Fussball
Jahn: Der Klassenerhalt rückt näher

Das 1:1 der Regensburger gegen den Hamburger SV ist letztlich leistungsgerecht. Albers gelingt sein zehntes Saisontor.

25.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:26 Uhr
Jan Elvedi bringt in dieser Szene den Hamburger Torschützen Sonny Kittel zu Fall. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Der SSV Jahn hat den vorentscheidenden Schritt in Richtung sicherem Klassenerhalt knapp verpasst. Nach dem 1:1 (1:0)-Unentschieden am Sonntag gegen den Hamburger SV hat der Regensburger Fußball-Zweitligist 35 Punkte auf dem Konto, kann allerdings den restlichen vier Spielen beruhigt entgegensehen, da er nur noch theoretisch auf einen der beiden direkten Abstiegsplätze abstürzen kann. Osnabrück als 17. ist bereits acht Zähler im Hintertreffen. Immer noch relativ komfortable fünf Zähler beträgt der Vorsprung der Regensburger auf Eintracht Braunschweig und den Relegationsrang. Zudem hat der SSV Jahn ein Spiel weniger bestritten.

In einem Duell mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten hatte der Däne Andreas Albers (45. Minute) den Jahn mit seinem zehnten Saisontreffer in Führung gebracht. Die insgesamt enttäuschenden Hamburger bäumten sich nach dem Wechsel auf und kamen durch Sonny Kittel (83.) noch zum Ausgleich. In der Schlussphase waren die Hanseaten allerdings bei einem Lattenschuss von Toni Leistner und einer Chance von Kittel drauf und dran, die Partie komplett zu drehen.

„Wir werden uns jetzt gut erholen und auf dieser Leistung aufbauen. Dann werden wir die notwendigen Punkte noch holen“, sagte Mersad Selimbegovic, der die Leistung in der ersten Hälfte lobte: „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, waren sehr aggressiv.“ Nach dem Wechsel habe es sein Team jedoch nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen. Der Jahn-Trainer sprach von einem insgesamt leistungsgerechten Resultat nach einem „wahnsinnigen Kampfspiel“.

„Unterm Strich müssen wir mit dem 1:1 leben“, resümierte derweil HSV-Coach Daniel Thioune. Sein Team habe „große Probleme gegen das sehr, sehr hohe Pressing“ der Regensburger gehabt, aber in der zweiten Hälfte „Vollgas gegeben und alles getan, um die Niederlage abzuwenden“.

Konsequentes Pressing

Drei Tage nach ihrer bitteren Niederlage in Sandhausen erlaubten sich die Gäste von der Waterkant in der Anfangsphase einige Ballverluste, aus denen der Jahn zunächst kein Kapital schlagen konnte. Max Besuschkow eröffnete sich nach einer schönen Kombination eine Einschusschance, die HSV-Keeper Sven Ulreich reaktionsschnell mit einer Faust vereitelte (6.). Der Jahn ließ die Hanseaten kaum zur Entfaltung kommen. Die Hamburger zeigten sich beeindruckt vom konsequenten Pressing der Hausherren, agierten fahrig und flüchteten sich in Fouls. Moritz Heyer und Tim Leibold sahen früh Gelb.

Die Umklammerung dauerte an. Der HSV brachte im Spielaufbau wenig Konstruktives zustande, weil ihm der Jahn buchstäblich auf den Füßen stand. Allerdings versäumten es die Schützlinge von Selimbegovic in der Folge, weitere Chancen zu kreieren. Zudem handelte sich Benedikt Gimber die fünfte Verwarnung und damit eine Gelbsperre für das kommende Auswärtsspiel am 9. Mai in Bochum ein.

Kaan Caliskaners abgefälschter Schuss in der 40. Minute strich knapp am langen Pfosten vorbei. Derweil fand ein Treffer der Hamburger von Heyer nach einer Ecke wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Eine enge und trotz Videoüberprüfung durchaus umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Florian Heft.

Auf der Gegenseite bot der frühere Bayern-Torhüter Ulreich bei einem Schuss von Babis Makridis von der Strafraumkante sein ganzes Können auf. Nach dem anschließenden Eckball war er indes machtlos. Albers kam zunächst zum Kopfball und fasste mit links entschlossen nach. Der Flachschuss des Dänen schlug hinter Ulreich zur hochverdienten Pausenführung ein. Die Regensburger hatten spät doch noch den verdienten Lohn für eine ihrer besten Halbzeiten in dieser Spielzeit eingefahren.

Thioune reagierte auf die indiskutable Vorstellung seines Teams mit zwei Auswechslungen. Seine Elf mühte sich, eine Reaktion zu zeigen. Der eingewechselte Khaled Narey traf zumindest das Außennetz (54.), und auch Manuel Wintzheimer prüfte nun Jahn-Keeper Alexander Meyer.

Aufwand hinterlässt Spuren

Beim Jahn schien der enorme läuferische und kämpferische Aufwand des ersten Abschnitts körperliche Spuren hinterlassen zu haben. Das eröffnete den Gästen mehr Räume, und Ulreich war zunehmend beschäftigungslos.

Es wurde immer brenzliger für die Regensburger: Kennedy klärte nach einem Kopfball von Klaus Gjasula per Kopf vor der Torlinie. Dann half aller Einsatz nicht mehr. Aaron Hunt nahm bei einem Fernschuss Maß. Meyer wehrte den Ball famos ab, aber Kittel staubte zum Ausgleich ab. Es blieb bis zum Abpfiff ein umkämpftes Duell.

Statistik

Jahn – HSV 1:1 (1:0)

SSV Jahn Regensburg: Meyer – Saller, Elvedi, Kennedy, Wekesser – Gimber, Besuschkow – Schneider (70. Otto), Caliskaner (77. Heister), Makridis (70. Opoku) – Albers (90.+2 A. Becker)

Hamburger SV: Ulreich – Leistner, Heyer (46. Gjasula), Ambrosius (86. van Drongelen), Vagnoman (68. Gyamerah) – Dudziak (46. Narey), Hunt – Wintzheimer (73. Meißner), Kittel, Leibold – Terodde

Schiedsrichter: Florian Heft (Wietmarschen); Tore: 1:0 Albers (45.), 1:1 Kittel (83.); Gelbe Karten: Gimber (5), Wekesser (14) – Heyer (5), Leibold (4)

Hier der Liveticker zum Nachlesen: