. Er übergab die meisterschaftliche Urkunde im Namen des Bezirksfrauen- und Mädchenausschusses.