Wann sich ein eigener Pkw-Anhänger lohnt

09.06.2023
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Auch wenn man seinen Anhänger nicht kaufen, sondern nur gelegentlich mieten möchte, geht es nicht ohne Anhängerkupplung.  −Foto: Gabor Tinz/Shutterstock

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Viele Autofahrer werden das Problem kennen: Das soeben erworbene Möbelstück würde an sich in den Kofferraum passen, das Einladen des sperrigen Kartons gestaltet sich jedoch mehr als schwierig. Da käme ein eigener Anhänger wie gerufen, hätte man so doch auch erheblich mehr Transportraum. Wann sich die Anschaffung eines Pkw-Anhängers lohnen kann und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

Hilfreich für regelmäßige Transporte

Wer mit dem Kauf eines Anhängers liebäugelt, sollte zuerst die Zahl der künftigen Einsätze abschätzen. Wer zum Beispiel nur einmal jährlich Besorgungen vom Baumarkt oder Möbelhaus transportieren möchte, dem könnte schon mit einem Miet-Anhänger geholfen sein. Für wenig Geld lassen sich bei vielen Anbietern einachsige Kastenanhänger stundenweise mieten. Die nötige Anhängerkupplung ist bei Bedarf schnell nachgerüstet und kann mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst montiert werden. Gute Anhängerkupplungen für den Pkw bekommt man für etwa 400 Euro. Wer dagegen ein passionierter Heimwerker ist, viele Garten- oder Pflanzenabfälle zu entsorgen hat oder sich als Bauherr um die Materialbeschaffung kümmern möchte, für den kann die Anschaffung eines eigenen Anhängers durchaus lohnenswert sein.

Preise und Voraussetzungen



Ein Pkw-Anhänger hat einige Vorteile zu bieten: Auf der Habenseite stehen vor allem der komfortablere Transport von sperrigen Gegenständen wie Möbel, Latten und Holzschnitt, und das gegenüber einem Kofferraum einfachere Be- und Entladen. Auch sind Anhänger viel leichter zu reinigen als die Textilmatten eines Kofferraums, was insbesondere bei Beton- oder Gipsmischungen hilfreich ist. Zudem ist das Ziehen kleinerer Anhänger mit dem eigenen Auto schon durch den Führerschein an sich erlaubt: Wer die Fahrerlaubnisklasse B besitzt, darf Anhänger bis zu einem Gewicht von 750 kg bewegen. Einfache sogenannte Starrdeichselanhänger mit einer Achse erhält man im Handel schon für 500 bis 700 Euro.

Führerschein für größere Anhänger

Wer dagegen größere Lasten bewegen möchte, der wird um einen Besuch in der Fahrschule nicht herumkommen. Wer einen Anhänger mit mehr als 750 kg zieht, benötigt die Eintragung B96. Mit dieser können Gesamtgespanne (Auto plus Anhänger) mit einem Gewicht von bis zu 4,25 Tonnen bewegt werden. Für noch höhere Lasten gibt es die spezielle Führerscheinklasse BE: hier können Anhänger mit einer Gesamtmasse von bis zu 3,5 Tonnen gezogen werden. Für die meisten Privatpersonen dürfte jedoch die Führerscheinklasse B oder B96 ausreichend sein. Der Erwerb der Schlüsseleintragung B96 kostet je nach Fahrschule etwa 400 bis 600 Euro.

Weitere Vorschriften

Wer sich für die Anschaffung eines Anhängers entschieden hat, muss jedoch einiges beachten. Zunächst muss auch jeder Anhänger zum TÜV, und zwar abhängig vom konkreten Modell einmal in ein- bis drei Jahren. Zudem sollte man vor dem Kauf unbedingt die zulässige Anhängerlast des eigenen Pkw beachten. Diese gibt an, wie viel der Anhänger im geladenen Zustand maximal wiegen darf. Die maximal zulässige Anhängerlast finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Ihres Pkw. Stets beachtet werden sollte in der täglichen Nutzung zudem das Thema Ladungssicherung. Jede transportierte Ladung muss vor Fahrtantritt stets sorgfältig gegen Verrutschen, Rollen oder Umfallen auch bei plötzlicher Vollbremsung gesichert sein. Wer diese Punkte beachtet, ist nicht nur sicher unterwegs, sondern kann sich zukünftig auch auf ein deutliches Mehr beim eigenen Transportraum freuen.