Jahn
Der Jahn verabschiedet ein Trio

Neben Sebastian Stolze verlassen auch Aaron Opoku und Jan-Marc Schneider den Zweitligisten aus Regensburg.

26.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:45 Uhr
Sebastian Stolze verabschiedet sich nach Hannover. −Foto: SSV Jahn/Liedl

Die Saison 2020/21 endete für den SSV Jahn am vergangenen Sonntag mit dem Sieg im letzten Heimspiel gegen den FC St. Pauli (3:0) und dem damit verbundenen erneuten Klassenerhalt der Jahnelf. Das Ende einer Saison ist dabei auch immer mit Abschieden verbunden. Neben dem Karriereende von Oli Hein, der Mitte Juli in einem gebührenden Rahmen gesondert verabschiedet werden wird, stehen dabei bislang die Abgänge von Sebastian Stolze (Wechsel zu Hannover 96), Aaron Opoku (Ende der Leihe) und Jan Marc Schneider (Ziel offen) definitiv fest. Diese drei Akteure wurden am Montagabend im Mannschaftskreis verabschiedet.

Im Rahmen der Verabschiedung äußerten sich die Spieler sowie Christian Keller, Geschäftsführer Profifußball des SSV Jahn.

Sebastian Stolze über seine Zeit beim SSV Jahn:„Nach vier Jahren beim SSV Jahn macht sich bei mir ein Gefühl von Stolz und Freude breit. Vier Jahre sind im Fußball eine lange Zeit. Ich konnte sehr viel lernen, mich sportlich, aber auch charakterlich und in meiner Persönlichkeit sehr gut weiterentwickeln. Wir hatten sehr viele Höhen in unserer gemeinsamen Zeit und ich bin absolut stolz darauf, Teil des SSV Jahn gewesen zu sein. Ich kam damals aus der Regionalliga. Nach vier Jahren stehe ich da und habe über 100 Zweitligaspiele gemacht. Ich bin sehr dankbar, dass ich damals diese Chance bekommen habe. Es gab viele schöne Spiele, an die ich mich gerne erinnere. Natürlich gab es auch das eine oder andere, wo es auch nicht so gut lief, das ist einfach der Sport. Daran wächst man und es kommt immer darauf an, was man daraus macht. Ich habe meine Prinzipien und habe gemerkt, dass das zum Verein passt. Ich hatte ein super Verhältnis zur Mannschaft, zum Trainerteam, zum Staff und zu den Leuten auf der Geschäftsstelle. Die Fans stehen bei einem Fußballer natürlich über allem, auch die haben es mir leicht gemacht. Es war eine super Zeit, hier sind eine Menge gute Leute. Das gilt es beizubehalten. Denn so hat der Verein auch in nächster Zeit Erfolg. Im letzten Spiel gegen St. Pauli hatten wir natürlich noch einen gewissen Druck gespürt. Das Spiel dann so zu dominieren, tat gut. Nach meinem Tor sind auch bei mir ein paar Emotionen herausgekommen. Noch schöner wäre es gewesen, wenn die Fans nicht vorm Stadion, sondern auf der Hans Jakob Tribüne gewesen wären. Ich habe mit vielen Spielern in der Mannschaft schon Gespräche geführt und mir wurde angekündigt, dass es in den direkten Duellen nächste Saison zweimal zur Sache gehen wird (lacht). Ich freue mich schon auf die Spiele. Dem Jahn werde ich immer dankbar sein und die Menschen in meinem Herzen tragen.“

Christian Keller über Sebastian Stolze:„Sebastian hat hier vier Jahre lang den Weg des SSV Jahn in der 2. Bundesliga mitgeprägt. Er kam seinerzeit aus der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg als hochveranlagter junger Spieler und hat sich hier mit viel Fleiß, Einsatz und allen voran auch mit charakterlicher Integrität zu einem wesentlichen Spieler unserer Mannschaft entwickelt. Umso schmerzhafter fällt nun der Abgang von Sebastian. Es ist kein Geheimnis, dass wir ihn sehr gerne in Regensburg behalten hätten. Andererseits muss man seiner Entscheidung den notwendigen Respekt zollen. Er hat hier das gemacht, was wir von ihm gefordert haben. Er war vom ersten bis zum letzten Tag mit Jahn Regensburg verheiratet, hat sich mit unseren Werten und unserem Weg identifiziert und alles, was er geben konnte, eingebracht. Vor diesem Hintergrund drücke ich ihm fest die Daumen, dass die Entscheidung pro Hannover sportlich wie privat für seine junge Familie die richtige ist. Ich freue mich jetzt schon, wenn wir uns wiedersehen.“

