Fussball SSV Jahn besiegt den Club im Derby
Ein „Lucky Punch“ beschert dem Regensburger Fußball-Zweitligisten einen Erfolg beim 1. FC Nürnberg.

Nürnberg.Ein Kopfballtreffer von Andreas Albers hat dem SSV Jahn einen wichtigen 1:0 (0:0)-Sieg im Derby beim 1. FC Nürnberg gesichert. In der 88. Minute sorgte der Däne zum Rückrundenauftakt mit seinem sechsten Saisontor für die späte Entscheidung in einem zuvor zähen Kampfspiel, in dem sich der Regensburger Fußball-Zweitligist mit einer engagierten Leistung letztlich den Erfolg verdiente. Mit dem erst zweiten Auswärtssieg seit Jahresbeginn 2020 hat sich der Jahn erneut Luft in der unteren Tabellenhälfte verschafft. Er verbesserte sich mit 23 Zählern auf den elften Tabellenplatz, während der fränkische Altmeister bei 20 Punkten auf Rang 14 verharrt.
„Heute hatten wir endlich mal das Matchglück auf unserer Seite und haben den Lucky Punch gesetzt“, freute sich Jahn-Coach Mersad Selimbegovic. „Natürlich gehört immer ein Quäntchen Glück dazu, aber der Erfolg ist sicher nicht unverdient“, fügte er hinzu.
Selimbegovic hatte für eine Premiere gesorgt. Nach 17 Einwechslungen in den ersten 17 Partien stand André Becker erstmals in der Startformation der Regensburger. In diese kehrten zudem Sebastian Nachreiner und Andreas Albers zurück. Aaron Opoku durfte zum dritten Mal in dieser Spielzeit von Beginn an ran, während Sebastian Stolze und Albion Vrenezi zunächst die Bank drückten. Dort nahm auch Club-Neuzugang Mats Möller Daehli Platz.

Mit den Hünen Albers und Becker in der Spitze ließ der Jahn anfangs Vorsicht walten. Die Regensburger standen für ihre Verhältnisse relativ tief, die Gastgeber konnten bei Schneetreiben anfangs ihr Spiel aufziehen. Da den Nürnberger jedoch im Anspiel und Abschluss die Präzision fehlte, blieben Torraumszenen aus.
Kaum Abnehmer für weite Bälle
Opoku und Gimber leiteten die erste vage Chance der Gäste über die linke Seite ein, aber Becker kam nach elf Minuten nicht zum Abschluss. Beide Mannschaften verbissen sich im Mittelfeld ineinander, und die weiten Bälle fanden kaum Abnehmer. Außerdem bremsten einige Fouls den Spielfluss.
Selimbegovic wurde an der Seitenlinie nicht müde, von seinen Schützlingen lautstark mehr Spielkontrolle und Bewegung einzufordern. Adressat seiner Anfeuerung war häufig Opoku, der auf dem rechten Flügel Enrico Valentini im Zaum zu halten hatte.
Opoku war es auch, der beim Torschuss aus aussichtsreicher Position von Club-Verteidiger Lukas Mühl gestoppt wurde. Wenig später blieb einem Abseitstor von Albers (28.) nach einer Video-Überprüfung die Anerkennung verwehrt. Der SSV Jahn übte nun phasenweise Dominanz aus.
Max Besuschkow verbuchte bei einem abgefälschten Fernschuss die nächste Gelegenheit. Ebenfalls aus der Distanz verfehlte ein Ball von Albers ganz knapp das Ziel. Jan Elvedi hatte derweil Glück, dass Schiedsrichter Sven Waschitzki sein ungeschicktes Einsteigen gegen Manuel Schäffler an der Strafraumgrenze nicht ahndete.
Im lausig kalten Max-Morlock-Stadion schickten beide Trainer ihre Mannschaften nach dem Wechsel in unveränderter Aufstellung wieder aufs Feld. Vergnügungssteuerpflichtig war die sportliche Darbietung weiterhin nicht. Lobenswert blieben indes der Einsatz und die taktische Disziplin der Regensburger, deren Defensive deutlich stabiler als zuletzt stand.
Frische offensive Kräfte
Nach Erik Wekesser sah auch Jan Elvedi Gelb. Nürnbergs erster Torschuss durch Nikola Dovedan nach 50 Minuten stellte Alexander Meyer vor keinerlei Probleme. Der Jahn-Keeper verbrachte lange einen recht ruhigen Abend. Lediglich bei den vielen Standardsituationen war er gefordert. Eine Standardsituation war dann auch, die Gefahr heraufbeschwor. Ein Freistoß des eingewechselten Johannes Geis prallte gegen die Latte des Jahn-Tores.
Selimbegovic brachte mit Vrenezi sowie Winter-Neuzugang David Otto frische Kräfte für die Offensive, die im zweiten Abschnitt kaum mehr zu Abschlüssen kam. Eine Ausnahme machte dabei ein Drehschuss von Albers (71.), bei dem Christian Mathenia sehr große Mühe hatte. Kurz vor Schluss zielte Albers dann noch besser.
Am Samstag (13 Uhr) steht für den Jahn beim Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98, der am Mittwoch Sandhausen mit 2:1 besiegte, ein weiteres Duell mit einem Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte an.
Statistik
1. FC Nürnberg – Jahn Regensburg 0:1 (0:0)
1. FC Nürnberg: Mathenia – Mühl, Margreitter, Handwerker – Valentini, Krauß (57. Geis), Nürnberger (89. Schleusener) – H. Behrens, Dovedan (89. Shuranov), Latteier (74. Rosenlöcher) – Schäffler
SSV Jahn Regensburg: Meyer – Saller (90.+3 Palionis), Elvedi, Nachreiner, Wekesser
– Gimber, Besuschkow (90.+3 Kennedy) – George (83. Caliskaner), Opoku (69. Vrenezi)
– Albers, A. Becker (69. Otto)
Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen); Tor: 0:1 Albers (88.)
Hier der Liveticker zum Nachlesen:
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