Jahn
Meyer hält Jahn-Sieg fest

Die Regensburger feiern einen 1:0-Heimerfolg gegen den SC Paderborn – ohne ihren Cheftrainer Mersad Selimbegovic.

26.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:08 Uhr
Alexander Meyer ist ein Elfmeterkiller. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Ohne seinen wegen eines positiven Corona-Tests fehlenden Trainer Mersad Selimbegovic hat der SSV Jahn Regensburg wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden in der 2. Fußball-Bundesliga. Am Freitagabend feierten die Oberpfälzer einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den SC Paderborn und holten sich damit Selbstvertrauen für den Auftritt im Viertelfinale des DFB-Pokals am kommenden Dienstag gegen Bundesligist Werder Bremen. Sebastian Stolze (53.) und Elfmeterkiller Alexander Meyer, den einen Strafstoß (64.) parierte, waren die Matchwinner. Der Jahn zeigte damit die richtige Reaktion nach der 0:2-Niederlage in Braunschweig und schraubt sein Punktekonto auf 29 Zähler hoch.

Hiobsbotschaft am Spieltag

Rund eine Stunde vor dem Anpfiff hatte es eine Hiobsbotschaft gegeben. Den ersten Corona-Fall bei den Regensburgern. Der Klub teilte mit, dass Selimbegovic bei der turnusmäßigen PCR-Regeltestung positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. „Er ist symptomlos und befindet sich bereits in häuslicher Isolation“, hieß es in der Meldung. Alle weiteren Mitglieder von Trainer- und Betreuerstab sowie alle Spieler des Mannschaftskaders seien negativ getestet worden. Durch die engmaschigen PCR-Testungen von Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab sowie die Einhaltung der Vorgaben des Schutz- und Hygienekonzepts der DFL müsse sich einzig Selimbegovic in Isolation begeben. Die zuständige Gesundheitsbehörde sowie der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gaben ihr okay für die Austragung der Partie.

Co-Trainer Sebastian Dreier, der seit Sommer 2019 als Assistent beim Jahn fungiert, sprang als Cheftrainer ein. Der gebürtige Landshuter sah genau das, was prognostiziert worden war: Eine umkämpfte Partie, die in der ersten Halbzeit durchaus flott war. Großchancen fehlten aber auf beiden Seiten.

Jahn-Reporter Felix Kronawitter zum turbulenten Freitag:

Kennedy muss früh runter

Agil war Jann George, einer von vier Neuen im Team nach der 0:2-Niederlage in Braunschweig. Auch Jan Elvedi, Kaan Caliskaner und Jan-Niklas Beste duften sich von Beginn an beweisen. Erik Wekesser, Christoph Moritz, Albion Vrenezi und Andreas Albers nahmen vorerst auf der Bank Platz.

In der schwungvollen Anfangsphase tauchten die Paderborner durch Sven Michel zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor auf (14.). Nach starker Vorarbeit von George schoss auf der Gegenseite Stolze aus spitzem Winkel am Tor vorbei (22.). Weil sich Scott Kennedy bei einer starken Rettungsaktion gegen den heranstürmenden Dennis Srbeny verletzt hatte, musste der 29 Jahre alte Interims-Chefcoach früh wechseln. In der 27. Minute kam Moritz für den Deutsch-Kanadier. Kapitän Benedikt Gimber rückte in die Innenverteidigung. Johannes Dörfler klärte gerade noch so vor Caliskaner (32.).

Der Jahn startete mit einem Paukenschlag in die zweite Halbzeit. Max Besuschkow hämmerte den Ball aus 17 Metern ins Tor. Nach der Intervention von Videoschiedsrichter Benedikt Kempkes wurde der Treffer aber annulliert. Caliskaner soll im Abseits gestanden haben. Fünf Minuten später gab es nichts zu beanstanden. Nach Kopfballvorarbeit von Jan Elvedi stand Stolze goldrichtig.

SCP-Coach Steffen Baumgart brachte frisches Personal. Mit Max Thalhammer dabei auch einen Ex-Regensburger. Der Mittelfeldmann ist einer von drei ehemaligen Jahn-Spielern beim Bundesliga-Absteiger. Chima Okoroji war noch mit dabei auf der Ersatzbank, Marcel Correia schaffte es dagegen nicht mal in den 20-Mann-Kader.

Selimbegovic als Einflüsterer

Weil Benedikt Saller Jamilu Collins im Strafraum zu Fall gebracht hatte, zeigte Schiedsrichter Benjamin Cortus auf den Punkt. Dass Meyer im Duell Mann gegen Mann ein Elferkiller ist, das hatte er bereits in den vorangegangen Pokalspielen und in der Liga eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Den Strafstoß von Srbeny, der sicher nicht schlecht geschossen war, parierte er stark. Die Regensburger machten das nun abgezockt, hielten die Gäste geschickt vom Tor weg und starteten selbst Entlastungsangriffe.

Das dürfte sicher auch Chefcoach Selimbegovic auf der heimischen Couch gefallen haben. Er fungierte als Einflüsterer für Co-Trainer Jonas Maier, wie Dreier berichtete. „Es geht ihm soweit gut“, erklärte sein Vertreter. „Wir freuen uns alle zusammen, dass wir diese drei wichtigen Punkte geholt haben und unserem großen Ziel, dem Klassenerhalt, näher gekommen sind“, sagte der Interimscoach, der Selimbegovic auch am Dienstag im DFB-Pokal vertreten wird. „Es war alles sehr hektisch“, sagte Dreier, den Geschäftsführer Christian Keller darüber am Nachmittag darüber informiert hatte, dass er einspringen muss, zum turbulenten Freitag. „Wir haben versucht, das als Team aufzufangen.“ Mit Erfolg!

Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen:

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