Jan-Marc Schneider über seine Zeit beim SSV Jahn:„Es war eine sehr schöne Zeit. Ich habe mich von Beginn an wohlgefühlt hier im Verein. Die Jungs und der gesamte Club haben mich super empfangen und haben mir das Einleben sehr leicht gemacht. Von da an habe ich viel dazu gelernt, konnte mich weiterentwickeln und werde immer positiv auf die Zeit zurückblicken. Es gab sicherlich viele schöne Momente, Tore, aber auch tolle Siege, die wir als Mannschaft geholt haben. Und natürlich hatte man mit den Jungs auch neben dem Platz Spaß. Es ist natürlich für jeden Spieler nicht immer einfach, wenn man nicht so viel spielt wie erhofft. Es geht dennoch darum, sich in jedem Training anzubieten und sich voll reinzuhauen. Wenn die Chance kommt, muss man zu 100 Prozent fit sein. Das habe ich versucht jeden Tag umzusetzen.“

Christian Keller über Jan-Marc Schneider:„Jan-Marc ist ein Spieler, der mich gerade in der abgelaufenen Spielzeit mit seinem Auftreten vollauf überzeugt hat. Das mag manchen verwundern, weil Jan-Marc nicht so viel gespielt hat. Ich habe ein Jahr lang erlebt, wie er mit einer für sich unzufriedenen sportlichen Situation umgegangen ist. Er hat immer versucht weiter an sich zu arbeiten, sich zu verbessern und gleichzeitig immer zu jedem Zeitpunkt sein Bestes in die Mannschaft einzubringen. Das hat sich am Ende auch ausgezahlt. Die vergangenen Wochen war er eine Konstante in unserem Spiel und hat im letzten Saisonspiel gegen den FC St. Pauli, in einem ganz bedeutenden Spiel, wirklich eine tolle Leistung auf den Platz gebracht und einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass wir das Spiel erfolgreich bestritten haben. Ich wünsche ihm für die Zukunft, dass er sich diese Haltung zum Fußball und zu seiner Mannschaft beibehält und einen neuen Club findet, bei dem er hoffentlich auch regelmäßig zum Einsatz kommt.“

Aaron Opoku über seine Zeit beim SSV Jahn:„Der Verein hat mich super aufgenommen, die Jungs haben mir das Leben von Anfang an einfach gemacht. Ich bin hier jedem dankbar. Ich habe mich menschlich und fußballerisch weiterentwickelt. Es war für mich ein Jahr mit Höhen und Tiefen, aber so etwas gehört dazu. Man lernt aus jeder Situation und versucht das Beste daraus zu machen. Ich will mich in Zukunft nun weiter menschlich und sportlich entwickeln. Es gibt einige Highlights in meiner Zeit beim SSV Jahn. Ein spezieller Höhepunkt war sicherlich mein erstes Zweitliga-Tor gegen Osnabrück. Oder auch mein Assist auf Sebastian Stolze im Heimspiel gegen Würzburg, das war für mich sogar wesentlich besser als das Tor, weil dadurch der Bann gebrochen war.“

Christian Keller über Aaron Opoku:„Aaron hat definitiv ein ganz großes Talent mit in die Wiege gelegt bekommen. Dieses Talent hat er bei uns auch immer mal wieder andeuten können. Leider aber nicht so konstant, wie wir uns das alle erhofft hatten. Das ist gleichzeitig mein Wunsch für seine Zukunft. Er muss sich über sein überlegenes Talentpotenzial bewusstwerden und hart daran arbeiten, dieses Talent in Form von Qualität konstant auf den Platz zu bringen. Wenn er das schafft, werden wir sicher noch einiges von Aaron Opoku im deutschen Profifußball hören. Dafür drücke ich ihm die Daumen.“