Musik
A capella aus Regensburg fürs Herz

Tino Spieß macht gemeinsam mit anderen Regensburger Künstlern Musik nur mit dem Mund. Jetzt gibt es einen neuen Song.

11.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:41 Uhr
Isabel Pogner
Tino Spieß −Foto: Brooklyn Beck

Der A-cappella-Gesang ist Tino Spieß‘ Leidenschaft. Er singt in einer Band, gibt Workshops und hat sich mit seinem Tonstudio auf die Produktion der Songs von Vokalensembles spezialisiert. Jetzt hat Spieß gemeinsam mit anderen Regensburger Künstlern seine neue Single „Parachute“ herausgebracht.

Herr Spieß, was ist die Herausforderung für A-cappella-Sänger dabei, den besten Klang zu erzeugen?

Das Schwierige ist sicherlich, sauber zu singen. Die Stimme hat als Instrument ja keine Tasten und Knöpfe. Bei normalen Instrumenten wie dem Klavier kann man gar nicht unsauber spielen. Außerdem ist es anspruchsvoll zu lernen, sich als Begleitstimme an die Leadstimme anzupassen.

Gerade haben Sie die neue Single „Parachute“ produziert ...

Genau, „Parachute“ ist im Rahmen meines Solo-Projekts „Vocal Producktions“ entstanden. Dafür arbeite ich mit Sängerinnen und Sängern aus Regensburg und Umgebung zusammen. Und mit meinem Bandkollegen von „B’n’T“ natürlich. Ich singe dabei den Bass, die Begleitstimmen und beatboxe. Veröffentlicht werden die Projekte dann meist mit Musikvideo.

Auch „Parachute“?

Klar. Dafür haben wir im „Degginger“ in Regensburg gedreht.

Haben Sie bei Ihren Produktionen eine bestimmte Message?

In erster Linie geht es darum, die Musik zu machen, an denen die Künstler und ich Spaß haben. Deshalb machen wir auch kein klassisches A cappella, sondern gehen die Sache etwas peppiger an. Natürlich geht es auch ein bisschen darum, die A-cappella-Musik bekannter zu machen. Ich sehe mich da in Regensburg auch ein bisschen als Botschafter.

Ist „Beatboxen“ eine Unterform des A-cappella-Gesangs?

Beatboxer erzeugen mit ihrer Stimme Bass- und Schlagzeug-Sounds. Deshalb gehört der Beatboxer zur Besetzung eines modernen A-cappella-Ensembles. Ich mache am liebsten A-cappella-Popsongs. Also moderne Lieder, die größtenteils mit der Stimme erzeugt werden. Und da darf der Bass in Form des Beatboxers nicht fehlen. Anders sieht es bei A-cappella-Liedern in der Klassik aus. Die tragen sich alleine über den Gesang.

Was gefällt Ihnen daran, Lieder für die bloße Stimme, statt mit Instrumenten zu erzeugen?

Ich finde, Lieder sind Ausdruck von Emotionen. Und ich finde auch, dass die Stimme die Gefühle und Emotionen am besten transportiert. Und damit meine ich nicht nur negative. Auch Freude und Heiterkeit kommen mit Worten, Sprache und Gesang gut rüber. Das ist einfach der direkte Weg in die Herzen der Zuhörer.

Und irgendwie erzählt man mit den Liedtexten ja auch immer Geschichten. Dabei ist es doch am schönsten, das mit dem bloßen Klang der Stimme zu tun.

Sie haben sich mit ihrem Studio auf A-cappella-Produktionen spezialisiert. Was ist denn der Unterschied zu Instrumenten?

Klassische Bands füllen das Spektrum der Frequenzen voll aus. Da gibt es tiefe Basstöne und hohe E-Gitarren-Sounds. Bei A cappella ist der Frequenzbereich schmaler, dafür gibt es da dann sehr viel Information. Dabei den vollen Klang rauszuholen, ist schwierig. Viele Tonstudios kennen sich damit nicht so gut aus. Mein Ziel ist, dass gar nicht auffällt, dass das gerade A cappella ist. Der Klang soll genauso voll sein, wie beim Queens-Song, der vorher auf Spotify lief.

Setzen Sie im Studio nur eigene Projekte um?

Nein, ich biete generell Studioaufnahmen, Nachbearbeitung, Mischen und Mastern an. Falls jemand Interesse hat, kann er sich gerne bei mir melden.

Den Song „Parachute“ gibt es jetzt auf Youtube, Spotify und auf der Website der Band: www.vocal-producktions.de

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