Jahn Regensburg
Der SSV Jahn lässt beim HSV Federn

Die Regensburger sind bei der 1:4-Niederlage chancenlos. Jan-Niklas Beste gelingt nur der zwischenzeitliche Ausgleich.

19.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:02 Uhr
Sarpreet Singh (links; im Zweikampf mit dem HSV-Torschützen Ludovit Reis) und der SSV Jahn haben in Hamburg wenig zu bestellen. −Foto: Axel Heimken/dpa

Der Neustart nach der Länderspielpause ist missglückt: Beim Hamburger SV hat der SSV Jahn Regensburg am Samstagnachmittag die zweite Niederlage in Folge und die insgesamt dritte in dieser Saison kassiert. Am 14. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic dem sechsmaligen deutschen Meister nach einer insgesamt eher enttäuschenden Leistung mit 1:4 (1:2).

Jan-Niklas Beste (33. Minute) gelang für die Gäste lediglich der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich. Ludovit Reis (31.), Faride Alidou (45.), Sonny Kittel (65., Foulelfmeter) und der eingewechselte Anssi Suhonen (87.) trafen für den HSV. Durch die Pleite rutscht der SSV Jahn vom zweiten auf den vierten Tabellenplatz ab, punktgleich mit dem SC Paderborn.

Starker Start der Gastgeber

„Wir müssen richtig mutig auftreten“, hatte Selimbegovic vor dem Anpfiff von seinem Team gefordert. Die Remis-Könige aus der Hansestadt, die bereits acht Unentschieden auf dem Konto hatten, fühlten den Gästen in der Anfangsphase gleich mal auf den Zahn. Alidou setzte in der 2. Minute einen Flachschuss knapp neben den Kasten. Robert Glatzel prüfte wenig später Torhüter Thorsten Kirschbaum. Erneut Alidou verfehlte nach einer Einzelaktion das Tor um Haaresbreite.

Mit ihrem unter Chefcoach Tim Walter praktizierten eigenwilligen System, das ganz auf Ballbesitz fixiert ist, dominierten die Hamburger eindeutig das Geschehen. Bis zur ersten vagen Torannäherung der Regensburger vergingen mehr als zehn Minuten.

Der Jahn-Coach hatte seine Startformation im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen Hansa Rostock gleich auf sechs Positionen verändert – auch verändern müssen. Kirschbaum, Scott Kennedy, Sebastian Nachreiner, Konrad Faber, Carlo Boukhalfa und Andreas Albers rückten an die Stelle von Alexander Meyer, Jan Elvedi, Steve Breitkreuz, Benedikt Saller, Joel Zwarts und David Otto. Stammkeeper Meyer, Breitkreuz und Saller standen wegen grippaler Infekte nicht mal im Kader der Regensburger.

Kirschbaums Glanzparade

Vor allem nach Eckstößen geriet die Jahn-Defensive in Bedrängnis. Glatzel nötigte bei einem Kopfball Kirschbaum eine Glanzparade ab. Ebenfalls per Kopf glückte Albers der erste Abschluss der Gäste, doch der Schwede Marko Johansson im HSV-Tor lenkte den Ball nach 20 Minuten zur Ecke ab.

Mit ihrem bekannt konsequenten Pressing gelang es den Regensburgern in der Folge, etwas Schwung aus dem Spiel der Hausherren zu nehmen. Diese gingen dennoch in Führung. Alidou hebelte mit einem Pass in die Schnittstelle die Abwehr aus, und der Niederländer Reis traf aus halbrechter Position mit einem Schuss ins kurze Eck.

Knapp zwei Minuten später wechselte der Torjubel ins Jahn-Lager. Boukhalfa und Singh leiteten den dritten Saisontreffer von Beste ein, der aus rund 19 Metern Johansson mit einem platzierten Flachschuss überwand.

Der HSV wirkte nun vorübergehend konsterniert und ließ weitere Möglichkeiten durch Boukhalfa und Erik Wekesser zu. Selimbegovic musste indes bereits in der 41. Minute wechseln. Kapitän Benedikt Gimber, der sich offenbar eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte, machte Platz für den Ex-Hamburger Christoph Moritz. Sekunden nach der Auswechslung hatte der Jahn Glück, dass Vorbereiter Sonny Kittel bei einem vermeintlichen Treffer von Bakery Jatta im Abseits stand.

Regelkonform war dagegen die erneute HSV-Führung. Diesmal filetierte Kittel mit einem Pass die Defensive des SSV Jahn. Alidou enteilte Wekesser auf der rechten Seite und schob bei seinem ersten Zweitliga-Treffer den Ball an Kirschbaum vorbei in die lange Ecke. Es hätte gar noch schlimmer für die Oberpfälzer kommen können, als Glatzel in der Nachspielzeit einen Kopfball übers Tor setzte.

Kittel trifft vom Punkt

Den zweiten Abschnitt ging der Jahn etwas couragierter an. Ein Fernschuss von Albers verfehlte knapp das Ziel. Ein Chancenplus hatten allerdings weiterhin die Hanseaten, denen sich nun auch mehr Räume eröffneten. Nach Videobeweis entschied Schiedsrichter Robert Hartmann auf ein Foul von Scott Kennedy an Kittel, der den Strafstoß selbst souverän verwandelte und mit dem 3:1 für eine Vorentscheidung sorgte.

Am Engagement der Regensburger fehlte es nicht. Doch sie bekamen bis in die Schlussphase hinein wenig Zugriff. Selimbegovic reagierte mit einem Dreifachwechsel, brachte Zwarts, Otto und Babis Makridis für Albers, Singh und Boukhalfa. Ein echtes Aufbäumen war jedoch nicht mehr erkennbar.

HSV-Innenverteidiger Sebastian Schonlau traf noch die Latte. Suhonen machte mit seinem Tor den Deckel drauf.

Hier der Liveticker zum Nachlesen: