Fussball
SSV Jahn steht vor weiterer Zitterpartie

Die Regensburger unterliegen Sandhausen mit 0:2. Im Heimspiel gegen St. Pauli droht der Absturz auf den Relegationsplatz.

16.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:56 Uhr
Sebastian Stolze (2. von links) sieht sich von Sandhäusern umringt. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Der direkte Abstieg ist endgültig abgewendet. Doch das Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 34. und letzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga wird für den SSV Jahn zur Nervenprobe. Die Regensburger (35 Punkte) unterlagen am Sonntagnachmittag nach einer enttäuschenden Leistung beim Tabellennachbarn SV Sandhausen mit 0:2 (0:2) und könnten auf der Zielgerade im Fernduell mit dem SVS (34) und dem VfL Osnabrück (33) noch auf den Relegationsrang 16 abstürzen. Das fünfte Zweitliga-Jahr in Serie hängt für die Oberpfälzer am seidenen Faden. Eventuell geht die Saison mit zwei brisanten Duellen mit dem Drittliga-Dritten in die Verlängerung.

Janik Bachmann (5. Minute) und Kevin Behrens (42.) erzielten die Tore für Sandhausen. Der SSV Jahn mühte sich, strahlte aber kaum Gefahr aus und hat im Endspurt sichtlich mit konditionellen Problemen zu kämpfen.

Stolze und Vrenezi in der Startelf

Jahn-Coach Mersad Selimbegovic ging die wegweisende Begegnung mit zwei Veränderungen in seiner Startelf an. Sebastian Stolze und Albion Vrenezi ersetzen Jan-Marc Schneider und Kaan Caliskaner. Routinier Sebastian Nachreiner stand nach langer Verletzungspause wieder in seinem Kader.

Beiden Mannschaften war das Glück zuletzt nicht hinterhergelaufen. Nach nur zwei der vergangenen 14 Partien hatte das Jahn-Team den Platz als Sieger verlassen, in den letzten fünf Spielen hatte es bei insgesamt 15 Gegentoren lediglich zu einem Unentschieden gereicht. Die Mannschaft von Trainer Gerd Kleppinger hatte derweil drei Pleiten in Serie kassiert. Der SVS musste zudem den Ausfall von Dennis Diekmeier (Syndesmoseriss) verkraften.

So sieht ein völlig missratener Start aus: Exakt vier Minuten und vier Sekunden waren verstrichen, da war der Jahn im Hintertreffen. Vorausgegangen war wieder einmal eine Standardsituation. Aleksandr Zhirov flankte anschließend auf Bachmann, der den Ball völlig unbedrängt vom Fünfmeterraum zur Führung der Gastgeber einköpfte. Bachmanns erstes Saisontor.

Konter der Gastgeber

Der Jahn lief nur hinterher und hatte große Mühen, sich ins Spiel zu kämpfen. Den Oberpfälzern gelang es zunächst nicht, mit ihrem intensiven Pressing den Spielaufbau des Gegners zu unterbinden. Stolze war es, der SVS-Keeper Stefanos Kapino erstmals mit einem Fallrückzieher prüfte (18.).

Das Geschehen verlagerte sich nun in die Hälfte der Sandhäuser, weil diese mit der Führung im Rücken früh den Rückwärtsgang einlegten. Philipp Klingmann stellte Alexander Meyer dennoch auf eine Bewährungsprobe, die der Jahn-Torhüter bestand. Der Abseitspfiff in dieser Szene war ungerechtfertigt, ein Treffer hätte nach einer Videoüberprüfung gezählt.

Dann liefen die Regensburger in einen Konter. Julius Biada setzte sich im Mittelfeld robust im Zweikampf gegen Olli Hein durch. Kevin Behrens zog bei seinem zwölften Saisontreffer von der Strafraumkante ab. Der Ball prallte vom Innenpfosten ins Netz. Das 0:2 kurz vor dem Seitenwechsel war ein weiterer Tiefschlag für den Jahn. In den verbleibenden 45 Minuten aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu sichern, glich nun einer Herkulesaufgabe. Wenigstens stimmten die Zwischenergebnisse auf den anderen Plätzen optimistisch. Würzburg führte überraschend in Braunschweig mit 2:0, zwischen Osnabrück und Hamburg stand es 1:1.

Harmlos im Angriff

Es hatte zu Beginn der zweiten Hälfte den Anschein, als wären beide Teams unter diesen Vorzeichen ganz zufrieden mit dem Resultat. Behrens profitierte von einer Unachtsamkeit von Scott Kennedy, hob den Ball aber über den Kasten. Zwei Chancen von Daniel Keita-Ruel schlossen sich an.

Selimbegovic brachte nach einer Stunde Florian Heister und Caliskaner für Stolze und Hein, um für etwas mehr Schwung zu sorgen. Allein, es blieb beim Vorhaben. Die Begegnung schleppte sich eher dahin, die Gäste blieben zu harmlos im Angriff. Mehr Leidenschaft legten rund 50 angereiste Jahn-Fans an den Tag, die am Stadion ihr Team ausdauernd anfeuerten. Vergeblich, wie nach 90 plus drei Minuten Nachspielzeit feststand.

Hier der Liveticker zum Nachlesen: