Landesliga Mitte
Derby mit viel Druck: Ettmannsdorf gegen Burglengenfeld

07.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:50 Uhr
Im Hinspiel trennten sich der SV Schwandorf-Ettmannsdorf und der ASV Burglengenfeld mit einem 1:1. Nun sind die Voraussetzungen aber ganz andere: Ettmannsdorf ist der klare Favorit – auch weil der ASV zuletzt mehr als deutliche Niederlagen kassierte. −Foto: Fotos: Josef Schaller

Das Landkreis-Derby ist sowohl für den SV Schwandorf-Ettmannsdorf als auch für den ASV Burglengenfeld von besonderer Bedeutung – auch wenn die Ausgangslagen völlig verschieden sind. Für die Ettmannsdorfer geht es an diesem Samstag (14Uhr) darum, weiter in Spitzenfeld der Landesliga Mitte zu bleiben, während der ASV nach zuletzt deutlichen Niederlagen schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern will.

Die Hausherren stehen vor entscheidenden Wochen, denn im April bekommt es die Mannschaft von Trainer Mario Albert ausschließlich mit hochkarätigen Gegnern zu tun. Am Osterwochenende sind die Ettmannsdorfer gleich zweimal gefordert, weil nach dem Derby gegen Burglengenfeld bereits am Montag das nächste Heimspiel gegen den TSV Bogen ansteht.

Bekannte Kontrahenten

In beiden Partien wird der SV Topleistungen zeigen müssen, um nicht unverhofft Punkte liegen zu lassen. Insbesondere im Derby gegen den ASV Burglengenfeld, der mit Timo Studtrucker einen Trainer in seinen Reihen hat, der die heimische Mannschaft aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit noch gut kennt, steckt Brisanz. Diese ergibt sich allein schon aus der Nachbarrivalität beider Teams, die aber stets auf einer fairen und sportlichen Art und Weise stattfand.

Dennoch ist eine gewisse Unwägbarkeit zu erkennen, nachdem der ASV zuletzt zwei Mal gehörige Klatschen beim SV Fortuna Regensburg (1:8) und gegen den FC Sturm Hauzenberg (1:5) einstecken musste. „Wir dürfen uns auf keinen Fall an den letzten Ergebnissen des Gegners orientieren, sondern wir müssen auf uns schauen. Wichtig wird sein, wie wir das Spiel gestalten und den ASV unter Druck setzen", sagt Mario Albert, der dieses Derby als völlig unberechenbares Spiel sieht. Die Burglengenfelder seien seiner Meinung nach wie ein angeschlagener Boxer, der nun erst recht alles zeigen will. „Wir müssen von Anfang an voll konzentriert sein und als Mannschaft auftreten, wie es vor einer Woche in Straubing auch der Fall war", sagt Ettmannsdorfs Coach. Dort bot sein Team dem Gegner keine einzige klare Torchance und siegte hochverdient.

Mit der gleichen Einstellung soll nun auch dem ASV begegnet werden. Anders als im Hinspiel – damals trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden – sollen drei Punkte herausspringen, um den Topklubs der Liga auf den Fersen zu bleiben.

Verzichten muss Albert dabei auf Michael Plank, der wegen einer Bänderverletzung ausfällt, und auf Florian Tausendpfund, der krankheitsbedingt fehlt. Auch Tobias Wiesner und Konstantin Keilholz müssen ersetzt werden.

Weil am Montag um 15.00 Uhr das Heimspiel gegen den TSV Bogen folgt, heißt es für die heimischen Akteure, ökonomisch zu spielen und die Kräfte einzuteilen. Die Niederbayern zählen zwar nicht zur ersten Garde der Landesliga, sind aber trotzdem zu beachten. Leichtsinn und Überheblichkeit sind nicht angesagt. Personell wird sich nach Lage der Dinge nichts ändern.

Ganz andere Voraussetzungen herrschen derweil bei der Mannschaft von Timo Studtrucker. Die Burglengenfelder warten seit drei Spielen auf einen Punkt und kassierten ganze 15 Gegentreffer. „Es ist offensichtlich, dass wir nicht nur eine Ergebniskrise, sondern auch eine Spielkrise haben. Wir können aktuell nicht das umsetzen, was uns in der Hinrunde noch ausgezeichnet hat – und dann wirst du gegen die Top-Teams knallhart bestraft“, analysiert Studtrucker. Der ASV sei derzeit personell „sehr gebeutelt“, deshalb habe Burglengenfeld auch ein Qualitätsproblem.

Umstellung für den ASV

Dennoch herrscht auch im Naabtalpark Vorfreude auf das Derby bei den Ettmannsdorfern. „Für beide Mannschaften geht es um einiges: Für den Gegner um einen Relegationsplatz zum Aufstieg, für uns darum, wieder in die Erfolgsspur zu finden und den Klassenerhalt einzutüten. Beide Teams werden sich alles abverlangen.“ In Burglengenfeld wisse man um die Stärken des SV, weshalb Studtruckers Akteure die Taktik entsprechend verinnerlichen müssen. „Wir werden wieder auf Rasen spielen. Auch das wird wieder eine Umstellung sein. Wir haben seit sechs Monaten nur auf Kunstrasen trainiert“, erklärt der ASV-Coach. Sein Team müsse über den Kampf ins Spiel finden, Schönheit sei aktuell nicht angesagt.

Zwar kehrt Keeper Marcel Bauer gegen Ettmannsdorf wieder zurück in den Kader, allerdings gibt es laut Studtrucker gleichzeitig auch etliche Fragezeichen. Wer tatsächlich auflaufen kann, wird sich deshalb erst kurzfristig entscheiden.

− sho/bjs