Fussball
SSV Jahn: Ein Hoch auf die Mega-Saison

Die Regensburger haben ihre Fans mit tollen Spielen in der 2. Liga begeistert. Auf der Maidult feiern sie nun gemeinsam.

14.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:14 Uhr

Einer der Höhepunkte des Fanabends: Die Mannschaft präsentiert sich mit Trainer Achim Beierlorzer (rechts) auf der Bühne im Festzelt. Foto: Lex

Achim Beierlorzer ließ sich nicht lumpen. Ein paar seiner Spieler, die sich an der Außenbar des Festzeltes postiert hatten, hielten ihren vorbeispazierenden Coach auf und forderten seinen Einsatz. Konkret einen musikalischen. Der Cheftrainer des SSV Jahn Regensburg schritt zur Tat, reihte sich mutig in die Gruppe ein, fing mit dem Fuß zu stampfen an – und schmetterte dann ein lautes „Griechiiiischer Weeeeiiinn“.

„Ja, feiern können wir schon auch“, stellte Benedikt Gimber später zufrieden fest. Der Verteidiger des Jahn erlebte zum ersten Mal eine Saisonabschlussfeier in Regensburg – und die war würdig. Hunderte Fans waren am Montagabend auf die Regensburger Maidult gekommen, um sich ein Autogramm ihrer Lieblinge zu sichern und vor allem, um diese für die tolle Saison in der 2. Liga zu feiern. Mit „Bravo“-Rufen empfingen sie das Team.

„Ihr seid hervorragende Fans“

Bei so viel Begeisterung gab es natürlich auch ein dickes Lob zurück. „Ihr seid hervorragende Fans“, meinte Jahn-Präsident Hans Rothammer bei seiner Ansprache, zu der er stilecht mit Maßkrug in der Hand auf die Bühne gegangen war. Die Mega-Saison der Mannschaft fasste er kurz und knapp zusammen: „Wir können wieder stolz sein auf den Jahn.“ Rothammer erinnerte an das Ziel, das sich der Klub intern vor wenigen Jahren gesetzt hatte: dauerhaft zu den besten 50 Fußball-Mannschaften in Deutschland zu gehören. In dieser Saison sei der Jahn nun Fünfter in der Abschlusstabelle der 2. Liga geworden und damit aktuell sogar „die Nummer 23“, wie es Rothammer vorrechnete: „Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme, aber darauf sind wir unglaublich stolz.“

Um 18 Uhr war die Mannschaft geschlossen bei der Dult angekommen. Mit lautstarken Gesängen zogen die Spieler auf dem Festplatz ein, stimmten sich auf eine lange Party-Nacht ein. Bis dahin, so verriet Stürmer Jann George, sei aber alles noch sehr gesittet abgelaufen. Auf der Rückreise vom letzten Spiel am Sonntagabend in Bochum sei im Bus ein, zwei Stunden gesungen worden, „dann wurden aber alle ein bisschen müde“. Musikinstrumente seien auch keine im Bus dabei gewesen – und das, obwohl George selbst Gitarre spielt. „Bis ich vor der Mannschaft spiele, muss ich aber noch ein bisschen üben“, meinte er mit einem Grinsen.

Hier gibt es viele weitere Impressionen vom Fanabend

Am Montagvormittag war zudem ein letztes Auslaufen auf dem Trainingsgelände mit anschließendem Spintausräumen für die Sommerpause angesetzt. Ab dem Mittag war dann aber wirklich nur noch Feiern angesagt. Zuerst ein gemeinsamer Imbiss, dann der Fanabend auf der Dult und dann ins Nachtleben von Regensburg. „Heute könnte es durchaus etwas später werden“, meinte George.

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Autogramme und Fotos begehrt

Im Festzelt hatten die Jahn-Spieler noch ein letztes Mal kräftig zu tun. Autogramme und Fotos – das waren die wichtigsten Währungen des Fanabends. Die Spieler wurden von den Handykameras unzählige Male abgelichtet, und immer wieder auch gemeinsam mit den Fans. „Das ist einfach ein Pflichttermin“, erzählte Stefan Dirnberger. Der 49-Jährige aus Wenzenbach „brennt für den Jahn“, wie er sagt.

Auf der Dult staubte er Autogramme ohne Ende ab. Ein Spieler nach dem anderen unterschrieb auf seinem Trikot. Dirnberger hatte sich auch ein sportliches Ziel gesetzt: „Ich hoffe schon, dass ich am Ende die komplette Mannschaft beisammen hab.“ Auf der Bühne sangen derweil die Gewekiner Buam mit Madl – der Keyboarder passend im Jahn-Trikot gekleidet –, dass eine Liebe wie ein neues Leben ist. Eine neue Liebe brauchen die Jahn-Fans derzeit aber gar nicht. Die hatten in der abgelaufenen Saison so viel Spaß mit ihrer Mannschaft, dass sicher auch ein gewisser Zuneigungspuffer für die kommende Saison angelegt ist. Darauf hofft auch Präsident Rothammer. Der fünfte Platz sei ein unglaublicher Erfolg, aber auch einer, der die Erwartungshaltung erhöhe: „Die möchte ich etwas runterschrauben“, baute Rothammer schon mal vor für den Fall, dass es in der kommenden Saison nicht wieder gleich wie geschmiert läuft.

Beim Jahn selbst, versprach es Rothammer den Fans, werde nun nur ein paar wenige Tage gefeiert – und dann bereits wieder die neue Saison vorbereitet. Dass im Fußball immer wieder sofort nach vorne geblickt wird, wurde am Montag auch an anderer Stelle deutlich. Mit Stolz verkündete Verteidiger Alexander Nandzik,dass er seinen Vertrag vorzeitig um drei weitere Jahre bis 2022 verlängert hat.Nandzik ist einer, mit dem der Jahn auch in Zukunft eine gute Rolle in der 2. Liga spielen soll. Der vielgerühmte Teamgeist, mit dem die Regensburger zuletzt so viele Erfolge feiern konnten, soll ohnehin weiter gefestigt werden: Am Mittwoch fliegt ein großer Teil der Mannschaft gemeinsam für zwei Tage nach Mallorca. Und vom Coach gab es die offizielle Erlaubnis, dass es die Spieler nun auch mal krachen lassen dürfen. Die Saison sei so lang und anstrengend gewesen, „ab jetzt ist auch mal Genießen angesagt“, meinte er.

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