Fußball-Landesliga
Rabenschwarzer Tag für den ASV Burglengenfeld

17.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:14 Uhr
Josef Schaller
Andre Adkins versuchte, Ordnung ins ASV-Spiel zu bringen. Am Ende unterlag Burglengenfeld dem FCA. −Foto: Josef Schaller

Der ASV Burglengenfeld lieferte gegen den FC Amberg eine der schwächsten Saisonleistungen ab. Coach Timo Studtrucker war bedient.

Der ASV Burglengenfeld zeigte vor 250 Zuschauer im Naabtalpark gegen den FC Amberg eine äußerst schwache Partie, konnte zu keiner Zeit an die Leistungen der bisherigen Saisonspiele anknüpfen und musste sich schließlich mit 2:3 geschlagen geben. Die Gäste kamen mit einer sehr engagierten Leistung überraschend zu ihrem ersten Auswärtssieg der Saison. Für die Mannschaft von Timo Studtrucker war es gleichzeitig die erste Heimniederlage in der aktuellen Landesliga-Spielzeit.

Insbesondere in der ersten Halbzeit hatte der ASV maßlos enttäuscht und seine bisher schlechteste Leistung abgeliefert. Im eigenen Sechzehner wirkte die ASV-Abwehr konfus und leistete sich viele Nachlässigkeiten. Im Aufbauspiel übertrafen sich die Spieler von Timo Studtrucker gegenseitig mit Fehlpässen und in der Offensive wurden hochkarätige Torchancen leichtfertig vergeben. Trotz der schwachen Gesamtleistung hätte der ASV das Spiel nicht verlieren müssen, wenn nur einige der Großchancen in Tore umgemünzt worden wären. Denn auch die Amberger ließen trotz ihres engagierten Spiels viel zu.

Der ASV, der noch ohne seinen Stammtorwart Marcel Bauer auskommen musste, agierte zerfahren und tat sich schwer, ins Spiel zu finden – auch deswegen, weil die Mannschaft von Karl-Heinz Wagner zweikampfstark und aggressiv zu Werke ging. Bereits in der neunten Spielminute belohnten sich die Amberger für ihren engagierten Auftritt im Naabtalpark: Nico Herrendobler war es, der den Burglengenfelder Keeper Simon Blazevic zum 0:1 überwand. Danach versuchte der ASV das Spiel an sich zu reißen. Da es bei den Burglengenfeldern allerdings im Zusammenspiel haperte, versuchte Andre Adkins im Mittelfeld mit gelungen Einzelaktionen seine Offensivspieler in Aktion zu bringen.

Den Ausgleich verstolpert

Nur gelegentlich bekamen die Zuschauer schöne Spielzüge zu sehen. So in der 20. Minute, als sich über die rechte Seite Patrick Käufer durchsetzte, den Ball am herauslaufenden Gästekeeper vorbeispitzelte, so dass Niko Scheuerer aus drei Metern vor dem leeren Tor nur noch den Fuß hinhalten brauchte. Doch er verstolperte die Kugel ins Aus. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte jeder gewusst haben: Der ASV hat einen rabenschwarzen Tag erwischt.

Während die Burglengenfelder vorne fahrlässig mit ihren Chancen umgingen, ließen sie hinten durch Fahrlässigkeiten Chancen des Gegners zu. Peter Götz nutzte das aus und brachte den FC Amberg in der 25. Minute mit 2:0 in Führung. Auch Torwart Blazevic agierte in dieser Szene etwas unglücklich. Nur zehn Minuten später hatte Amberg per Elfmeter sogar die Gelegenheit, das Spiel in der ersten Hälfte endgültig zu entscheiden. Blazevic eilte aus seinem Kasten und bremste den Amberger Stürmer im Strafraum mit einem Foul. Der Burglengenfelder Keeper machte allerdings seinen Fehler wieder gut, in dem er den Strafstoß von Herrendobler parierte.In der 41. Minuten kam der ASV zum Anschlusstreffer: Wieder war es einer der wenigen sehenswerten Spielzüge, den Niklas Scheuerer, wieder frei vor dem Tor, diesmal nutzen und das 1:2 markieren konnte.

Auch die zweite Hälfte begann der ASV ungewohnt nervös und lud die Gäste durch Fehlpässe im Spielaufbau immer wieder zu guten Konterchancen ein. Auch sie vergaben dabei mehrere aussichtsreiche Möglichkeiten. In der 61. Minute musste es eigentlich der lang ersehnte Ausgleich für die Studtrucker-Truppe sein: Nach einem Lattentreffer sprang der Ball einem Burglengenfelder vor die Füße und der schob den Ball aus am leeren Tor vorbei.

FCA nutzt Konter aus

Eines musste man dem ASV aber zugutehalten: Er steckte nicht auf und drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich. Ein Konter, wieder eingeleitet von einer Nachlässigkeit in der eigenen Hälfte, brachte in der Nachspielzeit das 3:1 für den FC Amberg. Im Gegenzug konnte Patrick Eberl noch einen Foulelfmeter zum 2:3-Endstand verwandeln.

„Das Spiel hätte auch 6:6 ausgehen können“, so Ambergs Trainer Karl-Heinz Wagner nach dem Spiel. ASV-Trainer Timo Studtrucker war über die Leistung seiner Spieler stinksauer. Wer seinen Gegner unterschätze und glaube, dass 80 Prozent Leistung ausreichten, um ein Spiel zu gewinnen, werde eben bestraft. „Streicheleinheiten sind da nicht angebracht.“