Pokal Der Jahn kegelt Köln raus
Die Regensburger schaffen die Überraschung gegen den Bundesligisten – und stehen zum ersten Mal im Pokal-Viertelfinale.

Regensburg.Die Pokalreise des SSV Jahn geht weiter. Die Regensburger schafften am Mittwoch kurz vor Mitternacht die Überraschung und setzten sich in einem spektakulären Achtelfinale gegen den Bundesligisten 1. FC Köln durch. Es war ein historischer Sieg nach 120 Minuten und einem erfolgreichen 6:5 nach Elfmeterschießen. Die Oberpfälzer stehen damit zum ersten Mal in ihrer Historie im Viertelfinale.
Ismail Jakobs (4.) und Emmanuel Dennis (22.) hatten den aktuell 14. der Bundesliga vermeintlich komfortabel in Führung gebracht. Der Jahn schlug durch Scott Kennedy (35.) und Jann George (44.) aber noch vor der Pause zurück. Alexander Meyer machte seinem Ruf als Elferkiller alle Ehre und entschärfte einen Strafstoß von Dennis (78.). Im Elfmeterschießen parierte Meyer, wie sein Kollege Timo Horn, einen weiteren Elfmeter. Weil Max Besuschkow im Gegensatz zu Jannes Horn nicht die Nerven versagten, kegelte der Zweitligist den Erstligisten raus. „Typisch Pokal“, sagte ein sichtlich euphorisierter Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic nach dem dritten erfolgreichen Elfmeterschießen In Folge. „Wir können stolz darauf sein, dass wir das geschafft haben.“
Es war jammerschade, dass die Partie vor leeren Rängen stattfand. Die Akteure kredenzten auf rutschigem Rasen eine spektakuläre erste Halbzeit, die geprägt war von zwei Doppelschlägen. Die Gäste legten einen Auftakt nach Maß hin. Jakobs schüttelte Sebastian Nachreiner ab und ließ Jahn-Keeper Alexander Meyer keine Chance. Auch der zweite Kölner Torschuss landete im Netz. Jan Elvedi verschätzte sich, Dennis ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen. Dazwischen waren die Regensburger tonangebend durch den agilen Sebastian Stolze (16.) und Andreas Albers (17.). Stolze grätschte dann nur knapp am Ball vorbei. Die beste Regensburger Chance bis dato (31.).
Jahn-Reporter Felix Kronawitter mit einer Analyse zum Spiel:
Beeindruckendes Comeback
Meyer bügelte einen weiteren groben Schnitzer Elvedis mit einer Glanzparade gegen Jakobs aus (32.). Weil der für den verletzten Nachreiner eingewechselte Kennedy den Ball nach einer Ecke von Stolze ins Tor knallte, keimte wieder Hoffnung auf beim Jahn, der Glück hatte, dass der Videoassistent beim Treffer von Benno Schmitz wegen einer Abseitsposition intervenierte (39.). George sorgte dafür, dass die Regensburger mit breiter Brust in die Kabine gingen. Nach einer Flanke von Max Besuschkow legte Andreas Albers mustergültig per Kopf ab auf den Offensivmann, der vor dem Tor die Nerven behielt.
Der Jahn kam mit Schwung aus der Kabine. Nach einer Ecke von Erik Wekesser reagierte Kölns Keeper Timo Horn glänzend beim Kopfball von Kapitän Benedikt Gimber (49.). Ein Klassenunterschied? Nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil! Die Regensburger, die sich in der 2. Bundesliga zuletzt schwertaten, sich Chancen zu erspielen, kredenzten ansehnlichen Fußball. Die Kölner zeigten sich erst nach einer Stunde wieder in der Offensive. Meyer kratzte einen Kopfball von Salih Özcan gerade noch raus. Eine starke Parade! Im Gegenzug war Horn gegen Stolze auf der Hut.
Meyer hält den Jahn im Spiel
Selimbegovic brachte mit dem Ex-Kölner Kaan Caliskaner und Albion Vrenezi zwei frische Offensivkräfte. In der 77. zeigte Schiedsrichter Robert Hartmann auf den Punkt. Er ahndete ein Handspiel von Elvedi. Meyer, der den Jahn mit seinen Paraden in den beiden Elfmeterschießen gegen Lautern und Wiesbaden erst ins Achtelfinale gebracht hatte, hatte die richtige Ecke gerochen. Fünf Minuten vor Schluss hatte Stolze das 3:2 auf dem Fuß. Auch im dritten Pokalspiel ging es für die Regensburger in die Verlängerung. „Unser Spiel“, brüllte Jahn-Geschäftsführer Christian Keller auf den Platz. In der Verlängerung passierte wenig Nennenswertes. Die Duelle Mann gegen Mann brachten die Entscheidung – und den Jahn ins Viertelfinale.
Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen:
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